Bavarian Nordic hat am Freitag starke Zahlen für die ersten neun Monate 2025 vorgelegt – und stürzte trotzdem ab. Der dänische Impfstoffhersteller steigerte den Umsatz um satte 32 Prozent auf 4,8 Milliarden Kronen, doch die Aktie brach um über 7 Prozent ein. Was auf den ersten Blick wie ein Rätsel wirkt, offenbart bei genauerem Hinsehen ein Drama aus gescheiterter Übernahme, Führungswechsel und enttäuschten Erwartungen. Steckt das Unternehmen in der Krise – oder bietet sich hier eine Chance?
Starke Zahlen, schwache Reaktion
Die operativen Ergebnisse sprechen eigentlich eine klare Sprache: Im Bereich Travel Health kletterten die Erlöse um 23 Prozent auf 2,3 Milliarden Kronen, getrieben von der hohen Nachfrage nach Tollwut- und FSME-Impfstoffen sowie dem neuen Chikungunya-Vakzin Vimkunya. Noch dynamischer entwickelte sich das Geschäft mit Public Preparedness – hier legte der Umsatz sogar um 51 Prozent zu. Die EBITDA-Marge vor Sonderposten erreichte solide 31 Prozent.
Doch die Börse straft das Unternehmen ab. Der Grund: Die verfeinerte Jahresprognose. Bavarian Nordic erwartet nun einen Gesamtumsatz von rund 6 Milliarden Kronen bei einer EBITDA-Marge von etwa 26 Prozent. Offenbar hatten Anleger auf ambitioniertere Ziele gehofft – und reagieren enttäuscht.
Führungschaos nach gescheiterter Übernahme
Mindestens genauso belastend wie die Prognose dürfte die turbulente Führungssituation sein. Nur einen Tag vor der Zahlenvorlage trat Aufsichtsratschef Luc Debruyne mit sofortiger Wirkung zurück. Seine Begründung: Die gescheiterte Übernahme durch ein Konsortium aus Nordic Capital und Permira Anfang November. Das Buyout-Angebot hatte die erforderliche Zweidrittelmehrheit der Aktionäre verfehlt – ein herber Rückschlag für den Vorstand, der den Deal einstimmig unterstützt hatte.
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„Nach sorgfältiger Reflexion über den Prozess und das Ergebnis des Übernahmeversuchs habe ich beschlossen zurückzutreten, damit sich der Vorstand auf die nächste Entwicklungsphase konzentrieren kann“, erklärte Debruyne. Große Investoren hatten das Angebot als zu niedrig kritisiert und das langfristige Potenzial höher bewertet. Die Vizevorsitzende Anne Louise Eberhard übernimmt nun die Führung – ihre Aufgabe: Stabilität zurückgewinnen.
Allein stark – oder doch verwundbar?
Bavarian Nordic muss nun beweisen, dass die Standalone-Strategie funktioniert. Das Fundament ist da: Der globale Rollout von Vimkunya läuft in zehn Ländern, darunter Großbritannien, Deutschland, Italien und Spanien. Im Oktober sicherte sich das Unternehmen zudem einen milliardenschweren Liefervertrag mit der EU-Behörde HERA für bis zu acht Millionen Dosen des Pocken- und Mpox-Impfstoffs über vier Jahre. Das Auftragsbuch für 2026 liegt bereits bei 1,1 Milliarden Kronen.
Dennoch bleibt die Unsicherheit: Können Management und neuer Aufsichtsrat das Vertrauen der Investoren zurückgewinnen? Im Dezember will das Unternehmen auf einer Aktionärsversammlung über die Zukunft der Führung und die strategische Ausrichtung sprechen. Bis dahin dürfte die Aktie volatil bleiben – zwischen operativer Stärke und strategischer Neuorientierung.
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