Die prestigeträchtigste Champagner-Marke der Welt kämpft mit den Folgen einer historischen Entscheidung. LVMH streicht erstmals seit 1967 die Gewinnbeteiligung bei Moët & Chandon – und provoziert damit einen Aufstand in der Belegschaft. Rund 600 Mitarbeiter protestierten am Freitag vor dem Hauptsitz in Épernay. Gleichzeitig hält die Großbank UBS unverändert an einem Kursziel von 725 Euro fest. Die Frage ist: Wo liegt die Wahrheit?
Die wichtigsten Fakten:
– UBS bestätigt Kaufempfehlung mit Kursziel 725 Euro (+15% Potenzial)
– Erstmals seit 1967 keine Gewinnbeteiligung für Champagner-Mitarbeiter
– Umsatzrückgang in Sparte Wines & Spirits: -7% in neun Monaten 2025
– Aktie verteidigt technische Unterstützung bei 616 Euro
UBS setzt auf Bodenbildung
Die Schweizer Großbank bleibt bei ihrer Einschätzung vom Freitag optimistisch. Analystin Zuzanna Pusz sieht die schwächelnde Cognac-Sparte am Tiefpunkt angekommen. Eine Stabilisierung auf niedrigerem Niveau sei nun eingepreist, was das Abwärtsrisiko für den Gesamtkonzern begrenzt. Das Kursziel von 725 Euro liegt deutlich über dem aktuellen Niveau von rund 625 Euro.
Die Argumentation der Bank: Das Schlimmste im Spirituosen-Segment ist überstanden. Weitere negative Überraschungen werden nicht erwartet.
Kostendruck offenbart sich in radikaler Maßnahme
Die Realität in der Champagner-Produktion zeichnet ein anderes Bild. Das Management strich die Gewinnbeteiligung, die seit fast 60 Jahren ausgezahlt wurde. Diese drastische Maßnahme ist eine direkte Reaktion auf die Geschäftszahlen:
- Umsatzrückgang 2025 (9 Monate): -7%
- Umsatzrückgang 2024 (Gesamtjahr): -11%
Die Streichung jahrzehntealter Prämien signalisiert massiven internen Druck. Wenn der Luxusgüterkonzern bei den eigenen Mitarbeitern derart einschneidende Kürzungen vornimmt, dürfte die Margensituation deutlich angespannter sein als öffentlich kommuniziert.
Technische Bastion unter Beobachtung
Der Aktienkurs notiert aktuell bei 624,90 Euro und verteidigt damit die 50-Tage-Linie bei 616,21 Euro. Solange diese Marke hält, bleibt das technische Bild neutral. Ein Bruch dieser Unterstützung würde das Szenario der Bodenbildung jedoch sofort in Frage stellen.
Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 757 Euro beträgt mittlerweile über 17 Prozent. Vom Jahrestief bei 443 Euro hat sich der Titel dagegen bereits 41 Prozent entfernt.
Was die Zahlen bedeuten
Die Diskrepanz zwischen Analystenbewertung und operativer Realität ist beträchtlich. Während UBS auf Erholung setzt, zeigen die Sparmaßnahmen des Managements ernste Probleme. Der Umsatzrückgang in der Sparte Wines & Spirits beschleunigt sich nicht nur – er zwingt das Unternehmen zu Maßnahmen, die jahrzehntelange Traditionen brechen.
Die Verteidigung der technischen Unterstützung bei 616 Euro wird in den kommenden Tagen entscheidend sein. Hält diese Marke nicht, dürften die negativen Nachrichten aus der Produktion das Sentiment dominieren. Das Kursziel von 725 Euro würde dann in weite Ferne rücken.
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