Während der Handel zum zweiten Weiertag ruht, verdichten sich die Anzeichen für eine strategische Neuordnung im globalen Halbleitermarkt – und Infineon könnte davon profitieren. Der Münchner Konzern hat nicht nur seine Nachhaltigkeitsziele übertroffen, sondern steht plötzlich als Ersatzlieferant für einen strauchelnden Konkurrenten im Fokus der Automobilindustrie. Der Kurs notierte vor der Feiertagspause bei rund 36,70 Euro.
100% Ökostrom: ESG-Meilenstein abgehakt
Infineon hat die vollständige Umstellung auf grünen Strom weltweit abgeschlossen. Alle Produktionsstandorte laufen nun mit erneuerbaren Energien – ein Schritt, der weit über Symbolpolitik hinausgeht.
Die Kerndaten:
* 975.000 Tonnen CO2-Äquivalente werden jährlich eingespart
* Umsatzverdopplung seit 2019, gleichzeitig Emissionsziel übertroffen
* Rollout: Europa (2021), Nordamerika (2022), Malaysia (2023), Asien (2024/2025)
Für institutionelle Investoren mit ESG-Mandaten senkt dies das Portfoliorisiko spürbar. Infineon positioniert sich als sauberer Vorreiter in einem Sektor, der traditionell für hohen Energieverbrauch kritisiert wird.
Nexperia schwächelt: Infineon als Ersatzlieferant
Die größere Marktchance ergibt sich jedoch aus den Problemen bei Nexperia. Der Wettbewerber kämpft mit Lieferkettenunterbrechungen aufgrund geopolitischer Spannungen und eigentumsrechtlicher Auseinandersetzungen. Automobilhersteller wie Volkswagen, die auf Standardchips von Nexperia angewiesen waren, suchen händeringend nach Alternativen.
Infineon bringt mehrere Standorte in Europa (Villach, Dresden) und Asien (Kulim) mit – genau jene geografische Diversifizierung, die in Zeiten unsicherer Lieferketten zum entscheidenden Kriterium wird. Als Marktführer im Automotive-Segment kann der Konzern diese Lücke füllen. Analysten rechnen damit, dass sich die kurzfristigen Zusatzaufträge mittelfristig in den Auftragsbüchern manifestieren.
Solides Q4 trotz Gegenwind
Die Zahlen für das vierte Quartal des Geschäftsjahres 2025 (Ende September) zeigen Stabilität: Der Umsatz kletterte auf 3,94 Milliarden Euro, die Segmentergebnis-Marge verbesserte sich leicht auf 18,2 Prozent. Für das Gesamtjahr 2025 stand ein Umsatz von 14,66 Milliarden Euro bei einer Marge von 17,5 Prozent zu Buche.
Für das erste Quartal 2026 stellt das Management rund 3,6 Milliarden Euro in Aussicht – eine konservative Prognose, die Planungssicherheit signalisiert.
SiC-Expansion läuft
Parallel baut Infineon die Kapazitäten für Siliziumkarbid (SiC) und Galliumnitrid (GaN) aus. Die Erweiterungen in Kulim (Malaysia) und Villach zielen darauf ab, die Produktionskosten durch den Übergang auf 200-Millimeter-Wafer zu senken. SiC-Chips gelten als Schlüsseltechnologie für Elektrofahrzeuge und KI-Rechenzentren – zwei Wachstumsmärkte, in denen Infineon führend bleiben will.
Der Münchner Halbleiterkonzern kombiniert zum Jahresausklang operative Stärke mit strategischen Gelegenheiten. Die grüne Transformation ist abgeschlossen, die Finanzen stabil, und die Schwäche eines Konkurrenten öffnet unerwartete Türen im Automotive-Geschäft. Mit der fortlaufenden SiC-Expansion bleibt Infineon im Zentrum zweier Megatrends positioniert.
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