Siemens drückt im Mobilitätssektor massiv aufs Gaspedal. Nach dem jüngsten Milliarden-Deal in der Schweiz folgt nun ein technologischer Paukenschlag in Norwegen, der europaweit Maßstäbe setzt. Während der geplante Konzernumbau rund um die Healthineers-Abspaltung die strategischen Diskussionen dominiert, liefert das operative Kerngeschäft beeindruckende Fakten. Ist die Aktie nach der jüngsten Korrektur bereit für den nächsten Anlauf auf das Rekordhoch?
Premiere im hohen Norden
Am heutigen Dienstag meldete der Münchner Technologiekonzern die erfolgreiche Inbetriebnahme eines hochmodernen Signalsystems für die Oslo Metro. Das Projektvolumen von 270 Millionen Euro ist solide, doch die technische Dimension wiegt schwerer. Siemens Mobility realisiert hier eine europäische Premiere: Erstmals wird das öffentliche LTE-Mobilfunknetz für die sicherheitskritische Kommunikation der Zugsteuerung genutzt.
Das neue System (CBTC) bringt für den Betreiber Sporveien massive Effizienzgewinne:
- Kapazitätssprung: Steigerung von 28 auf 36 Züge pro Stunde (+30 %).
- Zukunftspotenzial: Technisch sind sogar bis zu 40 Züge möglich.
- Langfristige Bindung: Ein 25-Jahre-Wartungsvertrag sichert stetige Einnahmen.
CEO Michael Peter betonte die historische Dimension der Partnerschaft, die nun Oslo dabei unterstützt, die weltweit erste emissionsfreie Stadt zu werden.
Die Auftragsbücher füllen sich
Diese Nachricht aus Skandinavien ist kein isoliertes Ereignis, sondern bestätigt einen starken Trend im Infrastrukturgeschäft. Erst Anfang November landete Siemens einen gewaltigen Coup bei den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB). Der Auftrag über 116 Doppelstockzüge hat ein Volumen von rund 2,15 Milliarden Euro.
Flankiert wird dieser Hardware-Deal durch einen strategischen Rahmenvertrag zur Digitalisierung der Schweizer Stellwerke. Siemens positioniert sich damit unverzichtbar im Herzen der europäischen Schieneninfrastruktur.
Strategischer Umbau trifft auf Kurskorrektur
Doch operativer Erfolg ist nur die eine Seite der Medaille. Strategisch bereitet Siemens die Abspaltung der Mehrheitskontrolle an Siemens Healthineers vor, um Werte für die Aktionäre zu heben. Ratingagenturen wie S&P bestätigten bereits die Bonität des Konzerns und lobten die Diversifikation trotz der geplanten Dekonsolidierung.
Wie reagiert die Börse auf diesen Mix aus Auftragsflut und Umbauplänen? Die Aktie gönnt sich derzeit eine Atempause.
Mit einem aktuellen Kurs von 227,55 € hat sich das Papier rund 10 % von seinem 52-Wochen-Hoch bei 252,70 € entfernt. Technisch kämpft der Titel nun um die Bodenbildung, nachdem er unter den 50-Tage-Durchschnitt gerutscht ist. Dennoch bleibt das übergeordnete Bild positiv: Seit Jahresanfang steht immer noch ein sattes Plus von über 20 % zu Buche.
Fazit: Die fundamentale Stärke im Mobilitätssektor und die klare strategische Ausrichtung stehen im Kontrast zur kurzfristigen Kursdelle. Anleger beobachten nun genau, ob die operativen Erfolge ausreichen, um den Abwärtstrend der letzten 30 Tage zu stoppen.
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