Leonardo nutzt die Feiertagspause an der Börse für eine strategische Weichenstellung. Während in Mailand heute wegen des Stefanstags kein Handel stattfindet und der Kurs damit auf dem Schlussniveau von rund 49,45 Euro vom Dienstag verharrt, stellt der Rüstung- und Luftfahrtkonzern ein zentrales Rohstoffprojekt vor und verweist zugleich auf frische Aufträge in den USA. Für Anleger stellt sich damit vor allem die Frage, wie stark diese Initiativen Kostenstruktur und Wachstumskurs stützen können.
CRM4Defence: Antwort auf EU-Rohstoffgesetz
Leonardo hat heute das Programm CRM4Defence (Critical Raw Materials for Defence) offiziell vorgestellt. Der industrielle Ansatz zielt darauf ab, die Versorgung mit strategischen Metallen zu sichern und die Abhängigkeit von Importen außerhalb der EU zu verringern. Hintergrund ist der Critical Raw Materials Act (CRMA) der Europäischen Union.
Kernpunkte des Programms:
- Materialrückgewinnung: Einsatz moderner Technologien, um Titan-, Aluminium- und Magnesiumreste aus den eigenen Produktionsstätten zurückzugewinnen.
- Kreislaufwirtschaft: Aufbau einer geschlossenen Lieferkette, in der Produktionsabfälle zu zertifizierten Nebenprodukten für die Wiederverwendung aufbereitet werden.
- Technologieeinsatz: Nutzung vorhandener Brikettieranlagen in Nola, Venegono und Cisterna di Latina, um Metallspäne zu hochwertigem Einsatzmaterial für Gießereien zu verarbeiten.
- Strategische Unabhängigkeit: Reduktion der Abhängigkeit von externen Lieferanten bei für Luft- und Raumfahrt sowie Verteidigung essenziellen Rohstoffen.
Für die Aktie ist das Projekt vor allem langfristig relevant, weil es auf zwei zentrale Hebel einzahlt: höhere Effizienz und robustere Lieferketten in einem geopolitisch angespannten Umfeld. Leonardo will das Modell schrittweise über den eigenen Bedarf hinaus öffnen und Partnerschaften mit europäischen Gießereien aufbauen, um ein grenzüberschreitendes Recyclingnetzwerk zu etablieren.
US-Aufträge über 120 Millionen Dollar
Parallel zum Rohstoffprogramm meldet Leonardo operative Fortschritte im wichtigen US-Markt. In den Tagen vor der heutigen Börsenpause hat der Konzern Verträge im Volumen von über 120 Millionen US-Dollar für die Modernisierung von Gepäckfördersystemen an US-Flughäfen bestätigt.
Die Projekte im Überblick:
- Houston Hobby Airport (HOU): Vollständige Erneuerung der bestehenden Gepäckabfertigungsanlagen, inklusive Installation leistungsstarker Cross-Belt-Sorter.
- Melbourne Orlando International Airport (MLB): Modernisierung der Infrastruktur, um das erwartete Verkehrsplus ab 2026 abzufangen.
Diese Aufträge unterstreichen, dass Leonardo sein Geschäft breiter aufstellt und neben klassischen militärischen Systemen verstärkt auf zivile Infrastrukturlösungen setzt. Dieses Segment bietet tendenziell gut planbare Erlöse und verbessert die Visibilität beim Cashflow.
Marktstatus und Blick auf die nächste Woche
Heute bleibt die Börse in Mailand wegen des Feiertags geschlossen, so dass keine Kursreaktion auf die jüngsten Nachrichten möglich ist. Der letzte Referenzkurs liegt bei rund 49,45 Euro vom Dienstag. Während die US-Märkte heute geöffnet sind und die Leonardo-ADRs (Ticker: FINMY) als zusätzliche Liquiditätsquelle dienen, findet die eigentliche Preisbildung weiterhin in Mailand statt.
Wichtige Punkte im Überblick:
- Handelsstatus: Euronext Milan heute wegen Stefanstag geschlossen.
- Letzter Kurs: Rund 49,45 Euro (Schlusskurs vom Dienstag).
- US-Handel: ADRs in den USA handelbar, primäre Kursreferenz bleibt Mailand.
Mit dem Start von CRM4Defence und dem Auftragsbestand von über 120 Millionen US-Dollar in den USA geht Leonardo in die letzten Handelstage des Jahres mit einer gestärkten operativen Basis. Entscheidend wird in den kommenden Quartalsberichten sein, in welchem Ausmaß die Effizienzprogramme die Margen verbessern und wie schnell sich die neuen US-Projekte im Auftragseingang und Umsatz niederschlagen.
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