Vorstände kaufen zu, Analysten erhöhen das Kursziel – bei TUI treffen derzeit vorsichtiger Ausblick und deutliche Vertrauenssignale aufeinander. Im Zentrum stehen frische Insiderkäufe nach der Vorlage der Jahreszahlen und ein optimistisches Update der Deutschen Bank. Wie passt das zu den eher verhaltenen Prognosen für 2026?
Insiderkäufe nach Kursrücksetzer
Das deutlichste Signal kam am Freitag von ganz oben: Arbeitsdirektorin Sybille Reiß und Finanzvorstand Mathias Kiep haben das gesunkene Kursniveau für eigene Käufe genutzt.
Laut Pflichtmitteilungen erwarb Reiß 3.000 Aktien zu rund 7,93 Euro, Kiep stockte um 3.125 Stück auf. Beide griffen damit unmittelbar nach dem Rücksetzer zu, der auf die Veröffentlichung der Jahresbilanz folgte.
Die Botschaft ist klar: Das Management betrachtet die aktuelle Bewertung nach den jüngsten Kursabschlägen als attraktiv und stellt sich sichtbar hinter die langfristige Strategie des Reisekonzerns.
- Insiderkäufe: Reiß 3.000 Aktien, Kiep 3.125 Aktien
- Durchschnittskurs: rund 7,93 Euro
- Zeitpunkt: kurz nach Vorlage der Jahreszahlen
- Signal: Vertrauen in Bewertung und Strategie
Am Markt wirkten die Käufe als psychologische Unterstützung knapp unterhalb der 8-Euro-Marke, wo sich zuletzt eine wichtige Zone für risikobewusste Käufer abzeichnete.
Deutsche Bank hebt Kursziel deutlich an
Rückenwind kam zusätzlich von der Analystenseite. Deutsche Bank Research hob das Kursziel für die TUI-Aktie von 11,00 auf 12,00 Euro an und bestätigte die Einstufung „Buy“.
Analyst Andre Juillard verweist auf die operative Stärke des Konzerns. Zwar seien die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für 2026 herausfordernd, TUI verfüge jedoch über einen „operativen Hebel“, der auch in einem schwierigeren Umfeld weiteres Wachstum ermöglichen könne.
Mit dem neuen Kursziel sieht die Deutsche Bank ein Aufwärtspotenzial von mehr als 45 Prozent gegenüber dem aktuellen Kursniveau. Dieses positive Signal trug am Freitag dazu bei, den Kurs zu stabilisieren, nachdem die Aktie zuvor zeitweise unter 8,00 Euro zu rutschen drohte.
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Zum Wochenschluss notierte der Titel bei 8,19 Euro, leicht im Plus. Auf Sicht von 30 Tagen ergibt sich damit ein Zuwachs von gut 7 Prozent, während die Aktie seit Jahresbeginn noch leicht im Minus liegt. Der Kurs bewegt sich aktuell spürbar über dem 50- und 200-Tage-Durchschnitt, was den jüngsten Erholungstrend unterstreicht.
Rekordjahr trifft auf vorsichtigen Ausblick
Die jüngsten Bewegungen sind vor allem im Licht der am Mittwoch präsentierten Jahresbilanz für das Geschäftsjahr 2025 zu sehen. Operativ lieferte TUI Rekordwerte: Das bereinigte EBIT stieg um über 12 Prozent auf 1,46 Milliarden Euro.
Gleichzeitig blieb der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2026 hinter manchen Hoffnungen zurück. Das Management rechnet mit:
- Umsatzplus von 2 bis 4 Prozent
- Anstieg des bereinigten EBIT um 7 bis 10 Prozent
Nach der kräftigen Erholung der vergangenen Jahre werteten viele Investoren diese Spanne als Signal für eine Verlangsamung des Wachstums. Die unmittelbare Folge waren Gewinnmitnahmen und ein Rücklauf der Aktie in Richtung 8 Euro.
Mit den nun erfolgten Insiderkäufen und dem optimistischen Kommentar der Deutschen Bank rückt jedoch wieder stärker die fundamentale Seite in den Mittelpunkt – inklusive der geplanten Wiederaufnahme der Dividendenzahlung. Vorgeschlagen sind 0,10 Euro je Aktie, was nach den Jahren des Umbaus auch symbolisch für eine Rückkehr zur Normalität steht.
Charttechnik und Ausblick
Charttechnisch hat sich um die Marke von knapp unter 8 Euro eine erste Unterstützungszone herausgebildet, gestützt durch die jüngsten Vorstandskäufe. Kurzfristig gilt der Bereich um 8,50 Euro als wichtige Hürde: Ein Anstieg darüber würde den kurzfristigen Aufwärtstrend festigen.
Aktuell liegt der Kurs mit 8,19 Euro rund 6,6 Prozent über dem 50-Tage-Durchschnitt und gut 9 Prozent über der 200-Tage-Linie. Vom 52‑Wochen-Hoch bei 9,29 Euro ist die Aktie allerdings noch knapp 12 Prozent entfernt, während der Abstand zum Jahrestief bei 5,86 Euro fast 40 Prozent beträgt. Der RSI von 45 signalisiert dabei ein neutrales Niveau – die Aktie wirkt weder überkauft noch überverkauft.
Der nächste klar datierte Fixpunkt ist die Hauptversammlung im Februar 2026, auf der auch über die Dividende abgestimmt wird. Bis dahin dürften vor allem die Buchungstrends für den Sommer 2026 und weitere Analystenkommentare die Richtung vorgeben. Zusammengenommen sprechen Insiderkäufe und Kurszielanhebung dafür, dass der Markt die operative Entwicklung und die Dividendenrückkehr mittelfristig stärker einpreisen könnte, sofern der konjunkturelle Gegenwind im Rahmen bleibt.
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