Barclays zieht den Stecker: Die britische Investmentbank streicht das Kursziel für den DAX-Konzern zusammen – von 207 auf nur noch 190 Euro. Die bittere Diagnose der Analystin: „Keine kurzfristigen Kurstreiber in Sicht.“ Doch die Herabstufung ist nur ein Teil des Problems. Zeitgleich wächst die Bedrohung durch US-Strafzölle, während vor der eigenen Haustür ein Tarifkonflikt eskaliert. Steht der Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach vor einem perfekten Sturm?
Die Realität schlägt zu: Barclays kappt Erwartungen
Carole Madjo, Analystin bei Barclays, findet deutliche Worte. Zwar bestätigt sie ihr „Equal Weight“-Rating, doch die Begründung wiegt schwer: Die Anpassung an die realen Unternehmensziele machte die Kappung des Kursziels „unumgänglich“. Mit anderen Worten – die bisherigen Hoffnungen waren zu ambitioniert.
Die wichtigsten Fakten der Neubewertung:
- Kursziel gesenkt: Von 207 Euro auf 190 Euro
- Rating: „Equal Weight“ (Neutral) bestätigt
- Begründung: Fehlende kurzfristige Katalysatoren
- Bewertung: Fundamental attraktiver, aber ohne Momentum
Der Markt reagiert unmittelbar. Die Aktie notiert nur knapp über dem 52-Wochen-Tief und kämpft verzweifelt um die Marke von 150 Euro. Von den im Februar erreichten 261 Euro ist sie mittlerweile über 40 Prozent entfernt.
Doppeltes Risiko: Trump und Tarifstreit
Während Analysten ihre Erwartungen korrigieren, wachsen zwei reale Bedrohungen heran. Die erste kommt aus Washington: Protektionistische Handelspolitik könnte die USA-Geschäfte massiv belasten. Schon im Oktober warnte das Management vor den Folgen möglicher Strafzölle. Der amerikanische Markt ist für Adidas existenziell wichtig – jede Margenkompression trifft den Konzern dort am härtesten, wo es wehtut.
Die zweite Front eröffnet sich in Deutschland selbst. Die IG BCE fordert höhere Gehälter für die Belegschaft. Das Pikante daran: Adidas hatte im August den Branchentarifvertrag verlassen. „Wir haben den Vorstand aufgefordert, mit uns zu verhandeln“, heißt es von den Gewerkschaftern. Die Verhandlungsposition ist damit denkbar ungünstig – genau zur falschen Zeit.
Technisches Bild: Alarmstufe Rot?
Die Charttechnik zeichnet ein düsteres Bild. Mit einem RSI von 41,1 steht die Aktie zwar nicht im überverkauften Bereich, tendiert aber klar nach unten. Der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt beträgt bereits über 22 Prozent. Die annualisierte Volatilität von 35,57 Prozent zeigt: Die Nervosität ist hoch, die Richtung unklar.
Solange die fundamentalen Belastungsfaktoren nicht verschwinden, bleibt das technische Bild angespannt. Ein Bruch der aktuellen Unterstützungszone könnte weiteren Verkaufsdruck auslösen.
Was jetzt?
Die toxische Mischung aus gesenkten Analystenzielen, Zollrisiken und Tarifkonflikten lähmt die Aktie. Kurzfristige Impulse? Fehlanzeige. Die Barclays-Studie bringt auf den Punkt, was viele Investoren bereits befürchteten: Der Weg nach oben wird steinig. Bis sich die makroökonomischen Wolken verziehen oder positive Überraschungen aus dem operativen Geschäft kommen, dürfte der Titel im Defensivmodus verharren.
Adidas-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Adidas-Analyse vom 24. November liefert die Antwort:
Die neusten Adidas-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Adidas-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 24. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Adidas: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...