Der Werbetechnologie-Pionier The Trade Desk gerät massiv unter Druck – und bricht nun mit einer jahrelangen Tradition. Erstmals in der Unternehmensgeschichte verhandelt die Firma über ihre bisher starren Plattformgebühren. Was wie ein kluger Schachzug gegen Amazon klingen mag, entpuppt sich für Anleger als Hiobsbotschaft: Die Aktie steht nahe ihrem 52-Wochen-Tief, der Jahresverlust liegt bei dramatischen 71 Prozent. Ist dies der verzweifelte Versuch, Marktanteile zu retten – oder der Anfang vom Ende des einst gefeierten Geschäftsmodells?
Amazon zwingt zum Umdenken
Jahrelang galt The Trade Desk als unantastbar in der Preisgestaltung. Rund 20 Prozent Plattformgebühr – take it or leave it. Diese Härte untermauerte die Premium-Positionierung und sicherte üppige Margen. Doch nun meldet die Branche: Das Unternehmen bietet Anreize und verhandelt erstmals aktiv mit Agenturen und Werbetreibenden über günstigere Konditionen.
Der Grund ist offensichtlich: Amazon greift massiv an. Die Demand-Side-Platform des E-Commerce-Riesen lockt mit niedrigeren Gebühren und tiefgreifender Integration von Commerce-Daten. Googles Werbeplattform verstärkt den Druck zusätzlich. The Trade Desk kämpft um jeden Dollar Werbebudget – und gibt erstmals nach.
Für Investoren ist diese Nachricht ein Warnsignal. Die Flexibilität mag kurzfristig Kunden halten, langfristig aber droht eine Erosion der Profitabilität. Genau jene hohen Margen, die den Aktienkurs einst in Rekordhöhen trieben, stehen nun zur Disposition.
Analysten hoffen auf Wunder
Trotz des Crashs – von knapp 141 Dollar Ende 2024 auf aktuell rund 39 Dollar – halten viele Analysten an ihrer positiven Einschätzung fest. Konsensus-Kursziele liegen zwischen 77 und 82 Dollar, was eine Verdopplung implizieren würde. Die Begründung: Das Geschäftsmodell sei intakt, die KI-Plattform „Kokai“ verspreche langfristig bessere Werbeergebnisse, und der Ausverkauf sei übertrieben.
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Doch die Realität spricht eine andere Sprache. Im dritten Quartal wuchs der Umsatz nur noch um 18 Prozent – deutlich unter den früheren Wachstumsraten von über 20 Prozent. Die viel gepriesene Kokai-Technologie hat bislang keine Trendwende bewirkt. Und nun kommt die Preisnachgiebigkeit hinzu.
Kampf ums Überleben oder kalkuliertes Manöver?
The Trade Desk steht an einem Scheideweg. Entweder gelingt es, durch die neue Preisflexibilität Budgets zurückzugewinnen und das Wachstum zu stabilisieren – oder die Margenerosion beschleunigt sich, ohne dass nennenswerte Marktanteile zurückgewonnen werden.
Die nächsten Quartalszahlen kommen erst im Februar 2026. Bis dahin bleibt Anlegern nur die bange Frage: Ist dies ein strategisch kluger Pivot im Wettbewerb – oder der Anfang einer schmerzhaften Abwärtsspirale, die das einstige Wachstumsjuwel dauerhaft beschädigt?
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