Marktstimmung: "Als ob nichts gewesen wäre"



13:52 23.08.19

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Von den professionellen Investoren sind weiter die Trader aktiv, die privaten verharren in der Skepsis Ecke. Insgesamt aber keine ungünstige Gemengelage.
 

Zusammenfassung

Unterm Strich steht der DAX zu vergangenem Mittwoch unverändert, dazwischen hat er aber eine ordentliche Bewegung gemacht. Von den mittelfristig orientierten hiesigen Anlegern reagieren weiterhin vor allem die Trader. 7 Prozent der Profis haben die Delle genutzt und sind eingestiegen, 5 Prozent haben Short-Engagements geschlossen. Der Sentiment-Index steigt auf +14 Punkte. Anders die privaten Anleger, die sich zur Vorwoche kaum bewegt haben und mit -6 Punkten weiterhin eher skeptisch für deutsche Bluechips in die Zukunft schauen.

Joachim Goldberg schätzt den institutionellen Optimismus als relativ gering ein. Er dürfte erneut nicht lange anhalten. Die kurzfristig orientierten Optimisten sollten vermutlich bei 11.950 DAX-Punkten wieder verkaufen. Das gelte auch für die übrigen Anleger auf der Long-Seite. Nach Ansicht des Verhaltensökonos spricht vieles dafür, dass der DAX in eine breit angelegte Konsolidierung gerät..

21. August 2019. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Dass der DAX bei unserer heutigen Stimmungserhebung exakt auf dem gleichen Niveau notiert wie vor einer Woche, mag bei oberflächlicher Betrachtung erst einmal harmlos und langweilig aussehen. Wer jedoch die Zeit zwischen diesen beiden Erhebungen aktiv mitgemacht hat, wird dies nicht bestätigen. Zum einen, weil der DAX zwischendurch zeitweise rund 3,7 Prozent an Wert verloren und diesen Verlust wieder wettgemacht hat. Zum anderen, weil sich mancherorts eine gewisse Hysterie breitgemacht hatte, nachdem die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen zum ersten Mal seit der Finanzkrise unter diejenige mit zweijähriger Laufzeit gefallen war. Auch wenn dieses als „inverse Zinsstruktur“ bezeichnete Ereignis nur wenige Stunden andauerte, wurde dies vielerorts als weiterer Vorbote einer bevorstehenden Rezession interpretiert. Eine Rezession, die allerdings nach historischen Erkenntnissen ohnehin frühestens in einem Jahr greifen würde. Dass sich das Börsengeschehen dies- und jenseits des Atlantiks bereits zum vergangenen Wochenende beruhigte, mag aber möglicherweise einem Mitglied des EZB-Rats zu verdanken sein. Olli Rehn, Gouverneur der Zentralbank Finnlands, hatte nämlich den Eindruck vermittelt, dass die EZB im September mit einem wirkungsvollen geldpolitischen Paket aufwarten werde, um dem schleppenden Wachstum und der niedrigen Inflation in der Eurozone zu begegnen.  

Trotz dieser teils dramatischen Entwicklungen ist der Optimismus bei den mittelfristig orientierten institutionellen Investoren zurückgekehrt. Denn unser Börse Frankfurt Sentiment-Index hat sich gegenüber der Vorwoche um zwölf Punkte auf einen Stand von +14 befestigt. Dabei hat sich einmal mehr gezeigt, dass ein Teil dieses Panels derzeit eher recht kurzfristig orientiert agiert. Und so ist es gut möglich, dass die 7 Prozent aller Befragten, die dem Bärenlager zuletzt den Rücken gekehrt haben, die Schwächephase des DAX in der vergangenen Woche zu Käufen genutzt haben – wir rechneten jedenfalls mit Nachfrage zwischen 11.350 und 11.400 Zählern. Erneut zeigt sich, dass diese wahrscheinlich sehr erfolgreich agierenden Marktteilnehmer eher preisorientiert handeln, als sich von wichtigen bevorstehenden Ereignissen leiten zu lassen. Zumindest scheint das alljährlich stattfindende Symposium in Jackson Hole, das am morgigen Donnerstag beginnt, die jüngsten Positionierungen nicht wesentlich beeinflusst zu haben. Geht doch von diesem wichtigen Treffen der Notenbanker, bei dem eine bedeutsame Rede von Fed-Chef Jerome Powell am Freitag erwartet wird, einige Unsicherheit aus.

Stoische Privatanleger

Völlig anders sieht die Stimmung bei den Privatanlegern aus. Deren Börse Frankfurt Sentiment-Index hat sich nämlich die zweite Woche hintereinander – ein Novum – nicht verändert und befindet sich damit weiterhin auf einem Stand von -6 Punkte. Auch wenn der Indexstand gleichgeblieben ist, hat sich die Polarisierung zwischen Bullen und Bären gegenüber der Vorwoche etwas verringert. Gleichzeitig wird deutlich, dass die überwiegende Zahl der Bären vom deutlichen Abtaucher des DAX seit unserer vergangenen Erhebung nicht profitieren konnte.

Mit der heutigen Erhebung wird abermals deutlich, dass der jüngste Optimismus der institutionellen Investoren, der in der relativen Betrachtung ohnehin nicht überbordendend ist, wahrscheinlich nicht von allzu langer Dauer sein wird. Denn die vornehmlich kurzfristig orientierten neuen Bullen werden wahrscheinlich bereits nach überschaubaren Kursgewinnen (im Schnitt vermutlich bei 11.950 DAX-Zählern) wieder als Abgeber auftreten. Dies gilt auch für andere Investoren, die angesichts des DAX-Kurseinbruchs der vergangenen Woche nicht in Panik verfallen sind. Vieles spricht jedenfalls dafür, dass der DAX in den kommenden Tagen eine breit angelegte Konsolidierung anstreben dürfte. Zumindest stellen die heimischen Investoren für den hiesigen Aktienmarkt keine nachhaltige Bedrohung dar.

21. August 2019, © Goldberg & Goldberg für boerse-frankfurt.de

Sentiment-Index institutioneller Anleger

image-2558

 

Bullish

Bearish

Neutral

Total

47%

33%

20%

ggü. letzter Erhebung

+7%

-5%

-2%

DAX (Veränderung zu vergangener Woche): 11.720 (+0 Pkt.)
Börse Frankfurt Sentiment-Index Institutionelle Anleger: +14 Punkte (Stand Vorwoche: +2 Punkte)

Sentiment-Index privater Anleger

image-2559

 

Bullish

Bearish

Neutral

Total

36%

42%

22%

ggü. letzter Erhebung

-2%

-2%

+4%

DAX (Veränderung zu vergangener Woche): 11.720 (+0 Pkt.)
Börse Frankfurt Sentiment-Index Private Anleger: -6 Punkte (Stand Vorwoche: -6 Punkte)

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