ETF-Investoren setzen verstärkt auf Europa, gefragt sind Dividendentitel und Euro Stoxx 50-Werte. Im Rentenbereich überzeugen italienische Staatsanleihen.
18. Februar 2020. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Steigende Kurse
sowie immer neue Höchstmarken an den internationalen
Aktienmärkten hebt die Stimmung hiesiger Anleger. „59 Prozent
der mit 56.000 ETF-Transaktionen recht aktiven Woche sind
Käufe“, berichtet Christian Dürr von der Commerzbank. "Im
Aktienbereich sehen wir überwiegend Zuflüsse in den Regionen
Europa und Nordamerika“, fasst der Händler zusammen, wobei der
Anteil europäisch geprägter Produkte mit 24 Prozent am
Gesamtaufkommen im Vergleich vorn liege. Zu den beliebtesten
Indexfonds zählten Euro Stoxx 50-Positionen.
Florian Lenhart von der UniCredit bestätigt die Tendenz hin zu europäischen Aktien und macht dies unter anderem an den starken Zuflüssen etwa in Euro Stoxx 50- (WKNs 935927, DBX1EU) und MSCI Europe-Produkten (WKNs A2H567, A0RPWG, DBX1ME) fest. „Im Aktienbereich werden insgesamt eher die großen Indizes gespielt.“
Lenhart
Europas Konzerne geben sich spendabel
Unangefochtener Spitzenreiter mit klarer Kauftendenz ist Dürr zufolge ein S&P Euro High Yield Dividend Aristocrats-ETF (WKN A1JT1B). Dieser bietet Zugang zu Unternehmen aus dem Euroraum mit zehn aufeinander folgenden Dividendenerhöhungen.
Europas Aktiengesellschaften werden übrigens in diesem Jahr laut Allianz Global Investors mit voraussichtlichen Ausschüttungen in Höhe von 359 Milliarden Euro abermals einen neuen Dividendenrekord aufstellen. Das entspreche einem Plus von 12 Milliarden Euro oder 3,6 Prozent. Insbesondere vor dem Hintergrund der Niedrigzinsen nähmen Dividendenaktien einen immer größeren Stellenwert ein. Man dürfe zwar Äpfel nicht mit Birnen vergleichen, Dividenden und Zinsen hätten nichts gemein. Regelmäßige Ausschüttungen wirkten aber festigend auf ein Portfolio.
"Regelmäßige Ausschüttungen wirkten festigend auf ein Portfolio."
Anleger streichen DAX-Gewinne ein
DAX-Tracker hätten vom neuen Allzeithoch des hiesigen Bluechip-Barometers unterm Strich nicht profitiert. „Wir registrieren in dem Segment einen leichten Verkaufsüberhang“, informiert Dürr.
Für Lenhart steckt im Verkaufsdruck von DAX-ETFs (WKN ETF001) auch einiges an Gewinnmitnahmen. Immerhin legte der deutsche Aktienindex im Februar mit einem Anstieg von 12.981 auf 13.685 Punkte eine eindrucksvolle Rallye hin.
S&P500-Aktien uneinheitlich
Bullish scheinen Investoren die Aussichten für US-Aktien zu bewerten. Mit Blick auf S&P 500-ETFs (WKNs A0YEDG, A2H576, A2H573) spricht Lenhart von viel Interesse und starken Zuflüssen.
Dürr hingegen sieht Zu- und Abflüsse bei S&P 500-Produkten in etwa gleichauf. Von ihren MSCI World-Positionen (WKN A1W3CQ) verabschieden sich Anleger per Saldo.
Optimistisch hinsichtlich Technologiewerten
Was einzelne Sektoren betrifft, belegen Nasdaq 100-ETFs (WKNs A0YEDL, 801498) in Lenharts Statistik einen vorderen Rang. „Hier verbuchen wir fast nur Zuflüsse.“ Das gelte auch für europäische Banken im Euro Stoxx Banks 30-15 (WKN 628930) und Euro Stoxx 600 Banks (WKN A0F5UJ). Nach der ausgedehnten Durststrecke scheinen ETF-Investoren in Aktien der Geldhäuser nun Aufwärtspotenzial zu sehen.
Dürr meldet große Zu-, aber auch gewichtige Abflüsse aus Aktien der Bankenbranche. Die Commerzbank-Kunden deckten sich unterm Strich mit Technologiewerten im Nasdaq 100 (WKN A142N1) ein. Aktien der Grundstoffe-Industrie (WKN LYX01X) würden ebenfalls zumeist gekauft.
Dürr
Italienische Staatspapiere gesucht
Die Umsätze mit Rentenwerten beschreibt Dürr als eher durchschnittlich. Auffällig häufig griffen Investoren zu italienischen Staatsanleihen im Barclays Italy Treasury Bond Index (WKN A1JXZH) sowie europäischen Kurzläufern. US-Treasuries und europäische Bonds mit langen Fälligkeiten belegen vordere Ränge in der Verkaufs-Bestenliste.
In Euro geführte Unternehmensanleihen mit Investment Grade im iBoxx Eur Liquid Corporates Index (WKN 778928) sowie Tracker des Barclays Capital Euro Corporate Bond Index (WKN A0RGEP) werden laut Lenhart in größerem Stil abgestoßen. Das gelte auch für kurzlaufende Unternehmensanleihen mit Investment Grade (WKN A1W375).
von: Iris Merker, 18. Februar 2020, © Deutsche Börse AG
Redaktion boerse-frankfurt.de, Deutsche Börse AG |
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