Die deutschen Automobilkonzerne haben sich in Bezug auf die
„Elektrifizierung der Automobilindustrie“ ambitionierte Ziele
gesetzt. Besonders optimistisch klingt in dieser Hinsicht
Volkswagen. Allerdings ist fraglich, ob ausgerechnet Konzerne wie
Daimler, BMW und Volkswagen in zehn, fünfzehn oder zwanzig Jahren
zur Speerspitze im Bereich E-Mobilität zählen werden, nachdem sie
diesen Bereich in den vergangenen Jahren eher sträflich
vernachlässigt haben.
Am 11. September 2017, am Vorabend der 67. Internationalen
Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt, stellte VW-Chef Matthias
Müller einige ambitionierte Ziele des Konzerns vor. Bis 2025
wollen die Konzernmarken 80 neue Elektrofahrzeuge (50 reine
E-Fahrzeuge und 30 Plug-In-Hybride) auf den Markt bringen. Allein
23 Marken will die Kernmarke Volkswagen liefern. Mehr als 20 Mrd.
Euro sollen investiert werden.
Mit der „Roadmap E“ haben sich die Wolfsburger laut eigenen
Angaben die umfassendste Elektrifizierungsoffensive in der
weltweiten Automobilindustrie auf die Fahnen geschrieben. Bis
spätestens 2030 will Volkswagen sein gesamtes Modellportfolio
durchgängig elektrifizieren. Das heißt: Spätestens dann wird es
laut Unternehmensangaben von jedem der rund 300 Konzernmodelle
mindestens eine elektrifizierte Variante geben, über alle Marken
und Märkte hinweg.
Das Problem für VW: Genauso wie bei den anderen großen deutschen
Automobilherstellern BMW und Daimler ist vieles Zukunftsmusik.
Während die Konkurrenz längst attraktive Elektrofahrzeuge auf den
Markt gebracht hat, hinken die deutschen Hersteller hinterher. Der
auf der IAA präsentierte Elektro-SUV I.D.CROZZ soll erst 2020 in
Serie gehen. Andere Modelle kommen noch später. Deutsche
Hersteller wie VW sind zwar in der Lage den Rückstand im Bereich
Elektromobilität aufzuholen. Schließlich befinden sie sich nicht
umsonst seit Jahrzehnten an der Branchenspitze. Es wird jedoch
kein leichtes Unterfangen. Den etablierten Automobilkonzernen
macht vor allem Tesla Dampf.
Während Volkswagen viel Geld für Investitionen und neue Modelle in
die Hand nehmen muss, um auf dem Zukunftsmarkt E-Mobilität nicht
abgehängt zu werden, kämpft das Unternehmen bereits heute mit
vielen Herausforderungen. Allen voran gehört die immer noch nicht
aus der Welt geschaffte Diesel-Affäre dazu. Zumindest kann man
sich jedoch darüber freuen, dass die US-Amerikaner dem Konzern
offenbar verziehen haben. Laut Unternehmensangaben vom 11.
September verkaufte die Marke Volkswagen im August 9,0 Prozent
mehr Autos auf dem US-Markt als im Vorjahresmonat.
Zwischen Januar und August liegt das Plus bei 6,4 Prozent. Andere
frühere Krisenregionen wie Russland oder Brasilien erholten sich
zuletzt ebenfalls. Dafür stotterte der Autoverkauf in Europa. Dies
störte Anleger zuletzt jedoch wenig. Ihnen gefällt offenbar der
Umstand, dass VW eine große Umstrukturierung plant und nicht zum
Kerngeschäft gehörende Teile abstoßen möchte. In einem Interview
mit dem „Wall Street Journal“ am 7. September sagte Konzernchef
Müller, dass ein neues Team an einem solchen Verkauf arbeiten
würde, was der Volkswagen-Aktie letztlich etwas Schwung verlieh.
Spekulative Anleger, die steigende Kurse der Volkswagen-Aktie
erwarten, könnten mit einem WAVE XXL-Call der Deutschen Bank (WKN
DM61PT) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses
Open-End-Papiers liegt derzeit bei 7,9, die Knock-Out-Schwelle bei
126,00 Euro. Wer aber als spekulativer Anleger eher
short-orientiert ist, könnte mit einem WAVE XXL-Put der Deutschen
Bank (WKN DM47UP, aktueller Hebel 6,13; Knock-Out-Schwelle bei
151,05 Euro) auf fallende Kurse der Volkswagen-Aktie setzen.
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Christian-Hendrik Knappe, Produktexperte X-markets, Deutsche Bank AG |
Der gelernte Bankkaufmann und studierte Betriebswirtschaftler ist als Produktexperte von X-markets, Deutsche Bank mitverantwortlich für die Produktpalette und den Vertrieb von Hebelprodukten und Anlagezertifikaten. Er schreibt Kolumnen für verschiedene Finanzportale und vertritt die Deutsche Bank bei diversen Finanzmessen und Börsentagen. Seine berufliche Laufbahn startete er 1999 bei der Börse in Stuttgart als Händler. Seit 2007 gehört Knappe zum X-markets-Team der Deutschen Bank.
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