Daimler revidiert Jahresprognose
Und schon steigt wieder der Druck auf den deutschen Leitindex. Heute
Morgen noch nahezu unverändert in den Tag gestartet, gerät der DAX
bereits am Vormittag empfindlich unter Abgabedruck. Doch damit ist
er nicht allein. Egal ob Gold und Silber, Öl oder Platin, MDAX oder
EuroStoxx – fast überall stehen heute tiefrote Vorzeichen.
Der größte Verlierer des Handelstages ist bislang die Daimler-Aktie.
Wie gestern Abend nach Börsenschluss bekannt wurde, senkt der
Stuttgarter Autobauer seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr.
Wie der Autobauer vermeldet, wird das EBIT auf Konzernebene leicht
unter dem Vorjahresniveau liegen. Bislang peilte Daimler ein EBIT
leicht über dem Vorjahresniveau an. De facto wären das knapp 15
Milliarden Euro gewesen.
Die nun revidierte Prognose begründet man in Stuttgart-Untertürkheim
mit den geplanten Einfuhrzöllen auf US-Fahrzeuge. Es klingt absurd,
aber der Handelsstreit zwischen den USA und China hat mittlerweile
durchaus Auswirkungen auf deutsche Unternehmen. In diesem Fall eben
Daimler. Warum? Nun, Daimler produziert einen Großteil seiner SUVs
in den USA. Für den chinesischen Schutzzoll ist es unabhängig, ob es
sich bei Daimler um einen europäischen Autobauer handelt. Der
Schutzzoll betrifft alle in den USA hergestellten Fahrzeuge,
gänzlich unabhängig davon, wo das Unternehmen ihren Hauptsitz hat.
Neben dem weiter eskalierenden Handelsstreit zwischen den USA und
China, macht der sich abzeichnende Dieselskandal Daimler zunehmend
zu schaffen. Europaweit muss Daimler aufgrund einer unzulässigen
Abgastechnik 774.000 Fahrzeuge zurückrufen. Die Kosten für die
Rückrufaktion trägt natürlich der Autokonzern. Ein wenig verschreckt
von den schlechten Nachrichten aus Stuttgart, zeigen sich die
Aktionäre von BMW und Volkswagen. Produzieren nicht auch sie in den
USA? Da verwundert es kaum, dass die Papiere der beiden
Autohersteller ebenfalls auf Talfahrt sind und entsprechend
abgestraft werden.
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Cornelia Frey, Börse Stuttgart AG |
Cornelia Frey und Holger Scholze informieren abwechselnd um das Geschehen im Derivatebereich der Stuttgarter Börse. Neben Fernsehinterviews beim Nachrichtensender n-tv, berichten sie in Radiointerviews und den Marktberichten EUWAX Trends über das Geschehen bei Optionsscheinen & Co.
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