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Meldung

Russland gibt erneut Rätsel auf

 

 

 

Titelbild: © Olivier Le Moal – stock.adobe.com

 

Der Unberechenbare

 

In dieser Zeit haben wir uns an ein gewisses Ausmaß von Wahnsinn gewöhnt. Was Jewgeni Prigoschin Ende letzter Woche mutmaßlich versuchte, hatte dann aber doch eine neue Qualität. Der Chef der Söldnertruppe „Wagner“, der eine der wichtigsten Stützen in Russlands Krieg gegen die Ukraine darstellt, marschierte gegen Moskau, um … um was denn eigentlich? Wollte er Putin stürzen, wie einige am Samstag bereits frohlockten, oder war es eine Machtdemonstration, und falls ja in wessen Richtung? Oder genehmigte sich Prigoschin nur eine besondere Art des Fronturlaubs? Wir wissen es nicht. Als relativ gesichert darf gelten, dass der Aktion ein Beschuss der Wagner-Truppen durch reguläre russische Einheiten vorausgegangen war, was dann wohl für Prigoschin das Fass zum Überlaufen brachte. Allerdings muss man sich fragen, ob er ernsthaft geglaubt hatte, mit seiner Truppe Moskau einnehmen und Putin stürzen zu können. Der Plan kann in diesem Falle eigentlich nur in der Hoffnung bestanden haben, dass sich wesentliche Teile der russischen Streitkräfte neutral verhalten oder sogar die Seiten wechseln. Dass es zwischen dem Söldner-Chef auf der einen und dem russischen Verteidigungsminister Sergei Schoigu schon vorher einen tiefen Graben gab, war praktisch in der ganzen Welt bekannt. So bekannt, dass man auch hier fast schon wieder am Wahrheitsgehalt zweifeln muss. Kann und würde sich ein kriegführendes Land derart offen ausgetragene Streitereien seines militärischen Spitzenpersonals leisten?! Was sagt dies über die Rolle und Stärke des russischen Präsidenten Putin aus? Anders gefragt, was soll es aussagen?!

 

Freundesfreunde und Feindesfeinde

 

Zumindest von einem kann man ausgehen. Alle Beteiligten – auch auf ukrainischer Seite – haben ihren Sunzi (Sun Tsu) gelesen. Der war ein chinesischer General, Philosoph und Militärstratege, der von ca. 544 v. Chr. bis ca. 496 v. Chr. lebte und durch sein Werk „Die Kunst des Krieges“ unsterblich wurde. Das 2.500 Jahre alte Buch ist an vielen Militärakademien noch heute Pflichtlektüre und erfreut sich auch auf Managementseminaren sowie unter Börsianern größter Beliebtheit. Ein zentraler Satz lautet: „Jede Kriegsführung beruht auf Täuschung. Wenn wir also fähig sind, anzugreifen, müssen wir unfähig erscheinen …“ Vielleicht ist also die Analyse, dass Putins Macht rapide schwindet, nicht die einzig zulässige Interpretation. Möglicherweise ist das öffentliche Geplänkel zwischen Putin, Schoigu und Prigoschin auch eine Inszenierung. Denn zu jedem Krieg gehört die Kriegslist. Die Prigoschin-Meuterei hat einige gezwungen, Farbe zu bekennen. Putin wird genau beobachtet haben, wer sich neutral verhielt, wer zögerte und wer sich auf seine Verteidigung vorbereitete. Es kann also davon ausgegangen werden, dass demnächst eine Säuberungswelle durch die russischen Streitkräfte fegen wird. Prigoschin selbst hat nun Unterschlupf in Belarus gefunden, so wird behauptet. Faktisch stehen „die Wagner“ nun aber rund 100 km von Kiew – im Rücken der ukrainischen Front. Eine solche Verlegung, falls es denn eine war, wäre ohne die Geschichte von der Meuterei nicht möglich gewesen …

 

Kein gutes Ende

 

Auch von einer anderen Baustelle gibt es wenig Erfreuliches zu berichten. Die Odyssee der Russland-ADRs scheint für die meisten Anleger kein gutes Ende zu nehmen. Nach aktuellem Stand läuft die Umtauschfrist am 30.6.23, also diesen Freitag, aus, worauf heute auch das Portal BörseOnline noch einmal hinweist. Die Versuche, die ADRs in Originalaktien zu tauschen und zu veräußern wurde durch immer neue Sanktionen fast bis zur Unmöglichkeit erschwert. Zwar haben einzelne Anleger mit unterschiedlichen Verfahren wohl in kurzen Zeitfenstern Erfolg gehabt, das Gros der Anleger dürfte aber noch immer auf seinen ADRs sitzen. Wir sind hier mit unseren Gazprom ADRs (WKN: 903276) im Aktienmusterdepot betroffen und handeln nach der Maßgabe, dass wir uns nicht besserstellen wollen, als jene Anleger, die den schlechtesten Weg gewählt haben bzw. zu diesem genötigt wurden. Nach dem Auslaufen der Umtauschfrist werden die Aktien, die unter den ADRs liegen, wohl demnächst verkauft. Dies kann derzeit nur an der Moskauer Börse erfolgen. Bei diesem temporären Überangebot werden keine attraktiven Kurse zu erzielen sein. Mehr noch, die Erlöse werden dann erst einmal auf Treuhandkonten geparkt. Wir gehen davon aus, dass bis zur Auszahlung an die ADR-Inhaber noch einige Stellen die Hand aufhalten werden, weshalb bei den Anlegern nur ein geringer Betrag ankommen dürfte. Die Befürchtungen von BörseOnline, dass sich das gleiche Spiel auch bei China-ADRs wiederholen könnte, ist zwar angesichts der Spannungen um Taiwan nicht ganz von der Hand zu weisen, akut ist dieses Szenario im Moment aber noch nicht. 

 

Neues deutsches Wirtschaftswunder

 

Ebenfalls wenig Erfreuliches gibt es für Börsianer vom neuen deutschen Wirtschaftswunder zu berichten. Eigentlich hatte die Politik hier mit Green Deal, Energie-, Mobilitäts-, Wärme-, Zeiten- und Wendewende eine ebenso gewaltige wie künstliche Sonderkonjunktur angeschoben. Die ist nun sichtbar ins Stottern geraten. Zum einen fehlt den Kunden angesichts einer anhaltend hohen Inflation schlicht das Geld, um ihr Leben komplett auf „die neue Zeit“ umzustellen. Die jüngsten GfK-Zahlen geben einen Hinweis. Das Konsumklima trübte sich nach acht Anstiegen in Folge erstmals wieder ein. In Zeiten allgemeiner Verunsicherung wird eben eher gespart als gekauft. Aber nicht einmal die als Hoffnungsträger gehandelte Klimawirtschaft, die das neue Wirtschaftswunder hätte produzieren sollen, scheint diese Erwartungen erfüllen zu können.

 

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Vehemente Kundenzurückhaltung

 

Ein aktuelles Schlaglicht ist der Volkswagen-Konzern (WKN Stammaktien: 766400), der nun überraschend bekanntgab, dass man die E-Auto-Produktion im Werk Emden vorübergehend drosseln wolle. Der Absatz sei satte 30% hinter den Planungen zurückgeblieben. Betriebsratschef Manfred Wulff: „Die Kundenzurückhaltung merken wir in der Elektrowelt ganz vehement.“ Nun hängt der Kauf eines Neuwagens von verschiedensten Faktoren ab. Auch kann er für ein paar Jahre auf die lange Bank geschoben werden, was nebenbei sogar umweltfreundlicher ist. Aber dass ausgerechnet das Segment der E-Fahrzeuge – trotz eines politischen Rückenwinds der Stärke 10 – so stark betroffen ist, ist schon erklärungsbedürftig. Noch schlimmer traf es Siemens Energy (WKN: ENER6Y). Hier wurde gleich die Gewinnprognose kassiert. Die Probleme kommen im Wesentlichen aus der spanischen Tochter Siemens Gamesa, deren Betätigungsfeld Windkraftanlagen sind. Ob die spanische Tochter wirklich das Windei ist, als das sie im Moment vom Markt wahrgenommen wird, muss sich allerdings erst noch erweisen. Aber auch andere Unternehmen der Windwende wie Vestas Wind Systems (WKN: A3CMNS) und Nordex (WKN: A0D655) gehören nicht mehr zu den Lieblingen des Marktes – Relative Stärke? Fehlanzeige. 

 

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Zinsen rauf, Immos runter

 

Eine kleine Schockwelle sendete in der vergangenen Woche die Bank of England (BoE) in die Märkte. Am Donnerstag erhöhte sie den Leitzins um satte 0,5 Prozentpunkte auf den höchsten Satz seit 15 Jahren. Der Zinsschritt fiel damit größer aus als erwartet und zog entsprechende Kritik auf sich. „Rate rise nightmare“ („Albtraum Zinserhöhung“) titelte der Boulevard. BoE-Gouverneur Andrew Bailey verteidigte die Maßnahme mit dem Hinweis, dass es später noch schlimmer werden würde, falls man die Zinsen nicht jetzt erhöhe. Das ist kein spezifisch britisches Phänomen. Alle Fiatgeld-Ökonomien lebten über lange Jahre auf der Nullzins-Droge und müssen nun die Entziehungskur überstehen. Die Chancen dafür sind angesichts der aufgelaufenen, enormen Verschuldung gar nicht so gut. Langsam dämmert es, dass auch dieser Entzug nicht ohne Schmerzen und Opfer funktionieren wird. Besonders betroffen ist der Immobilienmarkt, an dem traditionell mit wesentlich höheren Kredithebeln gearbeitet wird als am Aktienmarkt. Auch dies ist kein spezifisch britisches Problem. In Deutschland, und das macht die Problemlage hierzulande dann aber wirklich einzigartig, kommen allerdings noch massive Ein- und Angriffe der Regierung gegen Immobilienbesitzer obendrauf. Erst heute machte eine „Expertenkommission“ des Berliner Senats von sich reden, die für eine „Vergesellschaftung“ großer Immobilienkonzerne plädierte. Offenbar haben nach dieser Rechtsauffassung große Gesellschaften weniger Rechte als jeder x-beliebige Immobilienbesitzer. Vielleicht soll hier aber auch nur ein Präzedenzfall für alle geschaffen werden? Immerhin hinsichtlich der Notenbankpolitik gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer: Denn es ist gut möglich, dass sie die unerwartet strammen Entziehungskuren nicht durchhalten werden, also durch den Druck einer sich vertiefenden Rezession zurück auf einen Lockerungskurs gezwungen werden. Um den Immobilienmarkt in Berlin sollten Investoren aber dennoch einen großen Bogen machen.

 

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„Bling-Bling“ für kleines Geld

 

Besonderes Augenmerk widmen wir heute in unserem Aktien-Musterdepot der Aktie von Bijou Brigitte (WKN: 522950). Dort werden das Geschäftsfeld und die aktuelle fundamentale Situation ausführlich diskutiert. Hier soll es um die Chartsituation gehen. Die Aktie war Anfang 2023 aus einem mehr als zehnjährigen Abwärtstrend nach oben ausgebrochen. Und konnte in der Folge noch rasch weiter zulegen. Zuletzt konsolidierte sie, wobei insbesondere der Dividendenabschlag und die anschließenden Verkäufe den Titel in die Nähe des Ausbruchsniveaus zurückgeführt haben. Eine interessante Ausgangslage, zu der Sie im Depotteil mehr lesen können.

 

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Zu den Märkten

 

Die DAX-Anleger knapsen noch immer am gescheiterten Ausbruchsversuch über die Allzeithochs am Freitag, den 16.6. Wir berichteten ausführlich über den Großen Verfallstermin, der das normale Handelsgeschehen an diesem Tag überlagerte. In der Folge wurde auch der unterstützende Aufwärtstrend, der immerhin seit Herbst 2022 in Kraft war, nachhaltig gebrochen. Am oberen Rand hat sich zudem eine Doppelspitze herausgebildet, der nur noch das Unterschreiten des Zwischentiefs fehlt, um zu einem echten Doppeltop mit erheblichen negativen Implikationen zu werden. Ohne den bis vor knapp zwei Wochen vorhandenen technischen Rückenwind könnte den Anlegern nun auch die fundamentale Situation wieder etwas bewusster werden. Die Wirtschaft befindet sich in der Rezession und die EZB erhöht weiter die Zinsen, das ist so ziemlich das schlechteste Umfeld für Aktien überhaupt. Dafür hält sich der Markt erstaunlich gut. Die Prigoschin-Meuterei vom Wochenende – eigentlich ein erheblicher Unsicherheitsimpuls – wurde beispielsweise einfach weggesteckt. Allerdings zeigt der Fall Siemens Energy – so wie in der Vorwoche Lanxess und Sartorius –, wie verstimmt die Anleger auf negative Überraschungen reagieren. Im aktuellen Umfeld sind solche Überraschungen weiter möglich und sogar wahrscheinlicher als positive.

Fazit

 

Die Situation in und um Russland bleibt unübersichtlich. In dieser Hinsicht bestehen durchaus Gemeinsamkeiten mit dem aktuellen Börsengeschehen, auch wenn es da nur um Geld geht.

Ralf Flierl, Ralph Malisch

 



 

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