Märkte | Charts | Nachrichten | Research | Weitere Tools |
Profil
Börsenplätze Historische Kurse |
Intraday
Historisch |
Neuigkeiten
Analysen |
Kolumnen
Insider-Trading Kennzahlen |
Forum
Siemens Gamesa News |
Meldung |
China
gibt Gas in der Elektromobilität – und Europa droht den Anschluss
zu verlieren.
Doch zumindest bei den dafür benötigten Batterien könnte eine neue Initiative der EU-Kommission den Kontinent jetzt zurück auf die Überholspur bringen. BYD, MG Motor und Nio …. nie gehört? Gut möglich, aber eines dieser Unternehmen könnte der Hersteller Ihres nächsten Autos sein. Die drei chinesischen Firmen sind die ersten, die Elektroautos aus dem Reich der Mitte nach Europa exportieren. Weitere dürften folgen. Wir stellen die Einschätzung von dmond de Rothschild Asset Management für die Südseiten der Börse München vor. Auch exotische Aktien wie NIO handeln Sie kostenfrei beim Smartbroker… China
ist zurzeit mit großem Abstand der größte Automobilmarkt der Welt.
In den letzten 20 Jahren galt Deutschland als das Autobauerland
schlechthin. Mit 27 Millionen verkauften Fahrzeugen jährlich (fast
doppelt so viele wie in Europa) war der chinesische Binnenmarkt
lange Zeit groß genug für die heimischen Hersteller. Auch aufgrund
der in China üblichen strengen Vorschriften für die Gründung von
Niederlassungen ausländischer Anbieter und des
Technologietransfers gelang es ihnen, eine lokale
Automobil-Wertschöpfungskette aufzubauen.
Ein Teil der Umweltprämie fließt nach China
Wie pragmatisch China
vorgeht, um seine Interessen zu schützen und seine Industrie zu
fördern, zeigt auch der Aufbau einer eigenen
Batteriewertschöpfungskette. Früher kamen Batterien, eine
wichtige Komponente für die Produktion von Elektrofahrzeugen,
hauptsächlich aus Korea oder Japan. Doch die chinesische
Regierung hat einfach auf Grundlage von Kriterien wie Qualität
und Produktsicherheit eine „White List“ mit Batterieherstellern
erstellt, die Subventionen erhalten. Wenig verwunderlich
befindet sich darunter kein einziges ausländisches Unternehmen.
Durch diese Maßnahmen entwickelte sich CATL (Contemporary
Amperex Technology Co. Limited) in nur wenigen Jahren zu einem
bedeutenden Konzern mit 90 Milliarden US-Dollar
Marktkapitalisierung, der fast ein Viertel der weltweiten
Nachfrage nach Batterien für Elektroautos deckt.
Batterien von CATL finden
sich beispielsweiseim Peugeot e-208, der in Frankreich zu den
meistverkauften Elektrofahrzeugen dieses Jahres zählt. Weil ein
Viertel bis ein Drittel der Kosten für ein Elektroauto auf die
Batterien entfallen, dürfte nach unseren Schätzungen auch ein
Teil der staatlichen Umweltprämie in Höhe von 7.000 Euro je
Fahrzeug letztendlich CATL zufließen.
Gegensätzliche Schicksale
Zu dieser Art von
Wirtschaftspolitik findet sich in Europa eine interessante
Parallele: Die Entwicklung der erneuerbaren Energien. Europa war
ein Pionier im Aufbau der Industrien für Wind-und Solarenergie
und sorgte dabei mit Subventionen für eine hohe Binnennachfrage.
Aber die beiden Branchen haben sich sehr unterschiedlich
entwickelt. Eine Reihe europäischer Windenergieunternehmen wie Vestas und Siemens-Gamesa sind heute
weltweit tätig, auch wenn einige Komponenten mittlerweile in
China hergestellt werden. Montagearbeiten sowie Forschung &
Entwicklung und ein großer Teil der Wertschöpfung sind jedoch in
Europa geblieben.
Im Solarenergiesektor
erinnert man sich hingegen kaum noch an einst große Namen wie
SolarWorld und Q-Cells. Es dauerte nur wenige Jahre, bis die
Konzerne aufgrund der extremen Niedrigpreisstrategie Chinas
Insolvenz anmelden mussten. Auch der Rest der
Wertschöpfungskette verlagerte sich nach China. Heute werden 80
Prozent aller Solarpanels weltweit von chinesischen Firmen
hergestellt.
Für diese unterschiedlichen
Schicksale gibt es mehrere Gründe. Ein wichtiger ist, dass die
Windräder aufgrund ihrer enormen Größe nur schwer transportiert
werden können, während man für die Herstellung von Polysilizium,
das zur Gewinnung von Solarenergie benötigt wird, möglichst
günstigen Strom braucht. Aber seien wir nicht naiv: Natürlich
könnte China dank der schieren Größe seines Binnenmarkts und
seiner billigen Kohleenergie Elektrofahrzeugen dasselbe
Schicksal bereiten wie der Solarenergie.
Das damit verbundene Risiko
ist enorm: 5,8 Prozentder Beschäftigten der EU sind im
Automobilsektor tätig. Allein in Frankreich sind es 210.000. Die
Zahl ist bereits stark zurückgegangen, weil Frankreich seit 2004
fast ein Drittel seiner Arbeitsplätze in der Entwicklung und
Fertigung von Elektrofahrzeugen verloren hat. Auch indirekt von
der Branche abhängige Arbeitsplätze wären betroffen, was die
bereits jetzt schwierigen sozialen Folgen der
Deindustrialisierung weiter verschärfen dürfte.
Aus Fehlern lernen
In den USA und in China ist
eine Flut von Elektrofahrzeug-Start-ups entstanden, wobei
Start-up angesichts der zum Teil extrem hohen Bewertungen ein
irreführender Begriff ist. Sie konnten den Hype um den Markt
nutzen, um Werke zu finanzieren. Hinzu kommen einige
vielversprechende und bereits etablierte Unternehmen wie Li Auto
und Xpeng in China oder Rivian, Fisker und Lucid in den USA. In
Europa, der Region, in der ein großer Teil der
Automobilindustrie und ihre Ingenieure zu Hause sind, ist davon
allerdings nichts zu spüren. Diese traurige Erkenntnis wirft die
Frage auf, ob es in Europa an Unternehmergeist mangelt und ob
die Finanzierungsstrukturen zu schwach sind. Aber das betrifft
nicht nur den Automobilsektor.
Die Europäische Kommission
scheint diesem Risiko jetzt offensiver begegnen zu wollen und
hat dafür den so genannten „Airbus der Batterien”-Plan ins Leben
gerufen. Der französische Batteriespezialist Saft, der 2016 von Total übernommen wurde,
will gemeinsam mit PSA im französischen
Nersac ein Werk bauen. Es dürfte 2023 die Produktion aufnehmen,
zunächst mit einer Kapazität von 8 Gigawattstunden (GWh) im
Jahr.
Noch ermutigender ist Verkor,
ein Start-up aus Grenoble, das mit der Unterstützung von Schneider Electric klotzt,
statt zu kleckern: Geplant ist eine Gigafabrik mit einer
Jahreskapazität von über 16 GWh.
Allerdings ist Achtsamkeit
geboten, um nicht die gleichen Fehler zu wiederholen, die bei
der Solarenergie gemacht wurden. Europa muss sich den
chinesischen Pragmatismus zum Vorbild nehmen, damit diese jungen
Unternehmen wachsen können. Die Klimaziele liefern dafür ein
gutes Argument: Beim Übergang zur Elektromobilität sollte man
nicht nur (wie jetzt) die CO2-Emissionen der Fahrzeugnutzung,
sondern die des gesamten Produktlebenszyklus betrachten. Die
Batterieherstellung hat daran einen großen Anteil. In China
belaufen sich die – so berechneten – Emissionen der
Elektromobilität auf 555 Gramm CO2/kwH. In Deutschland sind es
378 Gramm und in Frankreich nur 48 Gramm. Angesichts seines
CO2-armen Energiemixes sollte Frankreich daher alles dafür tun,
um bei der europäischen Wende hin zu sauberen Fahrzeugen eine
Schlüsselposition einzunehmen.
Breaking News
Kurs- und weitere Informationen zum Thema: Total Aktuelle Diskussionen zum Thema: Total Fina Elf (WKN: 850727) (23.02.21) 130 Total gekauft (04.02.21) TOTAL: Gasleck in der Nordsee (21.10.14) Aktuelle Nachrichten zum Unternehmen: iPath Bloomberg Sugar Subindex T. (17:07) Cohen & Steers Total Return Rea. (11:28) Total: Das wird noch ein spannend. (10:02) Total (Wochenchart): Flagge legt . (09:42) Swedish Export Credit Corp ELEM. (08:25) Alle Nachrichten zum Unternehmen Aktuelle Analysen zu den Unternehmen: Total |