Die UBS geht mit kräftigem Rückenwind ins neue Jahr. Politische Signale aus Bern, eine klare Neuaufstellung im Management und Fortschritte bei der Integration der Credit Suisse treiben die Fantasie. Gleichzeitig mahnen technische Indikatoren, die jüngste Rallye nicht als Selbstläufer zu sehen.
Politische Entlastung aus Bern
Der wichtigste Impuls kam im Dezember aus der Schweizer Bundespolitik. Einflussreiche Parlamentarier signalisierten Bereitschaft, die ursprünglich geplanten Verschärfungen der Eigenkapitalvorschriften für Großbanken abzumildern. Statt einer massiv höheren Kapitalquote rückt nun eine Lösung in den Vordergrund, die die internationale Wettbewerbsfähigkeit weniger belastet.
Damit ist eine zentrale Unsicherheit zunächst entschärft. Für UBS bedeutet das:
- weniger Druck, kurzfristig zusätzliches Kernkapital aufzubauen
- mehr Spielraum für künftige Dividenden und Aktienrückkäufe
- größere Flexibilität für Investitionen in die Integration der Credit Suisse
Kein Wunder, dass der Markt reagierte: Die Aktie markierte zuletzt den höchsten Stand seit rund 17 Jahren. Auf US-Basis kletterte der Titel bis Freitag auf 47,27 US-Dollar, was einem Plus von gut 44 % in den vergangenen 30 Tagen entspricht und zugleich einem neuen 52‑Wochen-Hoch.
Managementumbau: Fokus auf Integration
Parallel zur politischen Entspannung stellt CEO Sergio Ermotti die Führungsstruktur für die nächste Integrationsphase neu auf. Ab Januar 2026 greifen mehrere personelle Veränderungen im Group Executive Board:
- Mike Dargan, bisher Chief Digital and Information Officer, verlässt die Bank Ende Dezember.
- Beatriz Martin wird neue Chief Operating Officer (COO) und übernimmt die Gesamtverantwortung für das operative Geschäft.
- Sie behält gleichzeitig die Leitung der Einheit „Non-Core and Legacy“ sowie ihre Funktion als President EMEA.
- Chris Gelvin wird interimistisch Leiter der Konzerntechnologie.
Beatriz Martin gilt als zentrale Figur für die technische und organisatorische Zusammenführung von UBS und Credit Suisse. Marktbeobachter sehen ihre Ernennung als Signal, dass die Bank die komplexe IT-Integration und weitere Kostensenkungen entschlossen vorantreiben will.
Analysten: Spielraum nach oben
Die jüngste Neubewertung spiegelt sich auch in den Kurszielen wider. Der aktuelle Analystenkonsens liegt bei rund 34,96 CHF und damit bereits unter dem aktuellen Kursniveau. Einzelne Häuser gehen aber deutlich weiter und sehen in der Spitze Potenzial bis 48,00 CHF.
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Diese optimistischeren Szenarien basieren vor allem auf zwei Annahmen:
- Die Synergien aus der Übernahme der Credit Suisse greifen ab 2026 voll.
- Die regulatorischen Zusatzbelastungen bleiben im moderaten Rahmen.
Entsprechend dominieren Ratings wie „Outperform“ und „Buy“. Der kräftige Anstieg der vergangenen Wochen – die Aktie liegt rund 35 % über ihrem 50‑Tage-Durchschnitt – zeigt jedoch, dass bereits viel Erwartung im Kurs steckt.
Charttechnik: Rallye mit Warnsignal
Aus technischer Sicht ist die Lage differenzierter. Am 23. Dezember bildete der Kurs ein „Shooting Star“-Kerzenmuster aus – ein typisches Umkehrsignal nach einer längeren Aufwärtsbewegung. Zugleich bewegt sich der 14‑Tage-RSI mit 63,7 in einem Bereich, der auf eine fortgeschrittene Rallye hindeutet, ohne bereits klar überkauft zu sein.
Charttechnisch wichtig bleibt das Niveau um 37 CHF als kurzfristige Unterstützung. Ein Rückfall darunter könnte eine Konsolidierung einleiten, in der die starke Bewegung der vergangenen Wochen teilweise korrigiert wird. Der übergeordnete Aufwärtstrend wäre damit jedoch nicht automatisch infrage gestellt, solange keine tieferen Unterstützungen unterschritten werden.
Fazit: Aufwärtstrend mit Integrationsfrage
Unterm Strich profitiert die UBS Aktie derzeit von drei Hauptfaktoren: politischer Entlastung bei den Kapitalregeln, einer klaren operativen Führungsstruktur und der Aussicht auf steigende Erträge durch die Credit-Suisse-Integration. Der Kurs spiegelt diese bessere Ausgangslage inzwischen deutlich wider und notiert exakt auf 52‑Wochen-Hoch, rund 79 % über dem Jahrestief.
Entscheidend wird 2026, ob die Bank die versprochenen Synergien aus der Mega-Fusion tatsächlich heben und die IT-Integration reibungslos abschließen kann. Gelingt dies im Rahmen der nun absehbar milderen Regulierung, bleibt der aktuelle Aufwärtstrend fundamental gut unterfüttert.
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