Valneva Aktie: Analysten uneins

Der französische Impfstoffhersteller Valneva sieht sich mit einer FDA-Suspendierung und enttäuschenden Quartalszahlen konfrontiert. Die Analystenmeinungen sind gespalten, während der Lyme-Impfstoff VLA15 als zentraler Hoffnungsträger für 2026 gilt.

Kurz zusammengefasst:
  • FDA suspendiert Chikungunya-Impfstoff nach schweren Nebenwirkungen
  • Quartalsverlust deutlich über Analystenerwartungen
  • Gespaltene Kursziele und Empfehlungen von Analysten
  • Lyme-Impfstoff VLA15 als potenzieller Wendepunkt 2026

Der französische Impfstoffhersteller Valneva gerät zunehmend zwischen die Fronten. Während Wall Street Zen das Papier auf „Sell“ herabstuft, halten andere Analysten an Kaufempfehlungen fest. Im Hintergrund belasten schwache Quartalszahlen und die FDA-Suspendierung des Chikungunya-Impfstoffs. Doch der Lyme-Borreliose-Impfstoff VLA15 könnte 2026 zum Wendepunkt werden.

Die wichtigsten Fakten:

  • Wall Street Zen stuft von „Hold“ auf „Sell“ herab
  • Quartalsverlust mit 0,61 Dollar je Aktie deutlich über Erwartungen (0,30 Dollar)
  • FDA suspendierte IXCHIQ-Zulassung nach schweren Nebenwirkungen
  • Phase-3-Ergebnisse für Lyme-Impfstoff VLA15 werden Mitte 2026 erwartet
  • Marktpotenzial für Lyme-Impfstoff: über 2 Milliarden Dollar jährlich

Geteilte Expertenmeinungen

Die Einschätzungen zur Valneva Aktie könnten kaum unterschiedlicher ausfallen. HC Wainwright bestätigt seine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 18 Dollar. Guggenheim hält trotz einer Senkung von 14 auf 13 Dollar an „Buy“ fest. Auch Jefferies Financial Group sieht 14 Dollar als angemessen. First Berlin Equity Research erhöhte Anfang Dezember sogar das Kursziel von 6,30 auf 6,80 Euro.

Der MarketBeat-Konsens lautet „Moderate Buy“ bei einem durchschnittlichen Kursziel von 15 Dollar. Die Marktkapitalisierung liegt aktuell bei rund 765 Millionen Dollar.

Zahlen enttäuschen auf ganzer Linie

Die Neun-Monats-Bilanz 2025 fiel ernüchternd aus. Zwar stieg der Umsatz um 8,9 Prozent auf 127 Millionen Euro. Unter dem Strich steht jedoch ein Verlust von 65,2 Millionen Euro – nach einem Gewinn von 24,7 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Quartalsverlust belief sich auf 0,61 Dollar je Aktie, während Analysten nur 0,30 Dollar erwartet hatten. Beim Umsatz wurden 34,01 Millionen Dollar erzielt statt der prognostizierten 48,85 Millionen.

Die Cash-Position liegt bei 143,5 Millionen Euro, während die Verschuldungsquote 0,72 beträgt. Die Eigenkapitalrendite ist mit minus 59,44 Prozent stark negativ.

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FDA-Schlag wiegt schwer

Im August 2025 suspendierte die FDA die Zulassung für den Chikungunya-Impfstoff IXCHIQ. Die Behörde begründete den Schritt mit mehr als 20 schweren Nebenwirkungen, darunter 21 Krankenhauseinweisungen und drei Todesfälle. Ein Todesfall stand in direktem Zusammenhang mit einer impfstoffbedingten Enzephalitis. Die FDA kam zu dem Schluss, dass unter den meisten Szenarien die Risiken den Nutzen überwiegen. Valneva stellte daraufhin Versand und Verkauf in den USA sofort ein.

Lyme-Impfstoff als Gamechanger

Der entscheidende Hoffnungsträger bleibt VLA15, der Lyme-Borreliose-Impfstoffkandidat. Die Phase-3-Studie VALOR verläuft planmäßig, alle Impfungen sind abgeschlossen. Die Ergebnisse werden im ersten Halbjahr 2026 erwartet. Partner Pfizer plant bei positiven Daten die Zulassungsanträge in Europa und den USA noch im selben Jahr.

Bei einer Marktzulassung würden Meilensteinzahlungen von insgesamt 143 Millionen Dollar an Valneva fließen. Zusätzlich winken bis zu 100 Millionen Dollar an umsatzabhängigen Meilensteinen sowie Lizenzgebühren zwischen 14 und 22 Prozent.

First Berlin schätzt das jährliche Marktpotenzial auf über 2 Milliarden Dollar – deutlich mehr als die konservative Pfizer-Schätzung von 1 Milliarde Dollar. Die Berechnung basiert auf einer Zielpopulation von etwa 70 Millionen Menschen in US-Endemiegebieten und 178 Millionen in der EU bei einem Preis von 72 Dollar pro Impfung und zehn Prozent Marktdurchdringung.

Restrukturierung zeigt erste Erfolge

Das Unternehmen konsolidiert seine französischen Aktivitäten am Standort Lyon und verlagert Forschung und Entwicklung endgültig nach Wien. Der operative Cash-Burn sank deutlich von 76,7 Millionen Euro auf 28,4 Millionen Euro in den ersten neun Monaten. Im Oktober gelang zudem eine Schuldenrefinanzierung mit Pharmakon Advisors zu verbesserten Konditionen.

Das Management hält an der Jahresprognose fest: Produktumsätze zwischen 155 und 170 Millionen Euro sowie Gesamtumsätze zwischen 165 und 180 Millionen Euro. Ab Januar 2026 übernimmt CSL Seqirus die Vermarktung der drei Reiseimpfstoffe in Deutschland. Die entscheidenden Monate für Valneva dürften die ersten beiden Quartale 2026 werden – dann fallen die Würfel beim Lyme-Impfstoff.

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