Adobe baut seine Position im KI-Markt systematisch aus. Innerhalb weniger Wochen verkündete der Software-Konzern eine strategische Partnerschaft mit dem Video-KI-Spezialisten Runway und treibt parallel die geplante 1,9-Milliarden-Dollar-Übernahme von Semrush voran. Während Kritiker weiterhin bezweifeln, ob Adobe gegen KI-native Wettbewerber bestehen kann, zeigen die jüngsten Quartalszahlen: Die KI-Strategie beginnt sich auszuzahlen.
Runway-Partnerschaft stärkt Video-Kompetenz
Am 18. Dezember 2025 gab Adobe eine mehrjährige Zusammenarbeit mit Runway bekannt. Das auf generative Video-KI spezialisierte Unternehmen integriert sein Gen-4.5-Modell direkt in Adobe Firefly. Adobe wird dabei bevorzugter API-Partner für kreative Anwendungen.
Die Kooperation umfasst:
- Exklusiven Frühzugang zu Runways neuesten Videomodellen für Adobe-Kunden
- Text-to-Video-Funktionen direkt in Firefly
- Gemeinsame Entwicklung spezialisierter KI-Features für professionelle Workflows
- Exklusive Funktionen für Adobe-Anwendungen, beginnend mit Firefly
Der Schritt adressiert eine zentrale Schwäche: Im Bereich KI-gestützter Videoproduktion hatte Adobe gegenüber spezialisierten Anbietern zuletzt an Boden verloren.
Semrush-Deal zielt auf KI-Suchmaschinen
Die für 1,9 Milliarden Dollar angekündigte Übernahme von Semrush soll in der ersten Jahreshälfte 2026 abgeschlossen werden. Adobe zahlt 12 Dollar pro Aktie – ein Aufschlag von 77,5 Prozent auf den Kurs vor der Ankündigung.
Das strategische Kalkül: Marken müssen künftig nicht nur in klassischen Suchmaschinen sichtbar sein, sondern auch in KI-Plattformen wie ChatGPT oder Google Gemini. Semrush bringt dafür eine umfassende Datenbasis mit – 26,5 Milliarden Keywords, 43 Billionen verfolgte Backlinks und 774 Millionen überwachte Domains. Das Unternehmen wächst im Geschäftskundensegment mit 33 Prozent pro Jahr.
Zahlen überzeugen die Skeptiker
Die am 10. Dezember vorgelegten Zahlen für das vierte Geschäftsquartal 2025 lagen über den Erwartungen. Der Umsatz kletterte um 10,5 Prozent auf 6,19 Milliarden Dollar (Konsens: 6,11 Milliarden). Der bereinigte Gewinn je Aktie erreichte 5,50 Dollar und übertraf damit die Prognose von 5,40 Dollar.
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Besonders aufschlussreich: Die wiederkehrenden Umsätze im Digital-Media-Segment wuchsen auf 19,2 Milliarden Dollar, ein Plus von 11,5 Prozent. Der operative Cashflow überschritt im Gesamtjahr 2025 die Marke von 10 Milliarden Dollar.
Für das laufende Geschäftsjahr 2026 stellt Adobe Erlöse zwischen 25,9 und 26,1 Milliarden Dollar in Aussicht. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll zwischen 23,30 und 23,50 Dollar liegen.
KI-Nutzung beschleunigt sich
Die internen Kennzahlen zur KI-Adaption widerlegen Befürchtungen, künstliche Intelligenz könne Adobes Geschäft kannibalisieren. Im Gegenteil:
- Der Verbrauch generativer KI-Credits verdreifachte sich im Quartalsvergleich
- Die Zahl monatlich aktiver Nutzer legte um über 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu
- Firefly-Erstabonnements verdoppelten sich von Quartal zu Quartal
- Die Nutzung des Acrobat AI Assistant vervierfachte sich im Jahresvergleich
Die Integration von Photoshop, Express und Acrobat in ChatGPT, ebenfalls am 10. Dezember angekündigt, erschließt zusätzlich 800 Millionen wöchentliche OpenAI-Nutzer.
Analysten bleiben vorsichtig
Die Wall Street zeigt sich weiterhin uneinig. DA Davidson hält an einem Kursziel von 500 Dollar und einer Kaufempfehlung fest. TD Cowen reduzierte sein Ziel dagegen kürzlich auf 400 Dollar bei neutraler Einstufung. Der Konsens liegt laut MarketBeat bei „Halten“ mit einem durchschnittlichen Kursziel von 417,93 Dollar.
Morningstar bewertet Adobe deutlich optimistischer und sieht einen fairen Wert von 560 Dollar je Aktie. Am Freitag schloss die Aktie bei 303,15 Euro, womit sie seit Jahresbeginn knapp 30 Prozent verloren hat. Die strategischen Initiativen dürften in den kommenden Monaten zeigen, ob Adobe die Skepsis der Anleger überwinden kann.
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