Evonik Aktie: Dividende in Gefahr

Führende Investmentbanken stufen Evonik ab, da der operative Free Cash Flow die Dividendenausschüttung voraussichtlich nicht mehr decken kann. Die Aktie notiert nahe ihrem Jahrestief.

Kurz zusammengefasst:
  • Cash Flow deckt Dividende nur noch zu 70 Prozent
  • JPMorgan und Kepler Cheuvreux senken Ratings
  • Aktie notiert nahe 52-Wochen-Tief
  • Strukturelle Branchenprobleme belasten Margen

Die Zahlen sind eindeutig: Der operative Free Cash Flow von Evonik könnte 2025 und 2026 nur noch rund 70 Prozent der Dividendenzahlungen abdecken. Was das für einen MDAX-Konzern bedeutet, der sich jahrelang als verlässlicher Ausschütter positioniert hat, liegt auf der Hand. Führende Investmentbanken haben bereits reagiert – mit drastischen Konsequenzen für die Aktie.

Die Kern-Fakten:

  • JPMorgan prognostiziert Deckungslücke: Free Cash Flow deckt 2025/26 nur ~70% der Dividende
  • Kepler Cheuvreux stuft direkt von „Hold“ auf „Reduce“ ab, Kursziel 12,60 Euro
  • Aktie handelt nahe 52-Wochen-Tief bei 12,83 Euro
  • Charttechnisch dominiert der Abwärtstrend

Analysten rechnen mit Kürzung

Die Warnung von JPMorgan wiegt schwer. Die US-Bank senkte Ende November das Rating auf „Neutral“ und das Kursziel auf 14,00 Euro. Entscheidend ist jedoch die Begründung: Die Analysten gehen davon aus, dass der Spezialchemiekonzern in den kommenden beiden Jahren nicht genügend operativen Cash Flow generiert, um die bisherige Ausschüttungspolitik fortzuführen.

Kepler Cheuvreux legte Anfang dieser Woche nach. Die französische Bank übersprang die übliche Abstufung von „Hold“ auf „Sell“ und setzte direkt auf „Reduce“. Das neue Kursziel von 12,60 Euro wurde am Freitag mit 12,90 Euro beinahe erreicht. Die Analysten zweifeln fundamental daran, dass Evonik seine Mittelfristziele für 2027 noch erreichen kann.

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Strukturelle Probleme belasten

Hinter den kritischen Einschätzungen stehen keine kurzfristigen Effekte, sondern strukturelle Herausforderungen der Chemiebranche. Hohe Energiekosten in Europa, schwache Nachfrage aus Schlüsselindustrien und intensiver Wettbewerb aus Asien setzen die Margen unter Druck. Bei Evonik kommt hinzu, dass Investitionen in neue Geschäftsfelder kurzfristig zusätzlich auf den Cash Flow drücken.

Die Charttechnik spiegelt diese Gemengelage wider. Mit einem RSI von 15,8 befindet sich die Aktie zwar im überverkauften Bereich, doch ohne fundamentale Entspannung bleibt eine technische Gegenbewegung fragil. Der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt von über 25 Prozent zeigt die Schwere des Abwärtstrends.

Was das Management jetzt liefern muss

Für institutionelle Investoren, die auf verlässliche Erträge setzen, ist die Situation eindeutig: Solange keine belastbare Finanzplanung vorliegt, die zeigt, wie die Deckungslücke geschlossen wird, bleiben sie auf Distanz. Das Unternehmen muss zeitnah darlegen, ob es durch operative Verbesserungen den Free Cash Flow steigern kann oder ob tatsächlich eine Kürzung der Ausschüttung bevorsteht. Die nächsten Quartalsberichte und der Kapitalmarkttag werden entscheidend sein, ob Evonik das verlorene Vertrauen zurückgewinnen kann.

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