Wie wird 2026?

Die US-Notenbank könnte 2026 weitere Zinssenkungen vornehmen, während Japans Leitzinserhöhung den globalen Aktienmärkten Liquidität entziehen könnte.

Kurz zusammengefasst:
  • US-Arbeitslosigkeit steigt, Zinssenkungen möglich
  • Japanischer Leitzins auf höchstem Stand seit 1995
  • Carry-Trades durch Japans Zinspolitik gefährdet
  • DAX benötigt Ausbruch aus Seitwärtsbewegung

Der US-Shutdown führte auch zu Ausfällen bei wichtigen Daten. Diese sind mittlerweile wieder verfügbar und offenbaren, dass die Arbeitslosigkeit in den USA gestiegen ist. Daran dürfte sich kurzfristig nichts ändern, so dass auch im kommenden Jahr mit Unterstützung der US-Notenbank gerechnet werden darf. Sofern die US-Inflation nicht weiter nach oben klettert, könnte es auch in 2026 zu weiteren Zinssenkungen in den USA kommen. Während die Europäische Zentralbank seit dem Sommer eine Zinspause eingelegt hat, besteht immer noch eine Differenz zu den USA. So liegt der Zins in Europa aktuell bei 2,15 Prozent, in den USA nach der Zinssenkung im Dezember bei 3,50 bis 3,75 Prozent.

Was macht der DAX?

Sinkende Zinsen wirken sich auf den Aktienmarkt in der Regel unterstützend aus, so dass der aufwärts gerichtete Trend in den USA auch im kommenden Jahr weiter anhalten könnte. Hierzulande müsste sich der DAX erst aus der Seitwärtstendenz der vergangenen Monate klar nach oben befreien. Sollte dies gelingen, wäre auch bei den heimischen Dividendentiteln mit weiter steigenden Notierungen zu rechnen.

Höchstes Zinsniveau seit 1995!

Die japanische Notenbank hat den Leitzins Ende der vergangenen Woche erwartungsgemäß angehoben. Damit befindet sich dieser auf dem höchsten Niveau seit 1995. Hintergrund der Abkehr der über rund drei Jahrzehnte anhaltenden Niedrigzinspolitik ist der Anstieg der Preise in Japan. Es ist davon auszugehen, dass im kommenden Jahr weitere Zinsanhebungen folgen werden. Dies sorgt dafür, dass die über viele Jahre äußerst lukrativen „Carry-Trades“ zunehmend unrentabler werden. Dabei verschuldet man sich in Japan um das Kapital dann an anderer Stelle zu besseren Konditionen anzulegen. Aufgrund der steigenden Zinsen in Japan könnten westlichen Aktienmärkten aber Liquidität entzogen werden, so dass sich dies im kommenden Jahr belastend auswirken dürfte.
Nach der Rally vieler „KI-Titel“ in diesem Jahr könnte sich hier zunächst eine Konsolidierung offenbaren. Insgesamt sollte die Richtung am Aktienmarkt aber auch im kommenden Jahr weiter nach oben zeigen, wenngleich die Schwankungen zunehmen könnten.


Stephan Feuerstein
Hebelzertifikate-Trader
http://www.hebelzertifikate-trader.de

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