QuantumScape Aktie: Weichenstellung

Der Festkörperbatterie-Pionier meldet kommerzielle Erfolge und schreitet bei der Produktion voran, bleibt aber weiterhin in der Vorumsatzphase mit hohen Verlusten.

Kurz zusammengefasst:
  • Wechsel von der NYSE zur Nasdaq vollzogen
  • Neue Entwicklungskooperation mit Top-10-Autohersteller
  • Pilotlinie Eagle Line für Zellenfertigung installiert
  • Erste Kundenrechnungen in Höhe von 12,8 Mio. USD

QuantumScape startet mit gleich mehreren Weichenstellungen in das Jahresende: Der Entwickler von Festkörperbatterien vollzieht den Wechsel von der New Yorker Börse zur Nasdaq, meldet neue Industriepartner und treibt seine Produktion voran – bleibt aber finanziell klar im Aufbau-Modus. Entscheidend wird sein, ob die operative Dynamik ausreicht, um die lange Durststrecke bis zu nennenswerten Umsätzen zu überbrücken.

Börsenwechsel zur Nasdaq

Nach Handelsschluss am 22. Dezember 2025 wird der Notierungswechsel von der New York Stock Exchange zur Nasdaq wirksam. Ab dem 23. Dezember wird QuantumScape im Nasdaq Global Select Market gehandelt.

QuantumScape

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Das Tickersymbol bleibt unverändert, alle öffentlich gehandelten Wertpapiere werden übernommen. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben sämtliche Zulassungsvoraussetzungen der Nasdaq erfüllt und erwartet keine Unterbrechung der Handelstätigkeit. Finanzchef Kevin Hettrich begründet den Schritt mit dem Wunsch, Teil der „Nasdaq-Community neben einigen der innovativsten Unternehmen der Welt“ zu sein.

Partnerschaften: 2025 als „Bannerjahr“

Kurz vor dem Börsenwechsel meldete QuantumScape einen wichtigen kommerziellen Fortschritt: Am 17. Dezember 2025 wurde eine Entwicklungskooperation mit einem globalen Top-10-Automobilhersteller unterzeichnet, dessen Name bislang nicht genannt wird.

Damit sieht das Management seine kommerziellen Ziele für 2025 erreicht. CEO Dr. Siva Sivaram bezeichnete das Jahr als „Bannerjahr“ für das Unternehmen.

Kommerzielle Erfolge im Überblick

2025 hat QuantumScape mehrere Vereinbarungen mit Industriepartnern geschlossen oder ausgebaut:

  • Erweiterte Kooperation und Lizenzvereinbarung mit PowerCo, der Batteriesparte des Volkswagen-Konzerns
  • Zwei gemeinsame Entwicklungsabkommen mit großen globalen Autoherstellern
  • Technologie-Evaluierungsvereinbarung mit einem weiteren großen Automobil-OEM
  • Vereinbarungen zur Produktion keramischer Separatoren in hohen Stückzahlen mit Murata Manufacturing und Corning
  • Ausrichtung des zweiten jährlichen Solid-State Battery Symposiums in Kyoto, Japan

Diese Schritte sollen die Position von QuantumScape als Technologiepartner für Festkörperbatterien im Automobilsektor festigen und das Fundament für spätere Serienanläufe legen.

Produktion: Pilotlinie und neue Prozesse

Auf der Produktionsseite hat QuantumScape Anfang Dezember 2025 die Installation der sogenannten Eagle Line abgeschlossen. Diese hochautomatisierte Pilotlinie für Batteriezellen in San Jose gilt als ein zentrales Jahresziel und soll die Basis für künftige Produktionskapazitäten im Gigawattstunden-Maßstab schaffen – vor allem über Lizenzpartnerschaften.

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Bereits im dritten Quartal 2025 begann das Unternehmen mit der Auslieferung von B1-Mustern seiner QSE-5-Festkörperzellen. Gefertigt werden diese mithilfe des neuen Cobra-Separatorprozesses. Gegenüber dem bisherigen Raptor-Verfahren soll sich die Wärmebehandlung damit um den Faktor 25 beschleunigen, gleichzeitig benötigt der Prozess deutlich weniger Fertigungsfläche. Das zielt direkt auf ein zentrales Thema jeder Batterietechnologie: Skalierbarkeit zu vertretbaren Kosten.

Finanzlage: Fortschritte ohne Umsätze

Trotz operativer Meilensteine bleibt QuantumScape finanziell klar im Vorfeld signifikanter Erlöse. Das Unternehmen befindet sich weiterhin in der Vorumsatzphase und verbrennt hohe Mengen an Kapital.

Für 2025 erwartet QuantumScape ein bereinigtes EBITDA-Minus von 245 bis 260 Millionen US-Dollar. Die Investitionsausgaben wurden aufgrund von Effizienzgewinnen allerdings auf 30 bis 40 Millionen US-Dollar eingegrenzt. Einen ersten kleinen Schritt in Richtung Umsatzseite gibt es dennoch: Im dritten Quartal 2025 wurden erstmals Kundenrechnungen in Höhe von 12,8 Millionen US-Dollar verbucht.

Analysten von Evercore ISI haben ihre Erwartungen für relevante Automobilumsätze deutlich nach hinten verschoben. Statt 2027 rechnen sie nun erst 2029 mit nennenswerten Erlösen aus dem Automobilbereich – eine Verlängerung des ursprünglichen Zeitplans um zwei Jahre.

Analystenstimmung und Kursentwicklung

Die Einschätzung der Wall Street bleibt verhalten. Das durchschnittliche Analystenkursziel liegt bei rund 9,89 US-Dollar, die Empfehlungen verteilen sich überwiegend auf Halten- und Verkaufseinstufungen. Morgan Stanley hat Anfang Dezember die Beobachtung mit einem „Equal-Weight“-Rating und einem Kursziel von 12 US-Dollar aufgenommen.

Trotz dieser Zurückhaltung hat die Aktie seit Jahresbeginn deutlich zugelegt: Auf Jahressicht steht ein Plus von gut 100 %, während der jüngste Schlusskurs bei 11,43 US-Dollar liegt – allerdings immer noch klar unter dem 52‑Wochen-Hoch, was die hohe Volatilität des Titels widerspiegelt.

Fazit: Lange Anlaufphase mit klaren Meilensteinen

QuantumScape verbindet derzeit hohe technologische und kommerzielle Dynamik mit einer weiterhin anspruchsvollen finanziellen Realität. Der Wechsel zur Nasdaq, neue Automobilpartner, die Eagle-Line-Pilotlinie und der schnellere Cobra-Prozess markieren klare Fortschritte auf dem Weg zur Industrialisierung der Festkörperbatterie.

Gleichzeitig zeigen die nach hinten verschobenen Umsatzprognosen und das erwartete EBITDA-Minus, dass das Geschäftsmodell noch mehrere Jahre Vorbereitung erfordert, bevor es in die Breite skalieren kann. Für die nächsten Jahre dürften deshalb vor allem zwei Punkte entscheidend bleiben: die weitere technische Validierung in Kooperation mit den Autoherstellern und die Fähigkeit, den Übergang von Pilot- zu Großserienfertigung innerhalb des vorgegebenen Kostenrahmens zu schaffen.

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