Die Bilanz bleibt der zentrale Belastungsfaktor für die Bewertung von Opendoor. Hohe Verbindlichkeiten treffen auf rückläufige Umsätze und anhaltende Verluste. Gleichzeitig versucht das Unternehmen, sein Geschäftsmodell grundlegend umzubauen – mit bislang überschaubaren Erfolgen.
Hohe Verschuldung als Kernrisiko
Opendoor weist derzeit eine deutliche Verschuldung auf. Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten, einschließlich besicherter Kreditlinien und Wandelanleihen, belaufen sich per drittem Quartal 2025 auf rund 1,34 Milliarden US‑Dollar.
Diese Summe verdeutlicht den hohen finanziellen Hebel. Problematisch ist vor allem, dass dieser Schuldenstand einer schrumpfenden Umsatzbasis gegenübersteht. Zwar hat das Management die Strategie angepasst, doch das Volumen der Verpflichtungen bleibt ein zentrales Risiko für Anleger, die das Chance-Risiko-Profil der Aktie bewerten.
Q3 2025: Schwache Zahlen
Die jüngsten Quartalszahlen zeigen die operativen Herausforderungen klar auf. Im dritten Quartal 2025 meldete Opendoor:
- Umsatz: 915 Millionen US‑Dollar, ein Rückgang um 33,5 % gegenüber dem Vorjahresquartal
- Nettoverlust: 90 Millionen US‑Dollar nach einem Verlust von 78 Millionen US‑Dollar im Vorjahr
- Ergebnis je Aktie (EPS): –0,12 US‑Dollar, deutlich unter den Analystenerwartungen von –0,07 US‑Dollar
Der anhaltende Umsatzrückgang steht im Zusammenhang mit der Reduzierung des iBuying-Volumens. Hohe Zinsen und eine volatile Marktlage haben dieses Geschäft spürbar eingebremst und die Erlöse entsprechend belastet.
Insidertransaktionen und Analystenurteil
Aktivitäten im Management liefern derzeit ein gemischtes Bild. CEO Kaz Nejatian kaufte jüngst Aktien im Wert von 1 Million US‑Dollar zu einem durchschnittlichen Preis von 8,04 US‑Dollar. Bereits im September hatte Aufsichtsratsmitglied Eric Wu 5 Millionen US‑Dollar bei 6,65 US‑Dollar je Aktie investiert. Auf der anderen Seite veräußerte die interimistische Finanzchefin Christina Schwartz im Dezember 73.951 Aktien für knapp 584.000 US‑Dollar.
Auf Analystenseite überwiegt Zurückhaltung. Ryan Tomasello von Keefe, Bruyette & Woods bestätigt seine Einstufung „Underperform“ und sieht das Kursziel bei 2,00 US‑Dollar. Ausgehend von den jüngsten Kursniveaus signalisiert diese Einschätzung weiteres Abwärtspotenzial und spiegelt Zweifel an einer kurzfristig erfolgreichen Umsetzung der Sanierungsstrategie wider.
Strategiewechsel mit Unsicherheiten
Opendoor versucht, sich vom kapitalintensiven iBuying-Modell hin zu einer stärker software- und KI-getriebenen Plattform für Immobilientransaktionen zu entwickeln. Ziel ist es, Bilanzrisiken zu senken und Margen zu verbessern. Die Ergebnisse des dritten Quartals zeigen jedoch, dass dieser Umbau bislang noch keine klaren Verbesserungen beim Endergebnis gebracht hat.
Das Unternehmen peilt die operative Gewinnschwelle für Ende 2026 an. Die zuletzt weiter steigenden Verluste deuten allerdings darauf hin, dass sich die Wende noch in einer frühen und schwankungsanfälligen Phase befindet.
Hohe Schwankungsbreite der Aktie
Anleger stellen die Umsetzbarkeit des Strategiewechsels der hohen Verschuldung von 1,34 Milliarden US‑Dollar und einem abkühlenden Immobilienmarkt gegenüber. Die Aktie weist mit einem Beta von 3,59 eine deutlich erhöhte Volatilität auf, was extreme Kursschwankungen im Vergleich zum Gesamtmarkt unterstreicht. Für die weitere Entwicklung dürften insbesondere der Fortschritt beim Geschäftsumbau und die Erreichung der Breakeven-Ziele bis Ende 2026 entscheidend bleiben.
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