Der dänische Pharmariese steht mit dem Rücken zur Wand und holt nun zum entscheidenden Gegenschlag aus. Nach einem dramatischen Kursverfall greift das Management zu radikalen Mitteln, um die Marktmacht in den USA zu verteidigen. Statt weiter zuzusehen, wie Konkurrent Eli Lilly Marktanteile gewinnt, zündet Novo Nordisk die nächste Stufe im Preiskrieg – doch reicht das für die erhoffte Trendwende?
Frontalangriff auf US-Zwischenhändler
Die wichtigste Nachricht zum Wochenende markiert einen echten Strategiewechsel: Der Konzern strukturiert seinen US-Vertrieb grundlegend um. Ab dem 1. Januar plant Novo Nordisk, seinen Abnehm-Blockbuster Wegovy direkt an Arbeitgeber zu verkaufen und damit die mächtigen Zwischenhändler, die sogenannten Pharmacy Benefit Managers (PBMs), zu umgehen.
Partner für diesen taktischen Schachzug ist das Digital-Health-Unternehmen Waltz Health. Das Kalkül dahinter ist eindeutig: Durch das Ausschalten der kostspieligen Mittelsmänner will das Unternehmen flexibler werden, attraktivere Konditionen bieten und so das Volumen sichern. Es ist der Versuch, die Kontrolle über den Vertriebsweg zurückzugewinnen.
Preiskampf eskaliert dramatisch
Wie ernst die Lage im lukrativen GLP-1-Segment ist, zeigen die begleitenden Preissenkungen. Novo Nordisk geht aggressiv gegen die Konkurrenz und sogenannte „Compounding Pharmacies“ vor:
* Der Preis für Wegovy im Selbstzahler-Markt sinkt drastisch (teilweise auf 349 US-Dollar).
* Für Ozempic werden Kampfpreise im Einstiegsbereich aufgerufen.
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Für Anleger ist das ein zweischneidiges Schwert. Diese Maßnahmen signalisieren das Ende der Ära unbegrenzter Preissetzungsmacht. Die Strategie verschiebt sich von maximaler Marge hin zur reinen Verteidigung von Marktanteilen gegen den Erzrivalen Eli Lilly.
Bodenbildung oder freier Fall?
Der Blick auf den Chart offenbart den Handlungsdruck. Mit einem Minus von über 51 Prozent seit Jahresanfang ist die Aktie massiv unter die Räder gekommen. Aktuell notiert der Titel bei gut 41 Euro und kämpft verzweifelt um eine Stabilisierung in der Nähe des 52-Wochen-Tiefs.
Die Investoren bleiben vorerst skeptisch. Zwar adressiert der neue „Direct-to-Employer“-Ansatz das Problem des Marktzugangs, doch die unvermeidliche Folge dürften sinkende Netto-Margen in den kommenden Quartalen sein. Ob dieser aggressive Pivot die Talfahrt stoppen kann, wird erst die Volumenentwicklung im ersten Quartal 2026 zeigen. Bis dahin bleibt es eine Wette auf die reine Masse statt auf hohe Margen.
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