Die niederländische Chipausrüster-Aktie geriet am Freitag unter Druck – trotz langfristig positiver KI-Perspektiven. Während die einen das Papier als Top-Pick für 2026 sehen, raten andere zur Vorsicht. Gleichzeitig macht China bei der Chip-Entwicklung mehr Fortschritte als erhofft.
Bewertungssorgen treffen auf gemischte Analystensignale
Am Freitag verlor die ASML-Aktie an der NASDAQ 3,74 Prozent auf 1.080,85 US-Dollar, in Amsterdam ging es um 1,66 Prozent auf 925,30 Euro abwärts. Der Rücksetzer fügt sich in eine breitere Korrektur bei Halbleiterwerten ein, die auch Nvidia erfasste.
Verantwortlich für die Nervosität war eine Gemengelage aus zurückhaltenden Analystenkommentaren und geopolitischen Entwicklungen. Bernstein-Analyst David Dai bekräftigte am Freitag sein „Hold“-Rating mit einem Kursziel von 800 Euro – deutlich unter dem aktuellen Niveau. Bereits am Donnerstag hatte Zacks Investment Research die Einstufung von „Strong Buy“ auf „Hold“ gesenkt, was die Stimmung weiter belastete.
Die Langfristperspektive bleibt gleichwohl umstritten. Die Bank of America hatte ASML erst vor wenigen Tagen zum „Top Pick“ für 2026 erklärt und auf eine Bewertungskorrektur sowie den erwarteten Aufschwung 2027 verwiesen. CEO Christophe Fouquet versuchte am Freitag gegenzuhalten: In Interviews beschrieb er die globalen KI-Investitionen als „Wettrüsten“ und wies die Vorstellung einer KI-Blase zurück.
China holt technologisch auf
Ein Teil der Marktskepsis speist sich aus Berichten über Fortschritte chinesischer Chipfertiger. SMIC und Huawei arbeiten mittels Multi-Patterning-Verfahren an 7-Nanometer-Chips – und das ohne Zugang zu ASMLs fortschrittlichen EUV-Lithografie-Maschinen. Zwar bleibt ASML für Sub-5nm-Chips unverzichtbar, doch die Entwicklung zeigt: Exportkontrollen verlangsamen Chinas Chip-Ambitionen, stoppen sie aber nicht.
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In den Niederlanden sorgt derweil eine andere Debatte für Aufmerksamkeit. Ex-ASML-Chef Peter Wennink überreichte am 12. Dezember einen Bericht an die Regierung, in dem er vor einem Wohlstandsverlust warnte. Seine Empfehlung: 150 Milliarden Euro Investitionen in Technologie und KI-Infrastruktur über die nächste Dekade, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Starke Auftragslage, Fokus auf Januar
Operativ steht ASML solide da. Im dritten Quartal 2025 lagen die Nettobuchungen bei 5,4 Milliarden Euro und übertrafen damit die Erwartungen von 4,9 Milliarden Euro. Die Nachfrage nach EUV-Systemen bleibt hoch, da Chipfertiger neue Fabriken in den USA und Europa hochfahren.
Der nächste Lackmustest steht am 28. Januar 2026 an: Dann legt ASML die Zahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr vor. Analysten rechnen mit einem Gewinn je Aktie von rund 8,84 US-Dollar für das Schlussquartal. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 1.149 US-Dollar – die Mehrheit der Experten setzt also darauf, dass das von CEO Fouquet beschriebene „KI-Wettrüsten“ die Auftragsbücher weiter füllen wird.
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