Alphabet bleibt für viele Profis ein Kernwert im Tech-Sektor. Mehrere große Investmenthäuser haben ihre Kursziele zum Jahresende 2025 angehoben – getragen von starken Zahlen, einem milliardenschweren Cloud-Deal und wachsender KI-Fantasie. Gleichzeitig verkaufen Insider konsequent Anteile. Wie passt dieses Bild zusammen?
Analysten drehen an den Kurszielen
Mehrere US-Häuser haben ihre Bewertungen nach oben angepasst. Wedbush-Analyst Scott Devitt erhöhte sein Kursziel am Freitag von 320 auf 350 US‑Dollar und bestätigte sein „Outperform“-Votum. Er folgt damit einem breiteren Trend: Internetwerte haben 2025 im Schnitt rund 23 % zugelegt und damit den Nasdaq mit etwa 19 % Plus übertroffen.
Auch Citigroup schraubte das Kursziel von 343 auf 350 US‑Dollar und bleibt bei „Buy“. Ausgehend vom aktuellen Kurs sehen die Analysten damit ein Aufwärtspotenzial von rund 14 %. Bank of America Securities bestätigte am 19. Dezember ebenfalls „Buy“ und setzte das Ziel auf 335 US‑Dollar.
Die Hochstufungen kommen nicht aus dem Nichts: Im dritten Quartal meldete Alphabet Umsätze von 102,35 Milliarden US‑Dollar und einen Gewinn je Aktie von 2,87 US‑Dollar – jeweils über den Erwartungen. Das stärkt die Argumentation, dass der Konzern operativ weiter effizient wächst.
Cloud-Deal und KI-Fantasie
Ein zentraler Treiber für die positive Stimmung ist die Cloud-Sparte. Berichte vom Freitag zufolge hat Google Cloud mit Palo Alto Networks einen Vertrag im Volumen von knapp 10 Milliarden US‑Dollar abgeschlossen. Die Vereinbarung wird als Signal für zunehmende Planungssicherheit in diesem Geschäft interpretiert, weil langfristige Sicherheits- und Cloud-Verträge wiederkehrende Erlöse bringen.
Dazu kommen neue KI-Perspektiven: Wedbush-Stratege Dan Ives erwartet für 2026 eine formelle KI-Partnerschaft zwischen Apple und Google rund um das Gemini-Modell. Eine solche Kooperation könnte die Reichweite von Gemini massiv erhöhen – und hätte damit potenziell spürbare Auswirkungen auf Alphabets Marktkapitalisierung, die derzeit bei rund 3,7 Billionen US‑Dollar liegt.
In Summe nähren diese Punkte die These, dass Alphabet im KI‑Zeitalter nicht nur mitläuft, sondern an zentralen Schnittstellen – Suche, Cloud, Infrastruktur und Modelle – positioniert ist.
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Institutionen kaufen, Insider verkaufen
Auffällig ist der Kontrast zwischen großen Adressen am Markt und dem Management. Auf institutioneller Seite hat der Hedgefonds Coatue Management von Philippe Laffont seine Position im KI‑Sektor deutlich umgeschichtet: Der Nvidia‑Anteil wurde um 14 % reduziert, während das Engagement in Alphabet um 259 % erhöht wurde. Insgesamt kaufte Coatue 5,2 Millionen Alphabet‑Aktien. Marktbeobachter sehen darin Vertrauen in die vertikal integrierte KI‑Infrastruktur von Alphabet, von eigenen TPU‑Chips bis zu Rechenzentren.
Die Insiderdaten zeigen dagegen ein anderes Muster:
- 163 Insidertransaktionen in den letzten sechs Monaten – alle waren Verkäufe
- CEO Sundar Pichai veräußerte in diesem Zeitraum Aktien im Wert von rund 95,3 Mio. US‑Dollar
- In den vergangenen 90 Tagen gaben Insider 226.128 Aktien ab, im Gesamtwert von etwa 63,2 Mio. US‑Dollar
Diese Verkäufe sind für sich genommen kein Beweis für fehlendes Vertrauen – Vergütungsprogramme und Diversifikation spielen eine Rolle –, aber die klare Schlagseite Richtung „Sell“ fällt auf, gerade im Kontrast zu den Zuflüssen von Fonds wie Coatue.
Bewertung, Kursniveau und Konkurrenz
An den Märkten wird bereits darüber spekuliert, ob Alphabet in den kommenden Jahren zur Nummer eins nach Marktkapitalisierung aufsteigen kann. Prognosemärkte sehen aktuell eine Wahrscheinlichkeit von 33 %, dass das Unternehmen bis Dezember 2026 der wertvollste Konzern der Welt sein wird. Derzeit liegt Alphabet noch hinter Nvidia und Apple auf Rang drei.
Charttechnisch bleibt der Trend konstruktiv: Die Aktie schloss heute bei 262,10 Euro und liegt damit rund 42 % über dem Niveau zu Jahresbeginn. Der Kurs notiert komfortabel über dem 200‑Tage‑Durchschnitt von 188,41 Euro, was den mittelfristigen Aufwärtstrend unterstreicht, der RSI von 59,8 signalisiert aber noch keinen überhitzten Markt.
Für die weitere Entwicklung sind drei Punkte entscheidend: Erstens, wie schnell der milliardenschwere Cloud‑Vertrag und ähnliche Deals in den Zahlen sichtbar werden. Zweitens, ob sich die erwartete KI‑Partnerschaft mit Apple materialisiert und zusätzliche Erlöskanäle öffnet. Drittens, ob Alphabet seine Position im Wettbewerb mit Nvidia und Apple ausbauen kann – dann könnte die aktuell eher optimistische Bewertung durch wachsendes Ergebniswachstum untermauert werden.
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