Alibaba setzt alles auf eine Karte: Künstliche Intelligenz. Doch während der Tech-Riese Milliarden in die Zukunft pumpt, droht aus den USA ein politisches Erdbeben, das die Stimmung am verkürzten „Black Friday“-Handel massiv belastet. Steht die Aktie vor einer Zerreißprobe zwischen technologischer Vision und harter Geopolitik?
Politische Eiszeit droht
Der größte Belastungsfaktor für die Anlegerstimmung ist derzeit ein brisanter Bericht aus den USA. Laut Marktinformationen prüft Washington offenbar, Alibaba auf die sogenannte „Section 1260H“-Liste zu setzen. Diese Liste führt Unternehmen, die als „chinesische Militärunternehmen“ eingestuft werden. Neben Alibaba stehen laut einer Notiz von Morgan Stanley auch Tech-Schwergewichte wie Baidu und BYD im Fokus der US-Behörden.
Zwar zieht eine Aufnahme in diese Liste nicht automatisch sofortige Sanktionen oder Investitionsverbote nach sich, doch die Signalwirkung wäre verheerend. Historisch betrachtet dient dieser Schritt als ernste Warnung und oft als Vorstufe für striktere Beschränkungen. Dieses neu aufgeflammte politische Risiko konterkariert die operativen Fortschritte, die der Konzern zuletzt mühsam erzielt hat.
Milliardenwette auf die Zukunft
Ungeachtet der geopolitischen Störfeuer treibt Alibaba seine aggressive Expansion voran. Der Konzern hat sich dem „Wachstum um jeden Preis“ verschrieben, um seine Führungsposition in der digitalen Ökonomie zu sichern.
Die Strategie zeigt bereits erste, gemischte Ergebnisse:
* Massive Investitionen: Alibaba plant, in den nächsten drei Jahren rund 380 Milliarden Yuan (ca. 53,8 Milliarden Dollar) gezielt in KI-Infrastruktur und Technologie zu stecken.
* Starkes Cloud-Wachstum: Die Cloud-Sparte verzeichnete zuletzt einen Umsatzsprung von 34 % gegenüber dem Vorjahr.
* KI-Boom: Management-Angaben zufolge lieferten KI-Produkte das neunte Quartal in Folge dreistelliges Wachstum.
Doch dieser Kraftakt hat seinen Preis: Aufgrund der enormen Ausgaben für Infrastruktur und Rückerstattungen an Händler rutschte der Free Cash Flow im jüngsten Quartal mit minus 21,8 Milliarden RMB deutlich ins Negative.
Analysten senken den Daumen
Die Diskrepanz zwischen teurem Wachstum und sinkender Profitabilität im Kerngeschäft lässt auch die Experten vorsichtiger werden. Nach den jüngsten Quartalszahlen haben führende Banken ihre Kursziele nach unten korrigiert, auch wenn die Kaufempfehlungen größtenteils bestehen bleiben.
- Bank of America: Das Kursziel wurde von 200 auf 188 Dollar gesenkt, begründet mit schwächerem Wachstum im E-Commerce.
- JPMorgan: Reduzierung von 240 auf 230 Dollar.
- Bernstein: Deutliche Senkung von 200 auf 190 Dollar, unter Verweis auf den Margendruck.
Zweigeteilte Realität
Anleger blicken derzeit auf ein Unternehmen der zwei Geschwindigkeiten. Während die Cloud- und KI-Sparten rasant expandieren, kämpft das klassische E-Commerce-Geschäft in einem brutalen Preiskrieg um Marktanteile. Das drückt auf die Margen. Dass die Aktie allein in den letzten 30 Tagen rund 13 % an Wert verloren hat und aktuell bei 134,80 € notiert, spiegelt die wachsende Nervosität wider.
Investoren müssen nun abwägen: Überwiegt die langfristige technologische Fantasie oder die Angst vor neuen regulatorischen Fesseln aus den USA? Eine offizielle Bestätigung der „1260H“-Berichte dürfte die nächste große Kursbewegung auslösen.
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