Tesla wechselt die Spur – und zwar radikal. Während die meisten Anleger den Elektroautobauer noch als Fahrzeughersteller im Kopf haben, baut CEO Elon Musk im Stillen an etwas viel Größerem: autonome Robotaxis, KI-gesteuerte Fahrzeuge und humanoide Roboter. Die Investmentbank Stifel glaubt fest an diese Vision und schraubte am Montag das Kursziel auf 508 Dollar – ein Plus von 26 Prozent zum Schlusskurs vom Freitag. Doch kann Tesla den Wandel vom Autobauer zum Tech-Giganten wirklich schaffen?
Robotaxis rollen ohne Sicherheitsfahrer
Die Kernbotschaft von Stifel-Analyst Stephen Gengaro: Tesla macht konkrete Fortschritte bei seinem Robotaxi-Projekt. In Teilen von Austin sollen die fahrerlosen Taxis bereits Ende 2025 ohne Sicherheitsfahrer unterwegs sein – ein entscheidender Meilenstein. Parallel läuft das Testprogramm in der Bay Area, und Tesla plant die Expansion in acht bis zehn Metropolregionen noch in diesem Jahr. Weitere Märkte in Nevada, Florida und Arizona werden geprüft.
Das Herzstück der Technologie: die neue Version 14 des Full Self-Driving-Systems (FSD). Sie soll nicht nur präziser navigieren, sondern erstmals „Reasoning“-Fähigkeiten nutzen – also komplexe Entscheidungen mithilfe einer 360-Grad-Rundumsicht treffen. Vom automatischen Finden des besten Parkplatzes bis zur Bewältigung kniffliger Verkehrssituationen: Tesla will das autonome Fahren auf ein neues Level heben.
Stifel hebt die EBITDA-Prognosen auf 14,9 Milliarden Dollar für 2025 und 19,5 Milliarden für 2026 an. Der Grund: Vertrauen in Teslas KI-Projekte – Robotaxis, FSD und den humanoiden Roboter Optimus.
Führungswechsel zeigt strategischen Umbau
Doch die Transformation hat ihren Preis. Vergangene Woche verließen zwei Schlüsselfiguren das Unternehmen: Siddhant Awasthi, Chef des Cybertruck-Programms, und Emmanuel Lamacchia, Leiter des Model Y. Beide waren acht Jahre bei Tesla und prägten die Fahrzeugentwicklung maßgeblich. Lamacchia koordinierte zuletzt den Rollout des „All-New Model Y“ über vier Fabriken auf drei Kontinenten – in nur zwei Wochen.
Mit ihrem Abgang ist die gesamte Führungsriege der klassischen Fahrzeugprogramme ausgetauscht. Bereits 2024 hatten Daniel Ho und David Zhang das Unternehmen verlassen. Der Exodus deutet auf eine bewusste Neuausrichtung hin: Tesla konzentriert sich auf Robotaxis und KI – traditionelle Autoentwicklung rückt in den Hintergrund.
Lieferketten raus aus China
Parallel dazu entflicht Tesla seine Abhängigkeit von China. Laut Wall Street Journal hat der Konzern Zulieferer angewiesen, alle chinesischen Bauteile aus US-Fahrzeugen zu entfernen. Einige Komponenten wurden bereits ersetzt, der vollständige Umbau soll innerhalb von ein bis zwei Jahren abgeschlossen sein. Damit folgt Tesla dem Beispiel von General Motors und reagiert auf wachsende geopolitische Spannungen sowie mögliche Zollrisiken.
Institutionelle Investoren stocken auf
Die großen Player glauben an Teslas Wandel: Nomura Asset Management erhöhte seine Position um 4,2 Prozent und hält nun Aktien im Wert von rund 373,6 Millionen Dollar. Auch Brighton Jones und Revolve Wealth Partners bauten ihre Beteiligungen aus. Insgesamt befinden sich laut MarketBeat etwa 66 Prozent aller Tesla-Aktien in institutioneller Hand.
Um die Nachfrage trotz auslaufender US-Steuervergünstigungen zu sichern, brachte Tesla günstigere Modelle auf den Markt: das Model Y Standard für 39.990 Dollar und das Model 3 Standard für 36.990 Dollar – beide mit über 300 Meilen Reichweite.
Von 55 Analysten bewerten 25 die Aktie mit „Kaufen“, 19 mit „Halten“ und 11 mit „Verkaufen“. Die Quartalszahlen überzeugten: 28,10 Milliarden Dollar Umsatz (erwartet: 26,37 Milliarden) und ein Gewinn je Aktie von 0,50 Dollar (erwartet: 0,48 Dollar). Jetzt liegt es an Tesla, die Robotaxi-Vision in die Realität umzusetzen – und die Regulierungsbehörden zu überzeugen.
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