Vulcan Energy Aktie: Projekt voll finanziert

Vulcan Energy sichert die Finanzierung und den Standort für sein Lithium-Projekt. Die Kapitalerhöhung führt zu Kursverlusten, während der Bau der Anlagen startet.

Kurz zusammengefasst:
  • Finanzierung von 2,2 Milliarden Euro gesichert
  • Mietvertrag für Lithiumanlage in Frankfurt unterzeichnet
  • Spatenstich für geothermische Förderanlagen erfolgt
  • Kapitalerhöhung führt zu deutlicher Aktienverwässerung

Vulcan Energy macht in dieser Woche gleich mehrere entscheidende Schritte Richtung Produktion: Vollfinanzierung, Spatenstich und nun auch der langfristige Mietvertrag für die zentrale Lithiumanlage in Frankfurt sind unter Dach und Fach. Im Mittelpunkt steht dabei weniger der Tageskurs als die Frage, ob das „Zero Carbon Lithium“-Projekt damit tatsächlich von der Entwicklungs- in die Bauphase übergeht – und genau das zeichnet sich nun klar ab.

Meilenstein in Frankfurt

Am Mittwoch hat Vulcan Energy den Mietvertrag mit Infraserv Höchst, dem Betreiber des Industrieparks Höchst in Frankfurt, finalisiert. Damit ist der Standort für die Central Lithium Plant (CLP) gesichert, die als zentrales Element der Phase-1-Entwicklung („Lionheart“) gilt.

Der Vertrag umfasst nicht nur die Flächenmiete, sondern regelt auch wesentliche Rahmenbedingungen für die Standortentwicklung sowie die Versorgung mit Energie und Grünstrom. In der CLP soll Lithiumchlorid, das aus geothermischer Sole im Oberrheingraben gewonnen wird, zu batteriefähigem Lithiumhydroxid-Monohydrat weiterverarbeitet werden.

Wichtig: Die Baugenehmigung liegt bereits seit September 2025 vor. Mit der nun fixierten Standortfrage ist das letzte immobilienbezogene Hindernis aus dem Weg geräumt. Ein weiterer Pluspunkt des Standorts: Vulcan hat dort bereits eine Optimierungsanlage betrieben und kann damit auf vorhandene Infrastruktur und Erfahrungswerte zurückgreifen, was technische Hochskalierungsrisiken reduziert.

Finanzierung, Verwässerung und Kursdruck

Parallel zu den operativen Fortschritten sorgt ein groß angelegtes Finanzierungspaket für Bewegung in der Aktie. Bereits Anfang Dezember hat Vulcan die vollständige Finanzierung der Phase 1 des Lionheart-Projekts gesichert: Insgesamt stehen 2,2 Milliarden Euro (3,9 Milliarden australische Dollar) bereit, bestehend aus Fremdkapital – unter anderem von der Europäischen Investitionsbank und kommerziellen Kreditgebern – sowie einer umfangreichen Kapitalerhöhung.

Der Eigenkapitalteil ist dabei der Haupttreiber des jüngsten Kursdrucks. Die Gesellschaft strebt rund 1 Milliarde AUD frisches Kapital an, zu einem Angebotspreis von 4,00 AUD je Aktie. Dieser Preis liegt etwa 35 % unter den Kursen vor Ankündigung der Kapitalmaßnahme.

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  • Das Angebot führt zur Ausgabe von mehr als 260 Millionen neuen Aktien und damit zu einer deutlichen Verwässerung der Altaktionäre.
  • Der Marktpreis hat sich in der Folge in Richtung des Angebotspreises bewegt, während die Aktie in den letzten 30 Tagen in Euro gerechnet um rund 39 % nachgegeben hat und mit 2,30 € deutlich unter dem 50-Tage-Durchschnitt von 3,38 € notiert.

Aus Projektsicht ist das Paket jedoch ein Wendepunkt: Mit der Vollfinanzierung wechselt Vulcan aus der Kategorie „Entwickler mit Finanzierungsrisiko“ in den Status eines durchfinanzierten Projektbauers – ein eher seltenes Bild im aktuell schwierigen Lithiumumfeld.

Lionheart: Lithium und Energie aus Geothermie

Die jüngsten Meldungen sind eingebettet in eine eng getaktete Abfolge von Projektfortschritten. Bereits am Dienstag, also einen Tag vor der Vertragsunterzeichnung in Frankfurt, fand in Landau der Spatenstich für die geothermischen Förder- und Lithium-Extraktionsanlagen statt.

Kernziele des Lionheart-Projekts:

  • Geplante Jahresproduktion von 24.000 Tonnen Lithiumhydroxid
  • Potenzial zur Belieferung von rund 500.000 Elektrofahrzeugen pro Jahr
  • Geothermische Gewinnung mit angestrebter CO₂-Neutralität
  • Zusätzliche Strom- und Wärmeerzeugung: 275 GWh Strom und 560 GWh Wärme jährlich

Damit zielt Vulcan direkt auf die Dekarbonisierungsziele der europäischen Autoindustrie. Hersteller wie Stellantis und Volkswagen stehen unter Druck, ihre Lieferketten klimafreundlicher zu gestalten – lokal produziertes, nahezu CO₂-neutrales Lithium wäre dafür ein wichtiger Baustein.

Nächste Termine und Ausblick

Für die kommenden Wochen sind die Weichen bereits gestellt:

  • 12. Dezember 2025: Die im Rahmen der institutionellen Platzierung ausgegebenen neuen Aktien sollen ihren Handel am ASX aufnehmen. Das zusätzliche Angebot dürfte das kurzfristige Kursverhalten maßgeblich beeinflussen.
  • 23. Dezember 2025: Abschluss des Retail-Teils des Bezugsangebots, womit das endgültige Gesamtvolumen der Kapitalerhöhung feststeht.
  • Bauphase: Mit unterschriebenem Mietvertrag und gesicherter Finanzierung soll der Hauptbau der Anlagen unmittelbar starten. Der Zeitplan sieht eine Bauzeit von rund 2,5 Jahren vor, mit dem Ziel der ersten kommerziellen Produktion im Jahr 2028.

Unterm Strich hat sich die Bewertung durch die starke Verwässerung spürbar verschoben, die operative Visibilität aber deutlich verbessert. Die Kombination aus Vollfinanzierung, Spatenstich und gesichertem CLP-Standort schafft nun einen klaren, durchfinanzierten Pfad von der Projektidee hin zur geplanten Lithiumproduktion und Energieerzeugung in der zweiten Hälfte dieser Dekade.

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