Nvidia Aktie: Doppelschub für 2026

Nvidia sichert sich mit einer Lizenz für Groqs KI-Chiptechnologie und der Wiederaufnahme von China-Lieferungen zwei wichtige Wachstumsimpulse für das Geschäftsjahr 2026.

Kurz zusammengefasst:
  • Strategische Lizenzvereinbarung mit Groq im Wert von 20 Milliarden Dollar
  • Wiederaufnahme von KI-Chip-Lieferungen nach China ab Februar 2026
  • Potenzielle Umsätze von bis zu 2,56 Milliarden aus China-Lieferung
  • CEO Jensen Huang kündigt Details für CES 2026 an

Nvidia startet mit zwei gewichtigen Nachrichten ins neue Jahr: einem milliardenschweren Lizenzdeal mit dem KI-Chip-Startup Groq und der Rückkehr seiner Hochleistungs-Chips nach China. Beides zielt direkt auf die größten Sorgen der Anleger: Technologievorsprung in der KI-Inferenz und der Wegfall wichtiger Umsätze in Asien. Im Kern geht es darum, ob Nvidia sein Wachstumstempo trotz Konkurrenz und Regulierung hochhalten kann.

Groq-Deal: Angriff auf die Inferenz-Lücke

Der wohl wichtigste Impuls des Wochenendes ist der Einstieg in die Technologie von Groq – ohne klassische Übernahme, aber mit deutlicher strategischer Botschaft.

Nvidia

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Berichten zufolge hat Nvidia mit Groq ein nicht-exklusives Lizenzabkommen im Umfang von rund 20 Milliarden US-Dollar geschlossen. Zusätzlich holt der Konzern den Groq-CEO und zentrale Ingenieure an Bord. Anders als Nvidias GPU-Architektur setzen Groqs sogenannte Language Processing Units (LPUs) auf SRAM-Speicher und sind speziell für Inferenz – also das Ausführen bereits trainierter KI-Modelle – auf Tempo und geringe Latenz optimiert.

Bislang galt: Nvidias GPUs dominieren das Training großer Modelle, bei der effizienten Inferenz klaffte aber eine Lücke, auf die Wettbewerber wie Googles TPU-Team regelmäßig verwiesen. Durch die Integration der Groq-Technologie kann Nvidia dieses Effizienzproblem adressieren und seine Roadmap für zukünftige Produkte in Richtung schneller, stromsparender Inferenz erweitern. Gleichzeitig wird ein aufstrebender Konkurrent faktisch eingebunden, ohne dass Nvidia ihn vollständig übernimmt.

Im Marktumfeld ist das ein klares Signal: Nvidia will nicht nur beim Training, sondern entlang des gesamten KI-Lebenszyklus – von der Modellentstehung bis zum produktiven Einsatz – den Standard setzen.

China-Rückkehr: Milliardenmarkt wieder offen

Parallel dazu fällt ein zentraler regulatorischer Bremsklotz weg. Laut Berichten von Reuters und der South China Morning Post darf Nvidia ab Mitte Februar 2026 seine H200-KI-Chips wieder nach China liefern.

Die erste Tranche soll zwischen 40.000 und 80.000 Einheiten umfassen. Bei einem Stückpreis von rund 32.000 US-Dollar entspräche das einem zusätzlichen Umsatzpotenzial von etwa 1,28 bis 2,56 Milliarden US-Dollar allein aus der Anfangslieferung. Besonders wichtig: China hatte vor den Exportbeschränkungen im April 2025 bis zu ein Viertel des Rechenzentrums-Umsatzes von Nvidia ausgemacht.

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Neu ist allerdings, dass 25 % dieser spezifischen China-Erlöse an die US-Regierung abgeführt werden müssen. Trotz dieser Abgabe bleibt der Volumeneffekt für das Geschäftsjahr 2026 erheblich. Für Investoren bedeutet das: Ein zentraler geographischer Absatzmarkt kehrt – wenn auch reguliert – in die Planungen zurück.

Bewertung, Konkurrenz und Insider-Signale

Die jüngsten Schritte kommen zu einem Zeitpunkt, an dem der Markt die Tragfähigkeit des hohen Bewertungsniveaus hinterfragt.

Die Aktie schloss am Freitag bei 190,53 US-Dollar und liegt damit auf 52-Wochen-Hoch. Auf Sicht von zwölf Monaten ergibt sich ein Plus von knapp 45 %, seit Jahresbeginn sind es rund 41 %. Gleichzeitig wird Nvidia mit einem sehr hohen Bewertungsmultiplikator gehandelt, während Hyperscaler wie Amazon, Microsoft und Google ihre eigenen Spezialchips für KI-Aufgaben entwickeln.

Genau hier setzt die Groq-Lizenz an: Kritiker hatten argumentiert, Nvidias HBM-basierte GPUs seien für einfache Inferenz-Anwendungen überdimensioniert und zu teuer. Durch die Einbindung der SRAM-basierten Groq-Architektur reagiert Nvidia auf diese Kostendebatte und versucht, sich auch bei der skalierbaren, günstigen Bereitstellung von KI-Diensten zu positionieren – der sogenannten „Inference War“.

Auf der anderen Seite zeigen Insidertransaktionen eine gewisse Vorsicht auf Managementebene. Aufsichtsratsmitglied Mark A. Stevens hat im laufenden Quartal 222.500 Aktien verkauft und damit rund 40 Millionen US-Dollar realisiert. Solche Verkäufe können zwar Teil einer planmäßigen Diversifikation sein, das Volumen signalisiert aber, dass einzelne Insider Kursniveaus wie das aktuelle zum Kasse machen nutzen.

Ausblick: CES 2026 als Nächstes Etappenziel

Kurzfristig rückt nun die erste Januarwoche in den Fokus. Am 5. Januar 2026 hält CEO Jensen Huang die Keynote auf der CES 2026. Dort erwartet der Markt Details zur technischen Umsetzung des Groq-Deals, einen Ausblick auf die Integration der LPU-/SRAM-Ansätze in kommende Produkte sowie möglicherweise die erste öffentliche Demo der neuen „Rubin“-Architektur, die später im Jahr breiter ausgerollt werden soll.

Operativ wird Mitte Februar 2026 entscheidend, wenn die Auslieferungen der H200-Chips nach China starten. Die tatsächliche Stückzahl der ersten Welle und Hinweise auf Folgeaufträge dürften eine zentrale Rolle für den Ausblick auf das erste Quartal spielen. Vor diesem Hintergrund erscheint die aktuelle Kombination aus Technologieoffensive und Marktöffnung als Weichenstellung, ob Nvidia sein hohes Wachstumstempo 2026 fortschreiben kann oder stärker in den Modus einer reiferen, schwankungsanfälligeren Wachstumsstory wechselt.

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