Eli Lilly setzt seinen Siegeszug im Markt für Abnehm-Medikamente fort. Neue Studiendaten, eine wichtige FDA-Einreichung und ambitionierte Produktionspläne stützen die Story. Gleichzeitig bleibt die Frage im Raum, wie viel weiteres Wachstum der Markt dem Titel noch zutraut – immerhin notiert die Aktie bereits nahe ihrem Rekordniveau.
Orale GLP‑1-Pille als nächster Wachstumstreiber
Im Fokus steht derzeit orforglipron, ein einmal täglich einzunehmender oraler GLP‑1‑Rezeptoragonist. In der Phase‑3‑Studie ATTAIN‑MAINTAIN wurde untersucht, ob Patienten ihre Gewichtsabnahme über 52 Wochen halten können, wenn sie von injizierbaren Präparaten auf die Tablette umgestellt werden.
Die Kernergebnisse:
- Teilnehmer, die von Wegovy auf orforglipron wechselten, konnten ihren Gewichtsverlust nahezu stabil halten, mit einem durchschnittlichen Unterschied von nur 0,9 Kilogramm.
- Beim Wechsel von Zepbound auf orforglipron lag die Differenz im Schnitt bei 5,0 Kilogramm – ebenfalls ein Erhalt des Großteils der bisherigen Reduktion.
- Alle primären und wichtigen sekundären Endpunkte gegenüber Placebo wurden erreicht.
- Therapieabbrüche wegen Nebenwirkungen blieben mit 4,8 % bis 7,6 % auf vergleichsweise niedrigem Niveau.
Auf Basis dieser Daten hat Eli Lilly orforglipron bei der US‑Zulassungsbehörde FDA zur Behandlung von Adipositas eingereicht. Besonders brisant: Das Medikament erhielt einen „Commissioner’s National Priority Voucher“. Dieser Status kann den Prüfprozess deutlich beschleunigen und damit den Markteintritt zeitlich vorziehen.
Trillionen-Bewertung und Kursentwicklung
Im November 2025 hat Eli Lilly Börsengeschichte geschrieben: Als erstes Pharmaunternehmen überhaupt kletterte der Börsenwert auf 1 Billion US‑Dollar. Motor dieser Entwicklung ist vor allem das kardiometabolische Portfolio mit Blockbustern wie Mounjaro und Zepbound, die zusammen bereits mehr als 10 Milliarden US‑Dollar Umsatz pro Quartal erwirtschaften.
An der Börse spiegelt sich das im Kursbild wider: Die Aktie legte seit Jahresbeginn um rund 20 % zu und steht über zwölf Monate etwa 25 % im Plus. Mit einem Schlusskurs von 913,00 Euro am Freitag liegt der Titel nur knapp 5 % unter seinem 52‑Wochen-Hoch, gleichzeitig aber gut 70 % über dem Tief aus dem August 2025 – ein klarer Hinweis auf den intakten Aufwärtstrend.
Analysten bleiben klar positiv
Die Wall Street zeigt sich weiter ausgesprochen optimistisch. In den vergangenen Tagen und Wochen haben mehrere große Häuser ihre positiven Einschätzungen bekräftigt oder erneuert:
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Eli Lilly?
- Bank of America: Kaufempfehlung mit Kursziel 1.268 US‑Dollar (15. Dezember).
- Wells Fargo: „Overweight“ mit Ziel 1.200 US‑Dollar (10. Dezember).
- Morgan Stanley: „Overweight“ mit Kursziel 1.290 US‑Dollar.
- Bernstein: „Outperform“ mit Ziel 1.300 US‑Dollar.
Der durchschnittliche Zielkurs liegt bei rund 1.142 US‑Dollar. Bemerkenswert: Unter den großen Analystenhäusern gibt es aktuell keine Verkaufsempfehlung, was den breiten Konsens hinsichtlich der langfristigen Perspektiven unterstreicht.
Pipeline liefert zusätzliche Fantasie
Die Kursstory ruht nicht allein auf orforglipron. Ein weiterer wichtiger Baustein ist retatrutide, ein sogenannter Triple‑Agonist. In der TRIUMPH‑4‑Studie mit adipösen Patienten, die zusätzlich an Kniearthrose leiden, erzielte der Wirkstoff nach 68 Wochen einen durchschnittlichen Gewichtsverlust von 28,7 %. Nach aktuellem Stand ist dies die stärkste Reduktion, die jemals in einer klinischen Studie gemessen wurde.
Für 2026 hat Eli Lilly sieben weitere Phase‑3‑Datensätze zu retatrutide angekündigt. Jedes dieser Ergebnisse kann zu einem Kurstreiber werden – positiv wie negativ. Aus Anlegersicht bedeutet das eine anhaltend hohe Schlagzahl an potenziellen Nachrichten.
Instis & Produktion: Rückenwind aus zweiter Reihe
Auf der Eigentümerseite gab es im dritten Quartal 2025 spürbare Umschichtungen bei institutionellen Investoren. UBS Asset Management stockte seine Position um rund 63,4 % auf und kaufte fast 5 Millionen zusätzliche Aktien. Capital Research Global Investors legte um 20,9 % bzw. 4,3 Millionen Aktien zu. Auf der anderen Seite reduzierte T. Rowe Price seinen Bestand um 20 % (minus 3,4 Millionen Aktien), während Tiger Global Management vollständig ausstieg. Insgesamt halten Institutionelle derzeit etwa 82,5 % der ausstehenden Aktien – ein hohes Niveau, das das professionelle Interesse an der Story zeigt.
Parallel treibt Eli Lilly den Kapazitätsausbau voran. In Alabama soll für 6 Milliarden US‑Dollar ein neues Werk für pharmazeutische Wirkstoffe entstehen, unter anderem für das orale GLP‑1‑Mittel orforglipron. Rund 3.450 neue Arbeitsplätze sind geplant; es ist bereits die neunte US‑Fabrik, die seit 2020 angekündigt wurde. Zusätzlich hat das Unternehmen die Preise für Zepbound‑Einzeldosen gesenkt: Die Anfangsdosis ist über LillyDirect nun ab 299 US‑Dollar pro Monat erhältlich. Damit will der Konzern den Zugang für Patienten verbreitern und gleichzeitig das hohe Volumen im Markt sichern.
Fazit: Hohe Erwartungen, volle Pipeline
Eli Lilly verbindet aktuell mehrere starke Treiber: eine dominierende Stellung im GLP‑1‑Markt, eine vielversprechende orale Next‑Gen‑Therapie mit beschleunigter FDA‑Prüfung, eine außergewöhnlich starke Pipeline mit retatrutide sowie massiven Ausbau der Produktionsbasis. Die ambitionierte Bewertung setzt jedoch voraus, dass zentrale Studien in 2026 überzeugen und die Nachfrage nach den Abnehm‑Medikamenten auf hohem Niveau bleibt – dann dürfte Eli Lilly seine Ausnahmeposition im Pharmasektor weiter festigen.
Eli Lilly-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Eli Lilly-Analyse vom 21. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Eli Lilly-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Eli Lilly-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 21. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Eli Lilly: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...
