Der weltgrößte Rückversicherer liefert ein Quartal der Extreme ab. Während negative Währungseffekte an der Umsatzschraube drehen und sogar eine erneute Prognosekürzung erzwingen, pulverisiert der Konzern auf der Ergebnisseite alle Erwartungen. Anleger stehen nun vor der entscheidenden Frage: Ist dieser Gewinnsprung nachhaltig oder lediglich das Resultat einer glücklichen Fügung beim Wetter?
Wetterglück beflügelt Bilanz
Was die Münchener Rück am 11. November präsentierte, gleicht einem Paukenschlag. Das Nettoergebnis im dritten Quartal hat sich mit knapp 2 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt (+120 Prozent). Analysten hatten im Vorfeld deutlich weniger auf dem Zettel.
Der Grund für diese Anomalie liegt nicht in massivem Neugeschäft, sondern in der Abwesenheit von Katastrophen. Die Belastung durch Großschäden sank dramatisch auf nur noch 118 Millionen Euro. Zum Vergleich: Im Vorjahr fraßen Schäden fast 28 Prozent der Nettoversicherungserlöse auf, nun sind es winzige 2,9 Prozent.
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Dies führte zu einer Verbesserung der Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) auf herausragende 62,7 Prozent. Ein Wert, von dem die Konkurrenz oft nur träumen kann.
Die Highlights im Überblick:
* Nettoergebnis: 1,997 Mrd. Euro (Erwartungen deutlich übertroffen)
* Profitabilität: Eigenkapitalrendite springt im Q3 auf 24,2 Prozent
* Schaden-Quote: Massive Verbesserung auf 62,7 Prozent
* Dividenden-Überraschung: Geplant sind 20 Euro je Aktie (Konsens: 16,49 Euro)
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Warnsignal beim Umsatz
Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Der schwache US-Dollar macht dem Konzern einen Strich durch die Rechnung. Die Währungseffekte drücken so stark auf die Bücher, dass die Umsatzprognose für 2025 erneut nach unten korrigiert werden musste.
Die Konzernversicherungserlöse werden nun bei 61 Milliarden Euro erwartet – eine Milliarde weniger als zuvor prognostiziert. Auch die Rückversicherungserlöse wurden auf 39 Milliarden Euro taxiert. Es ist eine Ironie des Schicksals: Operativ läuft das Geschäft rund, doch die Währungsumrechnung frisst das Wachstum auf der Einnahmeseite weg.
Dennoch bekräftigt das Management das ambitionierte Gewinnziel von 6 Milliarden Euro für das Gesamtjahr. Dies zeigt, dass die interne Effizienz und das starke Investmentergebnis (2,385 Milliarden Euro) die externen Währungsrisiken derzeit mehr als kompensieren können.
Dividenden-Hammer für Anleger
Für Aktionäre hält der Bericht ein besonderes Bonbon bereit, das den leichten Umsatzdämpfer schnell vergessen lassen dürfte. Die geplante Dividende von 20 Euro je Aktie liegt massiv über den Marktschätzungen. Kombiniert mit einem Aktienrückkaufprogramm von bis zu 2 Milliarden Euro und einer Solvabilitätsquote von üppigen 293 Prozent, signalisiert der Konzern finanzielle Bärenstärke.
Aktuell notiert das Papier bei 537,40 Euro. Trotz der guten Nachrichten handelt die Aktie damit noch immer rund 12 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch von über 610 Euro. Die Diskrepanz zwischen der operativen Gewinnexplosion und dem noch verhaltenen Kursniveau könnte für Anleger, die auf die Dividendenrendite schielen, durchaus interessant sein.
Zwar trüben Währungseffekte das Bild beim Umsatz, doch solange die Großschäden ausbleiben und die Tochter ERGO weiterhin so stabil liefert, bleibt die Gewinnmaschine Münchener Rück intakt. Die bevorstehende Amtsübergabe von CEO Joachim Wenning an CFO Christoph Jurecka Ende des Jahres erfolgt somit aus einer Position der Stärke heraus.
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