Die BayWa Aktie verharrt bei 2,50 Euro, während die Konzerntochter BayWa r.e. am Donnerstag gleich zwei operative Erfolge verkündete. Der Verkauf französischer Solarprojekte und eine 416-Millionen-Dollar-Finanzierung in den USA zeigen: Das Kerngeschäft funktioniert trotz der Sanierungskrise auf Konzernebene. Doch reicht das, um den angeschlagenen Münchner Mischkonzern zu stabilisieren?
Die wichtigsten Entwicklungen im Überblick:
- Verkauf von zwei französischen Solarprojekten (44 MWp Gesamtkapazität)
- US-Finanzierung über 416 Millionen Dollar für kalifornisches Großprojekt
- BayWa r.e. behält technische Betriebsführung und sichert wiederkehrende Erlöse
- Aktie notiert unverändert bei 2,50 Euro
Doppelerfolg der Energiesparte
BayWa r.e. veräußerte zwei französische Solarprojekte mit insgesamt 44 Megawatt-Peak an den Stromerzeuger Heling enr. Der Solarpark Gièvres (21 MWp) entsteht auf einer ehemaligen Sandgrube, das Agri-Photovoltaik-Projekt Salsigne-Villardonnel (23 MWp) kombiniert Landwirtschaft und Energiegewinnung. Beide Anlagen sollen im Sommer 2026 ans Netz gehen und jährlich rund 59 Gigawattstunden Strom produzieren.
Strategisch clever: BayWa r.e. übernimmt weiterhin die technische Betriebsführung und Wartung beider Anlagen. Diese Konstruktion generiert langfristig wiederkehrende Erlöse, während gleichzeitig Kapital für den Schuldenabbau frei wird.
Parallel gelang in den USA ein Finanzierungscoup. Für den „JVR Energy Park“ in Kalifornien sicherte sich das Unternehmen 416 Millionen Dollar von einem Konsortium aus Société Générale, Wafra und Acadia Infrastructure Capital. Das Hybrid-Projekt kombiniert eine 90 MWac Solaranlage mit einem 70 MWac Batteriespeicher und soll im Herbst 2026 in Betrieb gehen.
Liquidität im Sanierungsprozess
Die Transaktionen fügen sich in die übergeordnete Restrukturierungsstrategie ein. BayWa kämpft seit 2024 ums Überleben und muss einen massiven Schuldenberg abtragen. Die geplante „Asset Rotation“ – der Verkauf von Projekten zur Liquiditätsgenerierung – nimmt konkrete Formen an.
Dass BayWa r.e. trotz der Turbulenzen auf Konzernebene operativ liefert, ist existenziell. Die Erneuerbare-Energien-Sparte gilt als wertvollstes Asset der Gruppe und könnte im Sanierungsprozess eine Schlüsselrolle spielen. Erst am Dienstag hatte der Konzern zudem eine fünfjährige Partnerschaft mit dem IT-Dienstleister Cognizant verkündet, um die digitale Transformation zu beschleunigen und Kosten zu senken.
Die Notwendigkeit solcher Maßnahmen unterstrichen die 9-Monatszahlen vom 27. November: Der Umsatz brach um 22 Prozent auf 9,6 Milliarden Euro ein.
Zeitverzögerte Wirkung
Die Börse reagierte verhalten. Die Aktie schloss gestern mit einem Minus von 0,60 Prozent bei 2,50 Euro. Das Penny-Stock-Niveau spiegelt das tiefe Misstrauen der Anleger wider. Zwar demonstrieren die Deals operative Handlungsfähigkeit, doch die versprochenen Cashflows fließen erst 2026, wenn die Projekte ans Netz gehen.
Der Markt wartet auf konkrete Fortschritte beim Schuldenabbau um die angestrebten 4 Milliarden Euro. Die US-Finanzierung nimmt kurzfristig Druck von der Projektpipeline, ändert aber nichts an der fundamentalen Überschuldung der Holding. Im Sommer 2026 zeigt sich, ob die operative Stärke von BayWa r.e. ausreicht, um den Konzern zu retten.
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