Gerresheimer Aktie: Bittere Realität

Die Gerresheimer-Aktie wird offiziell in den SDAX zurückgestuft. Analysten sehen den fairen Wert deutlich unter früheren Höhen, was eine schnelle Erholung unwahrscheinlich macht.

Kurz zusammengefasst:
  • Offizielle Rückstufung vom MDAX in den SDAX
  • Aktienverlust von über 60 Prozent im Jahresverlauf
  • Analysten bewerten fairen Wert bei rund 32 Euro
  • Technischer Verkaufsdruck durch Index-Umschichtungen

Für die Aktionäre der Gerresheimer AG ist der heutige Montag eine Zäsur: Der Abstieg aus dem MDAX in den SDAX ist offiziell vollzogen. Doch während sich viele Anleger auf die technischen Auswirkungen der Index-Rochade konzentrieren, sorgt eine fundamentale Neubewertung für Katerstimmung. Ist das vermeintliche Schnäppchenniveau in Wahrheit eine Bewertungsfalle?

Die Lage auf einen Blick:
* Index-Wechsel: Ab heute notiert der Titel offiziell im SDAX (Small Caps).
* Performance: Seit Jahresanfang verlor das Papier 61,68 % an Wert.
* Bewertung: Neue Analysen sehen den fairen Wert bei lediglich knapp 32 Euro.
* Aktueller Kurs: 26,90 € (-0,22 % zum Handelsstart).

Gerresheimer

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Mechanischer Druck durch ETF-Umschichtungen

Der heutige Handelstag steht unter dem Einfluss automatisierter Anpassungen. Passiv gemanagte Fonds und ETFs, die den MDAX abbilden, müssen ihre Bestände zwangsweise glattstellen. Zwar bauen SDAX-orientierte Produkte parallel Positionen auf, doch das verwaltete Vermögen in MDAX-Vehikeln ist in der Regel deutlich höher. Dieser Überschuss an Verkaufsaufträgen erzeugt den sogenannten „mechanischen Verkaufsdruck“, der eine nachhaltige Bodenbildung erschwert.

Der Kursverlust von über 60 Prozent im laufenden Jahr hat diesen Abstieg unvermeidbar gemacht. Gerresheimer muss seinen Platz für Aufsteiger wie Aumovio räumen und findet sich nun in einer Liga mit Unternehmen wie Hellofresh wieder.

Ernüchterung beim „Fair Value“

Weitaus schwerer als der Index-Wechsel wiegt jedoch die fundamentale Einschätzung der Substanz. Marktteilnehmer, die auf eine schnelle Erholung in Richtung alter Höchststände spekulierten, erhalten durch aktuelle Berechnungen einen Dämpfer. Das Analysehaus mwb research beziffert den fairen Wert der Aktie auf Basis von Discounted-Cash-Flow-Modellen (DCF) nur noch auf 31,97 Euro.

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Diese Zahl verdeutlicht das geschwundene Vertrauen. Der Abstand zum aktuellen Kurs von 26,90 Euro bietet zwar theoretisch Potenzial, lässt aber kaum Raum für Fantasie. Auch Bernstein Research bekräftigte zuletzt das Rating „Underperform“. Die Kombination aus hoher Verschuldung und operativem Margendruck drückt die Bewertung massiv. Der Traum von einer Rückkehr zu Kursen um 80 Euro (52-Wochen-Hoch) rückt damit in weite Ferne.

Charttechnische Entscheidung steht an

Die technische Verfassung der Aktie spiegelt die fundamentale Skepsis wider. Mit einem RSI (Relative Strength Index) von 17,7 ist der Titel zwar extrem überverkauft, doch Kaufsignale fehlen bislang. Der Bereich um 27,00 Euro fungiert aktuell als fragile Unterstützungslinie.

Sobald die Umschichtungen der Index-Fonds in den kommenden Tagen abgeschlossen sind, fällt der technische Verkaufsdruck weg. Dann entscheidet allein die operative Entwicklung. Für eine signifikante Aufhellung des Chartbilds ist die Rückeroberung der 30-Euro-Marke zwingend erforderlich. Solange der Kurs jedoch unter dem von mwb research ermittelten fairen Wert verharrt, bleiben Erholungsversuche riskant.

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