Der Turnaround ist endgültig vollzogen: Was vor zwei Jahren noch als Sanierungsfall galt und staatliche Garantien benötigte, katapultiert sich jetzt in eine neue Liga. Siemens Energy kündigte nach dem Capital Markets Day ein Aktienrückkaufprogramm über bis zu 6 Milliarden Euro an – und schießt damit die Zweifel der letzten Jahre in den Wind. Die Aktie durchbrach die 100-Euro-Marke und zeigt keine Anzeichen von Schwäche. Doch was steckt wirklich hinter dieser spektakulären Wende?
6 Milliarden Euro zurück an Aktionäre
Das Management setzt ein deutliches Zeichen: Bis 2028 sollen eigene Aktien im Volumen von bis zu 6 Milliarden Euro zurückgekauft werden. Diese Ansage beendet die Ära der Kapitalsorgen, die 2023 und 2024 noch das Bild prägten. CEO Christian Bruch und CFO Maria Ferraro nutzen die finanzielle Stärke, um den Markt von der Substanz des Konzerns zu überzeugen.
Parallel dazu hat der Energietechnik-Riese seine Gewinnprognose für 2028 drastisch angehoben. Die angestrebte Marge vor Sondereffekten klettert von bisher 12 Prozent auf nun 14 bis 16 Prozent. Treiber dieser ambitionierten Ziele sind die explodierende Nachfrage aus dem Data-Center-Sektor und das boomende Netzgeschäft.
Die Power-Fakten:
* Aktienrückkauf: Bis zu 6 Mrd. Euro bis 2028
* Margenziel 2028: 14-16% (zuvor max. 12%)
* Kurs stabilisiert sich deutlich über 100 Euro
* Auftragsbücher gefüllt bis weit über 2028 hinaus
Gamesa: Vom Sorgenkind zum Stabilisator
Die größte Überraschung kommt aus der Windkraftsparte Siemens Gamesa. Das einst so problembehaftete Segment bestätigt seinen Pfad zur Gewinnschwelle im Geschäftsjahr 2026. Die Restrukturierung greift, technische und finanzielle Probleme bei den Onshore-Turbinen sind eingegrenzt.
Während Gamesa sich stabilisiert, fungieren Grid Technologies und Gas Services als wahre Cash-Maschinen. Die Nachfrage nach Transformatoren und Gasturbinen explodiert – getrieben durch den massiven Energiehunger von KI-Rechenzentren. Das verschafft Siemens Energy eine aggressive Preissetzungsmacht, die direkt auf die Margen durchschlägt.
Blue Sky Territory erreicht
Die Aktie befindet sich in einer technisch bemerkenswerten Situation: Oberhalb von 100 Euro gibt es keine historischen Widerstände mehr. Das sogenannte „Blue Sky Territory“ ist erreicht. Seit Jahresbeginn legte der Titel um über 100 Prozent zu – eine der spektakulärsten Comeback-Storys im DAX.
Die Neubewertung ist fundamental: Siemens Energy wird nicht mehr als Sanierungsfall gehandelt, sondern als zentraler Infrastruktur-Play für die digitale und grüne Transformation. Im Branchenvergleich überflügelt der Münchner Konzern viele Wettbewerber, die noch mit Lieferkettenproblemen und Margendruck kämpfen.
Kann das Momentum halten? Solange die Unterstützungszone zwischen 95 und 98 Euro hält, bleibt das Chartbild extrem bullisch. Analysten dürften ihre Kursziele in den kommenden Tagen weiter nach oben schrauben, um den neuen Margenkorridor und den Buyback-Effekt einzupreisen. Die hohe Volatilität nach einem solchen Anstieg bleibt jedoch ein Faktor – auch wenn das fundamentale Bild so stark wirkt wie seit dem Börsengang 2020 nicht mehr.
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