Nvidia Aktie: Rückkehr nach China

Nvidia plant die Wiederaufnahme von H200-Chip-Lieferungen nach China ab Februar 2026 und entschärft parallel den Wettbewerb mit großen Cloud-Kunden. Analysten bewerten die Weichenstellungen positiv.

Kurz zusammengefasst:
  • Export von Hochleistungs-KI-Chips nach China geplant
  • Strategischer Rückzug aus direktem Cloud-Wettbewerb
  • Starkes Umsatzwachstum im Rechenzentrumsgeschäft
  • Aktie notiert über wichtigem Kursdurchschnitt

Nvidia sorgt kurz vor dem Jahreswechsel für Aufsehen an den Märkten. Nach einer Phase der regulatorischen Ungewissheit plant der Chip-Gigant offenbar die Wiederaufnahme wichtiger Lieferungen nach China. Gleichzeitig signalisiert eine strategische Neuausrichtung im Cloud-Geschäft Entspannung im Verhältnis zu den größten Kunden – ein doppelter Impuls, der den jüngsten Aufwärtstrend untermauert.

H200-Chips vor Auslieferung

Der bedeutendste Treiber für die aktuelle Stimmung ist die geplante Wiederaufnahme der Exporte von Hochleistungs-KI-Chips. Marktquellen zufolge bereitet Nvidia den Versand der H200-Chips an chinesische gewerbliche Kunden für Mitte Februar 2026 vor. Dieser Zeitplan ist strategisch gewählt, um die Lieferungen noch vor dem chinesischen Neujahrsfest abzuwickeln.

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Zwar unterliegen diese Exporte strengen fiskalischen Auflagen, darunter eine Gebühr von 25 Prozent auf den Verkaufswert, doch die US-Regierung hat den Weg prinzipiell freigemacht. Nun steht lediglich noch die finale Zustimmung aus Peking aus. Das Interesse ist enorm: Chinesische Tech-Schwergewichte wie Alibaba und ByteDance haben bereits signalisiert, ihre KI-Infrastruktur mit den neuen Prozessoren aufrüsten zu wollen. Die H200-Chips bieten dabei eine etwa sechsmal höhere Leistung als die bisher für den chinesischen Markt konzipierten Modelle.

Strategischer Rückzug im Cloud-Sektor

Parallel zur Export-Thematik entschärft Nvidia einen schwelenden Konflikt mit seinen wichtigsten Partnern. Das Unternehmen fährt seine Ambitionen zurück, mit der DGX Cloud direkt gegen Hyperscaler wie Amazon Web Services, Google Cloud oder Microsoft Azure zu konkurrieren.

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Bislang stand die Sparte zunehmend im Wettbewerb zu genau jenen Tech-Giganten, die gleichzeitig Nvidias größte Abnehmer sind. Die Integration der Cloud-Sparte in den technischen Entwicklungsbereich wird als Deeskalationssignal gewertet. Dieser Schritt dürfte dazu beitragen, langfristige Auftragsvolumina zu sichern, während die großen Tech-Konzerne parallel an eigenen Chip-Lösungen arbeiten.

Analysten bleiben optimistisch

Die Finanzmärkte reagierten erleichtert auf diese strategischen Weichenstellungen. Die Nvidia-Aktie konnte zuletzt zulegen und notiert mit einem Kurs von über 160 Euro wieder knapp oberhalb des wichtigen 50-Tage-Durchschnitts. Auch fundamental bleibt die Lage robust: Im dritten Quartal wuchs der Umsatz um über 62 Prozent, wobei das Rechenzentrums-Geschäft weiterhin fast 88 Prozent der Erlöse generiert.

Für Anleger richtet sich der Blick nun auf das erste Quartal 2026. Entscheidend für die weitere Kursentwicklung wird sein, ob die geplanten China-Lieferungen im Februar tatsächlich reibungslos anlaufen und ob Peking die Importe final absegnet. Gelingt dieser Schritt, könnte der Weg in Richtung des 52-Wochen-Hochs bei gut 179 Euro wieder frei werden.

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