Nach einem starken Anstieg im Dezember gerät die Tilray-Aktie inzwischen spürbar unter Druck. Nach Handelsende gestern fiel der Kurs um 5,4 % auf rund 9,60 US-Dollar. Auslöser sind deutliche Gewinnmitnahmen, nachdem politische Nachrichten die Aktie zuvor bis an die Marke von 14 US-Dollar getrieben hatten. Anleger prüfen nun, ob die Bewertung nach dem politischen Rückenwind noch gerechtfertigt ist.
Scharfer Rücksetzer nach Rally
Die zurückliegende Handelswoche war von kräftigen Kursschwankungen geprägt. Nach dem Hochlauf in Richtung 14 US-Dollar befindet sich der Titel nun klar in einer Konsolidierungsphase. Der Rückgang auf etwa 9,60 US-Dollar hat einen spürbaren Teil der zuvor erzielten Gewinne wieder ausgelöscht.
Der Rücksetzer vom Freitag mit einem Minus von über 5 % bei hohem Handelsvolumen zeigt, dass der Markt derzeit keinen stabilen Boden findet. Aus technischer Sicht ist die Bewegung relevant, da der Kurs frühere Unterstützungszonen testet, die vor dem jüngsten Ausbruch entstanden waren. Die Stimmung hat sich von offensivem Kaufinteresse hin zu deutlich mehr Zurückhaltung verschoben.
Politischer Impuls durch Trump-Erlass
Der zentrale Kurstreiber der vergangenen Wochen bleibt die Entwicklung in Washington. Am 18. Dezember 2025 unterzeichnete US-Präsident Donald Trump eine Executive Order, die den Justizminister anweist, die Umstufung von Marihuana von Schedule I auf Schedule III einzuleiten.
Diese Entscheidung verändert den regulatorischen Rahmen für Cannabis-Unternehmen in den USA grundlegend. Für Tilray mit starkem Fokus auf medizinisches Cannabis eröffnet eine Einstufung in Schedule III die Aussicht auf geringere Steuerlast und einen einfacheren Zugang zu institutionellem Kapital. Die Kursreaktion nach der ersten Rally – ein klassisches „Sell-on-News“-Muster – macht aber deutlich, dass der Markt nun auf konkrete Umsetzungsschritte und Details wartet, statt nur auf Schlagzeilen zu reagieren.
Neue Einheit: Tilray Medical USA
Parallel zum politischen Signal hat das Unternehmen seine US-Strategie geschärft. Ebenfalls am 18. Dezember kündigte Tilray die Gründung der Einheit „Tilray Medical USA“ an. Diese Sparte soll die Expansion in den US-Markt für medizinisches Cannabis vorantreiben.
Die Strategie zielt darauf ab, die bestehende internationale Expertise im Bereich Medizinalcannabis zu nutzen, um im künftig neu geordneten US-Markt Marktanteile zu gewinnen. An der Börse werden derzeit jedoch die Umsetzungsrisiken dieser Expansion gegen die langfristigen Umsatzchancen abgewogen, was zur aktuellen Zurückhaltung beim Kurs beiträgt.
Wichtige Kennzahlen und Termine
Die aktuelle Lage der Tilray-Aktie lässt sich auf einige Kerndaten verdichten:
- Kursniveau: rund 9,60 US-Dollar
- Tagesbewegung gestern: -5,4 %
- Zentraler Impuls: Executive Order zur Umstufung auf Schedule III (18. Dezember)
- Nächstes wichtiges Ereignis: Zahlen zum 2. Quartal GJ 2026 am 8. Januar (nach Börsenschluss)
Blick auf die anstehenden Quartalszahlen
In den kommenden Tagen dürfte sich der Fokus vom politischen Umfeld stärker auf die Fundamentaldaten verschieben. Am Donnerstag, dem 8. Januar, legt Tilray nach Börsenschluss die Ergebnisse für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2026 vor.
Dann wird das Management erstmals ausführlicher darlegen können, wie sich der neue US-Regulierungsrahmen finanziell auswirken könnte und welchen Beitrag die neu gegründete US-Medicalsparte perspektivisch leisten soll. Bis zu diesem Termin ist mit anhaltend schwankenden Kursen zu rechnen, da Marktteilnehmer ihre Positionen zwischen dem Hoch bei 14 US-Dollar und dem aktuellen Niveau um 9,60 US-Dollar ausrichten und konkrete Belege dafür erwarten, dass der politische Rückenwind künftig auch in der Gewinn- und Verlustrechnung sichtbar wird.
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