Der Bremer Windkraft-Entwickler steckt in einem brutalen Dilemma: Während auf den Baustellen Rekordaktivität herrscht, sackt der Börsenkurs immer tiefer. Die Prognose für 2025 wurde mehr als halbiert – und Anleger fragen sich: Ist das der Boden oder geht es noch weiter abwärts? Ein Blick hinter die Zahlen offenbart eine explosive Diskrepanz zwischen operativer Realität und Marktbewertung.
Pipeline auf Hochtouren – Börse im Panikmodus
Hier zeigt sich das ganze Paradox der aktuellen Lage: Nie zuvor hatte Energiekontor mehr Projekte gleichzeitig am Laufen. 19 Windparks mit über 610 Megawatt Gesamtleistung befinden sich im Bau. Erst im November konnten die Windparkprojekte Frechen, Nideggen und Wulkow-Booßen finanziert und baureif gemacht werden – der sogenannte „Financial Close“ steht.
Doch der Markt ignoriert diese Substanz komplett. Stattdessen dominiert ein einziger Faktor das Handelsgeschehen: die drastische Gewinnwarnung aus dem Oktober. Das ursprüngliche Jahresziel von 70 bis 90 Millionen Euro beim Konzernergebnis (EBT) wurde auf magere 30 bis 40 Millionen Euro zusammengestrichen. Eine Halbierung, die schwer nachhallt.
Die Kernfakten zur aktuellen Schieflage:
* Prognose-Kollaps: EBT-Ziel 2025 von 70-90 Mio. auf 30-40 Mio. Euro gekürzt
* Verzögerungen bei Genehmigungen und Netzanschlüssen als Hauptursache
* 19 Großprojekte mit 610 MW befinden sich im Bau
* Aktienrückkaufprogramm läuft weiter – zuletzt Käufe über Xetra am 25. November
* Charttechnik zeigt klare Schwäche: Kurs deutlich unter 200-Tage-Linie
Das Timing-Problem: Wenn Gewinne nur verschoben sind
Das Management unter CEO Peter Szabo betont gebetsmühlenartig: Es handelt sich nur um zeitliche Verschiebungen, nicht um Projektverluste. Die Pipeline sei intakt, die Substanz wachse. Doch genau hier liegt der Knackpunkt – der Markt straft Unsicherheit gnadenlos ab.
Wann fließen die Erträge? Wann werden aus Baufortschritten tatsächliche Gewinne in der Bilanz? Diese Fragen kann derzeit niemand präzise beantworten. Fehlende Genehmigungen und verzögerte Netzanschlüsse bleiben externe Faktoren, die sich der Kontrolle des Unternehmens entziehen. Für institutionelle Investoren ist das Gift – sie brauchen Planbarkeit.
Der fortgesetzte Aktienrückkauf soll Vertrauen signalisieren. Die Botschaft: Das Management glaubt an die eigene Aktie, kauft gezielt zu. Doch der Verkaufsdruck war zuletzt so massiv, dass selbst diese Stützkäufe den Abwärtssog kaum bremsen konnten.
Bodenbildung oder Bärenmarkt-Fortsetzung?
Die kommenden Handelstage werden zeigen, ob die technischen Unterstützungen halten oder ob weitere Tiefststände drohen. Die Volatilität bleibt extrem hoch – der RSI von nur 20,8 deutet auf eine technisch überverkaufte Situation hin. Doch in einem intakten Abwärtstrend sind solche Signale trügerisch.
Die fundamentale Schere zwischen Rekord-Baupipeline und halbierter Gewinnprognose macht den Titel unberechenbar. Kurzfristig dominiert die Skepsis. Langfristig könnte sich die operative Substanz auszahlen – wenn die verzögerten Projekte tatsächlich realisiert werden. Bis dahin kämpft Energiekontor vor allem um eines: verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen.
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