Silbers 20-Prozent-Absturz, Pekings Zins-Attacke und der DAX-Triumph

Der deutsche Leitindex schließt 2025 mit starkem Plus vor US-Indizes, während Silber eine heftige Korrektur erlebt und China mit verzinstem digitalem Yuan den Währungswettbewerb verschärft.

Kurz zusammengefasst:
  • DAX schließt mit 22,3 Prozent Jahresplus
  • Silberpreis korrigiert um fast 20 Prozent
  • China führt Zinsen auf digitalen Yuan ein
  • Geopolitische Spannungen prägen Ausblick 2026

Liebe Leserinnen und Leser,

während hierzulande der Sekt kaltgestellt wird, um das Jahr 2026 zu begrüßen, brennt an den internationalen Finanzplätzen die Luft. Wer auf einen sanften Ausklang dieses turbulenten Börsenjahres gehofft hatte, wurde in den letzten 48 Stunden eines Besseren belehrt. Wir erleben einen Jahreswechsel der Extreme: In Frankfurt wird triumphiert, an den Rohstoffmärkten kapituliert, und in Peking wird das Fundament des globalen Geldverkehrs neu gegossen.

Gestern analysierten wir an dieser Stelle den Gold-Dämpfer – doch was sich nun beim „kleinen Bruder“ Silber abspielt, stellt alles in den Schatten. Gleichzeitig liefert der deutsche Leitindex eine Schlussbilanz, die manchem Tech-Optimisten an der Wall Street die Sprache verschlägt.

Bevor die Korken knallen, hier der nötige Realitätscheck für Ihr Depot.

1. DAX: Der stille Sieg über den Nasdaq

Es ist die wohl größte Überraschung dieses Börsenjahres: Der DAX beendet 2025 mit einem Plus von exakt 22,3 Prozent. Damit gelingt dem oft als behäbig belächelten deutschen Leitindex das Kunststück, die Ikonen der US-Technologie hinter sich zu lassen. Zum Vergleich: Der Nasdaq 100 kommt auf rund 21 Prozent, der breite S&P 500 landet bei etwa 17 Prozent.

„Old Economy Germany“ hat sich als erstaunlich vital erwiesen. Mit einem Schlussstand von über 24.500 Punkten (gestern fixiert) geht Frankfurt mit breiter Brust ins neue Jahr. Das Rekordhoch von 24.770 Punkten bleibt in Schlagdistanz.

Ein Blick in die zweite Reihe verrät, woher der Wind weht: Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) ist kurz vor Jahresschluss noch in den MDAX aufgestiegen. Zusammen mit der Kursverdopplung bei Rheinmetall zeichnet sich hier das Bild einer Industrie, die von der geopolitischen Unsicherheit profitiert. Die Diskrepanz ist greifbar: Während die Stimmung im Land oft trüb ist, feiern die global aufgestellten Konzerne eine Party, zu der die heimische Konjunktur gar nicht eingeladen war.

2. Silber: Ein Lehrstück in Marktpsychologie

Wer braucht Silvesterböller, wenn er Silber im Depot hat? Das Edelmetall lieferte in den letzten Tagen eine Volatilität, die selbst Krypto-Veteranen nervös machen dürfte. Noch am Montag markierte der Preis ein Allzeithoch von über 86 US-Dollar. Was folgte, war kein Rücksetzer, sondern ein freier Fall.

Binnen kürzester Zeit korrigierte der Kurs um fast 20 Prozent; aktuell kämpft das Metall mit der Marke von 71 bis 72 US-Dollar. Der Auslöser war ein klassischer „Margin Call“: Die CME Group erhöhte die Sicherheitsanforderungen für Futures in drei Schritten von 20.000 auf schließlich 30.000 US-Dollar.

Das Resultat war eine Kettenreaktion aus Zwangsverkäufen hochgehebelter Spekulanten. Hinzu kommt die Nervosität vor neuen chinesischen Exportregeln, die ab morgen greifen. Das Fazit für Anleger: Auch bei einem Jahresplus von immer noch rund 150 Prozent ist dieser Markt nichts für schwache Nerven. Wenn die Liquidität austrocknet, wird der Ausgang plötzlich sehr schmal.

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Genau solche explosiven Marktbewegungen – wie der aktuelle Silber-Crash oder die DAX-Rallye – sind der Kern einer Trading-Strategie, die ich kürzlich analysiert habe. Das kostenlose Webinar „Cash-Rallye“ zeigt, wie Anleger systematisch von Volatilität profitieren können: durch präzise Ausbruchssignale, Volumenanalyse und fundamentale Trigger. Konkret werden dort 20 Trades in 10 Wochen vorgestellt, die auf Sektoren wie Rüstung, Energie oder Technologie abzielen – überall dort, wo gerade die größte Bewegung stattfindet. Die Strategie nutzt den sogenannten Donchian-Channel kombiniert mit klaren Ein- und Ausstiegssignalen, die zweimal wöchentlich geliefert werden. Besonders interessant: Sie erhalten einen kostenlosen Sektor-Report zu den vier gewinnstärksten Branchen bis 2027 sowie den ersten Trade gratis. Details zur Cash-Rallye-Strategie

3. Der digitale Yuan: Pekings Neujahrsgeschenk an den Dollar

Während wir uns über lokale Feuerwerksverbote austauschen, zündet China morgen früh eine finanzpolitische Stufe, deren Tragweite im Westen noch unterschätzt wird. Ab dem 1. Januar 2026 erlaubt die chinesische Zentralbank (PBOC) Zinsen auf den digitalen Yuan (e-CNY).

Was technisch klingt, ist ein direkter Angriff auf die Dollar-Hegemonie. Der e-CNY wird damit faktisch zu verzinstem „digitalen Einlagengeld“. Das Ziel: Die internationale Akzeptanz der Währung massiv zu beschleunigen. Bei grenzüberschreitenden Transaktionen im sogenannten mBridge-Projekt dominiert der e-CNY bereits mit über 95 Prozent Anteil.

US-Plattformen wie Coinbase warnen bereits, dass die amerikanische Regulierung (Stichwort: „GENIUS Act“, der Zinsen auf Stablecoins verbietet) den USA hier einen strategischen Nachteil beschert. Der Währungskrieg der Zukunft wird nicht mehr nur mit Zöllen, sondern mit Code geführt.

4. Ausblick 2026: Zwischen Reform-Rhetorik und Realpolitik

Das neue Jahr startet politisch ohne Aufwärmphase. Bundeskanzler Friedrich Merz stimmte in seiner ersten Neujahrsansprache auf einen „Moment des Aufbruchs“ ein. Doch die Realität dürfte diese Rhetorik schnell auf die Probe stellen:

  • Geopolitik: Schon für den 3. und 6. Januar sind neue Ukraine-Gipfeltreffen angesetzt, bei denen auch das Team des designierten US-Präsidenten Trump involviert sein soll. Während Kiew Gesprächsbereitschaft signalisiert, gibt sich Wladimir Putin siegessicher.
  • Tech-Hunger: Der KI-Boom ignoriert Handelsbarrieren. Chinesische Firmen haben für 2026 bereits über 2 Millionen H200-Chips bei Nvidia angefragt – deutlich mehr als erwartet. Zölle hin oder her: Der technologische Rüstungswettlauf beschleunigt sich.
  • Verbraucher: Ab morgen steigen hierzulande der CO2-Preis (auf 55-65 Euro) und damit die Kosten an der Zapfsäule.

Fazit

Wir starten in ein Jahr, in dem die Impulse wohl stärker aus den Zentralbankzentralen und Regierungsbunkern kommen als aus den Unternehmensvorständen. Der brutale Silber-Absturz der letzten Stunden war ein Vorgeschmack darauf, wie nervös das globale Kapital auf regulatorische Eingriffe reagiert.

Ich wünsche Ihnen einen guten Rutsch, starke Nerven und ein glückliches Händchen für Ihre Entscheidungen im Jahr 2026. Wir lesen uns im neuen Jahr wieder.

Herzlichst,

Ihr

Eduard Altmann

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