Covestro Aktie: Squeeze-out voraus

Der Investor XRG hält über 95 % der Covestro-Anteile und ebnet den Weg für den rechtlichen Ausschluss der Minderheitsaktionäre gegen Barabfindung.

Kurz zusammengefasst:
  • XRG sichert sich über 95 Prozent der Stimmrechte
  • Weg für Squeeze-out nach Aktiengesetz frei
  • Aktienkurs pendelt nahe erwarteter Abfindung
  • Liquidität im freien Handel nimmt stark ab

Nach einer monatelangen Übernahmephase herrscht nun endgültige Klarheit über die Zukunft des Leverkusener Kunststoffkonzerns. Der strategische Investor aus Abu Dhabi hat sich die absolute Mehrheit gesichert und eine entscheidende Beteiligungsschwelle überschritten. Damit wandelt sich das Wertpapier von einer klassischen Unternehmensbeteiligung zu einer reinen Spekulation auf die unvermeidliche Barabfindung.

Die Faktenlage hat sich in dieser Woche drastisch verändert:
* Machtübernahme: Der Investor XRG hält nun 95,10 % der Stimmrechte.
* Finanzspritze: Eine Kapitalerhöhung über 1,17 Milliarden Euro wurde vereinbart.
* Konsequenz: Der Weg für den rechtlichen Ausschluss der Minderheitsaktionäre ist frei.

Der Weg zur Zwangsabfindung

Wie aus den aktuellen Pflichtmitteilungen hervorgeht, hat die XRG P.J.S.C. (ehemals ADNOC International) ihren Anteil sprunghaft von knapp 10 % auf über 95 % ausgebaut. Das Gesamtvolumen der Transaktion beläuft sich auf rund 14,7 Milliarden Euro. Für den Kapitalmarkt ist das Überschreiten der 95-Prozent-Marke das entscheidende Signal: Nach § 327a des Aktiengesetzes ist damit der Weg für einen Squeeze-out geebnet.

Der Hauptaktionär kann nun verlangen, dass die verbleibenden Kleinanleger gegen eine angemessene Barabfindung aus der Gesellschaft gedrängt werden. Dass der Markt dieses Szenario bereits vollständig einpreist, zeigt der Blick auf den Kurszettel. Die Aktie notiert mit 59,58 Euro nahezu regungslos am 50-Tage-Durchschnitt (59,48 Euro). Die Volatilität ist mit annualisierten 8,20 % extrem niedrig, was typisch für eine Aktie in dieser finalen Übernahmephase ist.

Strategie statt Kursschwankung

Parallel zur Machtübernahme wurde die künftige Ausrichtung festgezurrt. Die vereinbarte Kapitalerhöhung soll die „Sustainable Future“-Strategie des Konzerns finanzieren. Dabei bleibt Covestro operativ weitgehend autonom: Der Hauptsitz verbleibt in Leverkusen und CEO Dr. Markus Steilemann behält das Ruder. Auch operative Meldungen, wie die jüngste Ankündigung zur Stärkung der „Direct Coating“-Technologie im Automobilsektor, unterstreichen den fortlaufenden Geschäftsbetrieb.

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Für die Kursentwicklung sind diese operativen Details jedoch mittlerweile irrelevant. Ob Covestro effizientere Beschichtungsverfahren entwickelt oder am Chemie-Gipfel in Schleswig-Holstein teilnimmt, spielt für die Bewertung der verbliebenen frei handelbaren Stücke keine Rolle mehr. Die Kursfantasie wird nicht mehr von Quartalszahlen getrieben, sondern ausschließlich von der Höhe der zu erwartenden Abfindung und dem Zeitplan des Delistings.

Liquidität trocknet aus

Die Marktmechanik hat sich mit dem Erreichen der 95-Prozent-Schwelle grundlegend geändert. Da sich fast alle Anteile in fester Hand befinden, verschwindet die Liquidität im freien Handel zusehends. Institutionelle Schwergewichte ziehen bereits die Reißleine: So hat Morgan Stanley die eigene Position auf minimale 0,07 % reduziert.

Anleger müssen sich darauf einstellen, dass der Kurs nun wie festgenagelt in einer engen Bandbreite um das zu erwartende Abfindungsangebot pendeln wird. Das Abwärtsrisiko ist durch den Großaktionär begrenzt, während das Aufwärtspotenzial durch die rechtlichen Rahmenbedingungen gedeckelt ist. Die Aktie ist damit kein Instrument mehr für Wachstumsfantasien, sondern eine Parkposition bis zur endgültigen Abwicklung.

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