Anleger der Google-Mutter können aufatmen. Das Damoklesschwert einer erzwungenen Konzernaufspaltung schwebt nicht länger über dem Tech-Giganten. Ein US-Richter entschied am späten Freitag in dem wegweisenden Kartellverfahren, dass das Unternehmen zwar seine Suchmaschinen-Verträge anpassen muss, aber weder den Browser Chrome noch das Betriebssystem Android verkaufen muss. Damit fällt das von den Märkten gefürchtete „Worst-Case-Szenario“ weg, das die Aktie monatelang belastet hatte.
Milde Auflagen statt Strukturwandel
Die Entscheidung von Richter Amit Mehta bringt endlich Klarheit in den langwierigen Kartellstreit. Statt einer Zerschlagung ordnete das Gericht an, dass Google seine Standard-Suchvereinbarungen – etwa mit Apple oder Samsung – künftig jährlich neu verhandeln muss. Zudem wird das Unternehmen verpflichtet, Daten aus dem Suchindex mit Konkurrenten zu teilen.
Marktbeobachter werten diese Auflagen als manageable Hürde im Vergleich zur ursprünglich von der US-Justiz (DOJ) geforderten strukturellen Trennung. Das integrierte Ökosystem von Alphabet bleibt erhalten. Die richterliche Anordnung begrenzt exklusive Standardverträge zwar auf eine Laufzeit von 12 Monaten, lässt das Geschäftsmodell im Kern aber unangetastet.
Analysten sehen weiteres Potenzial
Bereits vor der Urteilsverkündung hellte sich die Stimmung an der Wall Street auf. Zwei große Analysehäuser schraubten ihre Erwartungen am Freitag nach oben:
- Pivotal Research erhöhte das Kursziel auf 400 US-Dollar und bestätigte die Kaufempfehlung. Analyst Jeffrey Wlodarczak begründete dies mit der Widerstandsfähigkeit des Suchgeschäfts und dem Potenzial durch Künstliche Intelligenz, die operativen Kosten zu senken.
- Truist Securities hob das Ziel auf 350 US-Dollar an und verwies auf starke Trends im E-Commerce-Geschäft sowie die gute Performance von KI-gestützter Werbung.
Diese positive Einschätzung spiegelt sich auch im aktuellen Chartbild wider: Mit einem Schlusskurs von 276,10 Euro notiert das Papier in unmittelbarer Schlagdistanz zum 52-Wochen-Hoch bei 279,70 Euro.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Alphabet?
Insider-Verkauf und Dividende
Am Rande der großen politischen Entscheidungen gab es auch Bewegung auf Management-Ebene. CEO Sundar Pichai veräußerte am 3. Dezember Aktien im Wert von rund 10,4 Millionen US-Dollar. Da dieser Verkauf jedoch im Rahmen eines bereits im Dezember 2024 festgelegten Handelsplans (Rule 10b5-1) stattfand, bewerten Experten dies nicht als negatives Signal, sondern als routinemäßige Transaktion.
Für einkommensorientierte Anleger steht zudem die nächste Ausschüttung an: Der Vorstand hat eine Bardividende von 0,21 US-Dollar je Aktie beschlossen. Stichtag für die Berechtigung ist der 8. Dezember 2025, die Auszahlung erfolgt am 15. Dezember.
Blick nach vorne
Mit dem Wegfall der Zerschlagungsdrohung dürfte sich der Fokus der Investoren ab Montag wieder auf das operative Geschäft und den Wettlauf um die KI-Dominanz gegen OpenAI richten. Zwar ist eine Berufung des Justizministeriums gegen die verhältnismäßig milden Auflagen möglich, doch kurzfristig ist die größte Unsicherheit aus dem Markt gewichen. Entscheidend wird nun sein, wie effizient Google die angeordneten Datenfreigaben und Vertragsneuverhandlungen umsetzt.
Alphabet-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Alphabet-Analyse vom 6. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Alphabet-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Alphabet-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 6. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Alphabet: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...
