Der angeschlagene Agrar- und Mischkonzern sendet ein operatives Lebenszeichen aus dem Restrukturierungsprozess. Während der Verkauf der Tochter Cefetra stockt, meldet die Sparte für Erneuerbare Energien (BayWa r.e.) zwei signifikante Transaktionen in den USA und Europa. Diese Abschlüsse sichern dem Unternehmen dringend benötigte Liquidität und beweisen das Vertrauen internationaler Banken in das Geschäftsmodell der Tochtergesellschaft.
Kapitalzufluss aus den USA
Die finanziell gewichtigste Nachricht stammt aus Kalifornien. BayWa r.e. hat den finanziellen Abschluss für den „JVR Energy Park“ in San Diego County besiegelt. Das Gesamtvolumen der Finanzierungszusagen beläuft sich auf rund 416 Millionen US-Dollar (ca. 395 Millionen Euro).
Angeführt wird das Kreditkonsortium von der Société Générale, unterstützt durch Eigenkapitalinstrumente der Investoren Wafra Inc. und Acadia Infrastructure Capital. Der geplante Solarpark umfasst eine Leistung von 90 Megawatt sowie ein Batteriespeichersystem von 70 Megawatt. Dass Großbanken trotz der Krise der Muttergesellschaft bereit sind, Projekte dieser Größenordnung zu finanzieren, unterstreicht die Werthaltigkeit der Projekt-Pipeline in den USA. Die Inbetriebnahme ist für das kommende Jahr geplant.
Liquidität durch Verkäufe in Europa
Parallel zur Kreditaufnahme setzt der Konzern seine Strategie der „Asset Rotation“ fort. In Großbritannien veräußerte BayWa ein Solar-Portfolio mit einer Gesamtkapazität von 121 Megawatt an den Vermögensverwalter Capital Dynamics. Der Verkauf der Parks „Clump Farm“ und „Yanel Solar Farm“ generiert unmittelbare Mittelzuflüsse, die für die Stabilisierung der Bilanz essenziell sind.
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Doch nicht alle Desinvestitionspläne laufen nach Plan. Der angestrebte Verkauf der Agrarhandelstochter Cefetra konnte nicht wie vorgesehen finalisiert werden, was den Schuldenabbau auf Konzernebene verlangsamt. Der Vorstand befindet sich hierzu in neuen Verhandlungen.
Die aktuelle Lage im Überblick:
- US-Projekt: 416 Millionen US-Dollar Finanzierung für Solarpark und Speicher gesichert.
- UK-Exit: Verkauf von 121 MW Solarkapazität abgeschlossen.
- Profitabilität: Bereinigte EBITDA-Marge im Kerngeschäft stieg im Oktober auf 4,0 Prozent.
- Zeitplan: Das Management hält am Abschluss der Sanierung bis 2028 fest.
Das operative Geschäft zeigt sich ungeachtet der bilanziellen Schieflage widerstandsfähig. Die erfolgreichen Transaktionen im Bereich Regenerative Energien verschaffen der BayWa Aktie zwar Luft, doch das gescheiterte Cefetra-Geschäft bleibt ein Bremsklotz beim Schuldenabbau. Der langfristige Sanierungserfolg hängt nun davon ab, ob der Vorstand für die Agrarsparte zügig alternative Käufer finden kann.
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