Gerresheimer Aktie: Neueste Enttäuschungen!

Der Düsseldorfer Verpackungsspezialist Gerresheimer verliert den MDAX-Status, während eine BaFin-Untersuchung und schwere Vorwürfe eines Short-Sellers die Aktie weiter unter Druck setzen.

Kurz zusammengefasst:
  • Wechsel vom MDAX in den SDAX ab 22. Dezember
  • Finanzaufsicht prüft umstrittene Umsatzbuchungen
  • Leerverkäufer wirft aggressive Bilanzierung vor
  • Aktie notiert nahe ihrem Jahrestief

Der Düsseldorfer Spezialverpackungshersteller steckt tief in der Krise. Neben dem nun bestätigten Abstieg aus dem MDAX zum 22. Dezember belasten eine BaFin-Untersuchung zur Bilanzierungspraxis und schwere Vorwürfe des Short-Sellers Morpheus Research die Notierung massiv.

Die wichtigsten Fakten im Überblick:

  • Abstieg aus dem MDAX in den SDAX ab 22. Dezember 2025
  • BaFin untersucht „Bill-and-Hold“-Buchungen bei nicht ausgelieferter Ware
  • Short-Seller Morpheus Research wirft aggressive Bilanzierung und kritische Verschuldung vor
  • Jahresverlust: 62 Prozent
  • Notierung nahe 52-Wochen-Tief bei 23,50 Euro

Index-Wechsel erzeugt Verkaufsdruck

Die Deutsche Börse hat die Entscheidung im Rahmen ihrer regulären Index-Überprüfung getroffen. Ab dem 22. Dezember wird Gerresheimer nur noch im SDAX notiert sein. Für die ohnehin angeschlagene Aktie bedeutet das zusätzlichen automatischen Verkaufsdruck. Institutionelle Fonds und ETFs, die den MDAX exakt nachbilden müssen, sind gezwungen ihre Bestände abzustoßen.

Der Abstieg ist die direkte Folge des dramatischen Kursverfalls. Seit dem 52-Wochen-Hoch bei 82 Euro im März hat das Papier rund 68 Prozent an Wert verloren.

BaFin prüft Bilanzierungspraxis

Im Zentrum der Vertrauenskrise steht eine laufende Untersuchung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Die Behörde prüft die Buchung von sogenannten „Bill-and-Hold“-Geschäften. Dabei geht es um Umsätze, die bereits verbucht wurden, obwohl die Ware das Lager noch nicht verlassen hatte.

Verschärft wird die Situation durch eine Short-Attacke von Morpheus Research. Der aktivistische Leerverkäufer erhebt folgende Vorwürfe:

  • Überhöhte Umsatzbuchungen zur Schönung der Geschäftszahlen
  • Die Übernahme von Bormioli Pharma im Dezember 2024 sei überteuert gewesen
  • Die Nettoverschuldung habe durch Zukäufe ein kritisches Niveau erreicht
  • Zweifel an den Wachstumsperspektiven wichtiger Verträge, insbesondere im Bereich der GLP-1-Injektionssysteme

Obwohl das Management Aufklärungsschritte eingeleitet und personelle Konsequenzen gezogen hat, bleibt die Unsicherheit extrem hoch.

Institutionelle Investoren ziehen sich zurück

Die jüngsten Stimmrechtsmitteilungen zeigen: Große Marktteilnehmer wie die Société Générale strukturieren ihre Positionen um. Dass institutionelle Anleger ihre Engagements in dieser kritischen Phase nicht ausbauen, sondern eher absichern, verstärkt die negative Marktstimmung zusätzlich.

Charttechnik: Alle Unterstützungen gebrochen

Aus technischer Sicht ist die Lage eindeutig negativ. Sämtliche relevanten Gleitenden Durchschnitte verlaufen weit oberhalb der aktuellen Notierung. Die 200-Tage-Linie liegt bei 45,32 Euro – der aktuelle Kurs notiert rund 42 Prozent darunter. Unterstützungszonen, die in der Vergangenheit Halt boten, wurden in den vergangenen Wochen durchbrochen.

Solange die Vorwürfe nicht zweifelsfrei widerlegt sind und die BaFin-Prüfung läuft, überwiegen die Risiken deutlich. Der SDAX-Wechsel könnte für eine technische Beruhigung sorgen, ändert jedoch nichts an den fundamentalen Problemen des Unternehmens.

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