Kurz vor dem Jahreswechsel rückt bei Altria nicht der Kurs, sondern der Geldzufluss in den Vordergrund. Der Tabakkonzern kombiniert eine hohe Ausschüttung mit einem wichtigen Erfolg bei der US-Gesundheitsbehörde FDA. Zugleich steht ein CEO-Wechsel an, der die strategische Ausrichtung zwar nicht auf den Kopf stellt, aber genau beobachtet wird. Was treibt die Stimmung rund um die Aktie in diesen Tagen?
Ex-Dividende und Kapitalrückflüsse
Heute wird die Altria-Aktie ex-Dividende gehandelt. Entscheidend war daher der Handelsschluss am gestrigen Mittwoch: Nur wer die Aktie bis dahin im Depot hatte, erhält die anstehende Quartalsdividende von 1,06 US-Dollar je Anteilsschein, zahlbar am 9. Januar 2026. Auf das Gesamtjahr gerechnet entspricht die Ausschüttung einer Rendite von rund 7,2 % – ein zentrales Argument für einkommensorientierte Anleger in einer ansonsten eher verhaltenen Kursphase.
Parallel dazu läuft ein umfangreiches Aktienrückkaufprogramm. Der Verwaltungsrat hatte am 29. Oktober 2025 ein Volumen von 2,0 Milliarden US-Dollar freigegeben und damit eine vorherige Ermächtigung über 1 Milliarde US-Dollar deutlich aufgestockt. Ziel ist es, das Ergebnis je Aktie zu stützen, während die klassischen Zigarettenvolumina weiter zurückgehen.
FDA-Genehmigung für on! PLUS
Rückenwind kommt von regulatorischer Seite. Am 19. Dezember 2025 erteilte die US-Gesundheitsbehörde FDA sogenannte „marketing granted orders“ (MGOs) für sechs on! PLUS-Nikotinpouch-Produkte. Zugelassen wurden die Geschmacksrichtungen Mint, Tobacco und Wintergreen in den Stärken 6 mg und 9 mg.
Besonders brisant: Es handelt sich um die erste Entscheidung im Rahmen eines neuen FDA-Pilotprogramms, das die Prüfung rauchfreier Produkte beschleunigen soll. Damit erhält Altria nicht nur grünes Licht für konkrete Produkte, sondern auch ein Signal, dass der regulatorische Prozess für diese Kategorie strukturierter und potenziell schneller laufen kann.
Strategisch ist das ein wichtiger Baustein, um die Dominanz von ZYN von Philip Morris International im schnell wachsenden Markt für orale Nikotinprodukte anzugreifen. Die FDA-Genehmigung verleiht Altrias „Smoke-free“-Strategie zusätzliche Glaubwürdigkeit und schafft die Grundlage für eine breitere Markteinführung der on! PLUS-Reihe.
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Führungswechsel mit Ansage
Mitten in diesen operativen und regulatorischen Weichenstellungen bereitet Altria einen Führungswechsel vor. Am 11. Dezember gab der Konzern bekannt, dass CEO Billy Gifford zum 14. Mai 2026 in den Ruhestand gehen wird. Nachfolger soll Salvatore (Sal) Mancuso werden, ein langjähriger Manager aus den eigenen Reihen.
Im Kern soll der bisherige Kurs fortgeführt werden: stabile Cashflows aus dem klassischen Tabakgeschäft, die zum einen in hohe Dividenden und Rückkäufe fließen, zum anderen in den Aufbau rauchfreier Alternativen reinvestiert werden. Der Übergang ist damit als geplanter, evolutionärer Schritt angelegt – nicht als radikale Neuausrichtung.
Technisches Bild und Marktreaktion
Charttechnisch wirkt die Aktie derzeit eher gedeckelt. Mit dem gestrigen Schlusskurs von 49,59 Euro liegt der Titel knapp unter dem 50-Tage-Durchschnitt von 50,36 Euro und rund 6 % unter der 200-Tage-Linie bei 52,68 Euro. Gleichzeitig notiert die Aktie nur knapp über ihrem jüngsten 52‑Wochen-Tief von 48,77 Euro – ein Zeichen dafür, dass die Kursentwicklung trotz stabiler Ausschüttungen unter Druck steht.
Trotz der schwachen Performance im Jahresverlauf deutet der hohe RSI von 82,2 auf eine überkaufte Situation im kurzfristigen Bild hin. Das passt zu einer Aktie, die sich nach einem Rückgang eher seitwärts bewegt und bei schlechten Nachrichten bisher nicht deutlich nach unten durchgereicht wurde. Die FDA-Entscheidung hat jüngst eine weitere Eintrübung verhindert und den Bereich um 58 US-Dollar (bzw. im Euro-Chart nahe dem Jahrestief) als Unterstützung gestärkt.
Ausblick auf 2026
Im neuen Jahr wird es vor allem auf drei Punkte ankommen: Erstens, wie schnell und breit Altria die nun genehmigten on! PLUS-Produkte in den Markt bringt und ob diese im Wettbewerb mit ZYN messbare Marktanteile gewinnen. Zweitens, wie sich Dividende und Rückkaufprogramm im Umfeld schrumpfender Zigarettenvolumina auf das Ergebnis je Aktie auswirken. Drittens liefert der Q4-Bericht Ende Januar 2026 die erste belastbare Datengrundlage zur operativen Entwicklung nach der FDA-Entscheidung – und damit einen wichtigen Test, ob der aktuelle Fokus auf Einkommen und Regulierung den Kurs nachhaltig stabilisieren kann.
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