Der Augsburger Getriebespezialist legt beim Auftragseingang eine historische Marke hin: Erstmals durchbricht die US-Tochter die 500-Millionen-Dollar-Schwelle. Während im Rüstungssektor zuletzt Zweifel am Boom aufkamen, liefert Renk harte Zahlen. Doch kann der Konzern die ambitionierten Ziele bis 2030 wirklich einhalten?
US-Geschäft sprengt alle Rahmen
Die US-Tochter Renk America verzeichnet 2025 erstmals einen Auftragseingang von über 500 Millionen US-Dollar. Die Nachfrage nach militärischen Mobilitätslösungen – insbesondere für Kettenfahrzeuge – bleibt auf dem wichtigsten Verteidigungsmarkt der Welt ungebrochen.
Das Signal ist eindeutig: Das MDAX-Unternehmen strebt bis 2030 eine Umsatzverdopplung auf 2,8 bis 3,2 Milliarden Euro an. Die operative Realität aus Übersee widerlegt damit Befürchtungen über ein mögliches Ende des Rüstungsbooms.
Fundamentaldaten sprechen klare Sprache
Die Neunmonatszahlen untermauern den Aufwärtstrend eindrucksvoll:
- Umsatz: 928 Millionen Euro (+19,2%)
- Auftragseingang: 1,25 Milliarden Euro (+45,2%)
- Bereinigtes EBIT: 141 Millionen Euro (+25,5%)
- Auftragsbestand: 6,4 Milliarden Euro (Rekordniveau)
Das Verteidigungsgeschäft erwies sich als stärkster Wachstumstreiber mit einem Plus von 25,2 Prozent auf 690 Millionen Euro. Die Book-to-Bill-Ratio von über 1,3 signalisiert eine gesunde Auftragsdynamik. Der Auftragsbestand entspricht dem Fünffachen des aktuellen Jahresumsatzes – ein Niveau, das Planungssicherheit für die kommenden Jahre bietet.
„Superzyklus“ mit 15 Jahren Laufzeit?
CEO Dr. Alexander Sagel sieht den Verteidigungssektor in einem „Superzyklus“, der 10 bis 15 weitere Jahre profitables Wachstum ermöglicht. Die strategische Stoßrichtung ist klar: Der Anteil des Verteidigungsgeschäfts am Gesamtumsatz soll bis 2030 auf rund 90 Prozent steigen.
Der Konzern plant eine Expansion nach Osteuropa, Indien und Italien. Wartungs-, Reparatur- und Überholungsaktivitäten sollen verstärkt in Osteuropa angesiedelt werden – Polen steht kurzfristig im Fokus. Am Hauptstandort Augsburg hat das Unternehmen im September ein modulares Produktionskonzept in Betrieb genommen. Die Getriebeproduktion soll mittelfristig von rund 700 auf über 1.800 Einheiten pro Jahr steigen.
Kurskorrekturen als Kaufchance?
Trotz starker Fundamentaldaten kämpft der Titel mit Gegenwind. Diplomatische Spekulationen rund um den Ukraine-Konflikt schürten zeitweise Sorgen über sinkende Verteidigungsbudgets. Analysten der Citigroup warnen jedoch vor voreiligen Abgesängen auf den Rüstungszyklus.
Das Management hält an seiner Jahresprognose fest: Für 2025 erwartet der Konzern einen Umsatz von über 1,3 Milliarden Euro sowie ein bereinigtes EBIT zwischen 210 und 235 Millionen Euro. CFO Anja Mänz-Siebje betonte die „extrem solide Basis“ durch den historischen Auftragsbestand. Der große Wachstumsschub wird allerdings erst ab 2028 erwartet – wenn die aktuellen Beschaffungsentscheidungen der NATO-Staaten ihre volle Wirkung entfalten.
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