Während Deutschland politisch stillsteht, baut Rheinmetall sein Imperium aus. Der Auftragsbestand explodiert auf Rekordhöhe – und CEO Armin Papperger verspricht noch mehr. Doch kann der Konzern die gigantischen Erwartungen der Anleger tatsächlich erfüllen? Ein kritischer Blick auf die frischen Quartalszahlen zeigt: Nicht alles glänzt Gold.
Verteidigungsgeschäft auf Steroiden
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: In den ersten neun Monaten 2025 kletterte der Umsatz um satte 20 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro. Der eigentliche Star aber ist das Verteidigungsgeschäft, das mit einem Plus von 28 Prozent alle anderen Bereiche in den Schatten stellt. Die wichtigsten Eckdaten im Überblick:
- Umsatz Q1-Q3 2025: 7,5 Mrd. Euro (+20%)
- Verteidigungsumsatz: +28% gegenüber Vorjahr
- Operatives Ergebnis: 835 Mio. Euro (+18%)
- Auftragsbestand (Backlog): 64 Mrd. Euro (+23%)
- Erwarteter Jahresend-Backlog: bis zu 80 Mrd. Euro
Das dritte Quartal allein brachte 2,78 Milliarden Euro Umsatz – knapp unter den Erwartungen, aber dennoch solide. Doch während die Umsatzzahlen beeindrucken, lauern im Detail einige Warnsignale.
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Die Kehrseite der Medaille: Cashflow im freien Fall
Hier wird es unbequem für Anleger: Der operative freie Cashflow rutschte massiv ins Minus – auf erschreckende 813 Millionen Euro. Was steckt dahinter? Rheinmetall investiert derzeit mit der Brechstange in den Ausbau seiner Kapazitäten. 13 neue oder erweiterte Werke in ganz Europa verschlingen Unsummen. Dazu kommt der massive Lageraufbau und vor allem: Deutschland lässt auf sich warten.
Die politische Hängepartie rund um Neuwahlen und Haushalt verzögert milliardenschwere Aufträge. Die Rheinmetall Nomination – ein Indikator für neue Geschäftsabschlüsse – sank um 18 Prozent auf 18 Milliarden Euro. Papperger gibt sich gelassen und verspricht Besserung ab Ende 2025, sobald die Anzahlungen aus neuen Verträgen fließen. Doch bis dahin bleibt die Liquiditätslage angespannt.
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Von der Panzermine bis zum Kriegsschiff: Totale Expansion
Rheinmetall will künftig überall mitspielen – zu Land, zu Wasser, in der Luft und sogar im All. Die strategische Übernahme der Naval Vessels Lürssen (NVL) Anfang 2026 macht den Konzern zum Komplettanbieter für Marinesysteme. Erst kürzlich fiel der Startschuss für neue Werke in Litauen, Lettland und Bulgarien folgen.
Kann dieser aggressive Kurs gut gehen? Die Wette lautet: Europa rüstet massiv auf, und Rheinmetall greift nach jedem verfügbaren Auftrag. Der Auftragsbestand von 64 Milliarden Euro – mit Ziel 80 Milliarden bis Jahresende – gibt Papperger recht. Doch die Frage bleibt: Wann schlägt sich dieser Auftragstsunami tatsächlich in Profitabilität nieder?
Kursziel 2.174 Euro – berechtigt oder übertrieben?
Die Aktie legte seit Jahresbeginn um beeindruckende 190 Prozent zu. Analysten bleiben bullish und setzen im Schnitt auf 2.174 Euro – fast 25 Prozent über dem aktuellen Niveau. Das Management bestätigt die Jahresprognose: 25 bis 30 Prozent Umsatzwachstum bei einer operativen Marge von 15,5 Prozent.
Doch Vorsicht: Die hohe Volatilität von knapp 38 Prozent und ein überhitzter RSI von 83,7 signalisieren eine technisch angespannte Lage. Die Aktie liegt bereits deutlich über ihren gleitenden Durchschnitten – ein klassisches Überkauft-Signal. Kurzfristig könnte eine Korrektur anstehen, bevor die nächste Rally zündet.
Fazit: Rheinmetall liefert operativ stark ab, doch der negative Cashflow und die politischen Verzögerungen in Deutschland trüben das Bild. Die Expansionsstrategie ist ambitioniert – ob sie aufgeht, zeigt sich in den kommenden Quartalen. Für Mutige bleibt die Aktie spannend, Vorsichtige warten auf einen günstigeren Einstieg.
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