Auf den ersten Blick wirken die neuen Daten alarmierend: Die deutschen Rüstungsexportgenehmigungen sind im Jahr 2025 um fast fünf Milliarden Euro eingebrochen. Doch wer einen Kursrutsch bei der Rheinmetall-Aktie erwartet, sieht sich getäuscht. Warum der Markt die drastischen Zahlen des Bundeswirtschaftsministeriums heute gelassen aufnimmt und worauf Anleger wirklich achten.
Statistischer Rückgang statt Nachfrageeinbruch
Die am heutigen Montagmorgen veröffentlichten Zahlen zeigen einen deutlichen Kontrast zum Rekordjahr 2024. Während im Vorjahr noch Ausfuhren im Wert von 13,33 Milliarden Euro genehmigt wurden, erteilte die Bundesregierung 2025 bis Anfang Dezember lediglich Freigaben für rund 8,40 Milliarden Euro. Besonders auffällig ist die Diskrepanz bei den Ukraine-Hilfen: Hier fiel das genehmigte Volumen statistisch von 8,15 Milliarden auf 1,14 Milliarden Euro.
Dass die Aktie darauf nicht negativ reagiert, liegt an der Interpretation dieser Daten. Analysten werten den Rückgang primär als statistischen Effekt und nicht als fundamentales Warnsignal. Viele Großaufträge und Unterstützungspakete sind längst in den prall gefüllten Auftragsbüchern (Order Backlog) von Rheinmetall verbucht. Sie tauchen in der offiziellen Exportstatistik jedoch erst zum Zeitpunkt der tatsächlichen Auslieferung auf, die sich teilweise über Jahre streckt.
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Politische Rückendeckung stützt Sentiment
An der Börse zählt die Zukunft mehr als der bürokratische Status quo. Investoren fokussieren sich auf die gesicherte Auslastung der Werke bis weit nach 2027 und die anhaltende politische Unterstützung. Erst am Wochenende forderte der hessische Ministerpräsident Boris Rhein eine „Deutschland-Garantie“, die sicherstellen soll, dass Investitionen aus dem Sondervermögen primär der heimischen Industrie zugutekommen.
Zusätzlich wirken die jüngsten Großaufträge nach, darunter ein Rahmenvertrag über Hunderte Radhaubitzen des Typs RCH 155. Da diplomatische Annäherungsversuche zwischen den USA und der Ukraine zuletzt ohne Ergebnis blieben, preist der Markt weiterhin einen hohen Bedarf an konventioneller Rüstung ein. Die geopolitische Lage fungiert somit weiter als Preistreiber, der kurzfristige Schwankungen in der Genehmigungsstatistik überlagert.
Fokus auf Umbau im ersten Quartal
Der Blick der Anleger richtet sich nun konkret auf das erste Quartal 2026. Entscheidend für die weitere Kursentwicklung wird der geplante Verkauf der zivilen Sparte „Power Systems“ sein. Dieser soll bis Ende März abgeschlossen werden und den Konzern endgültig als reinen „Defense Player“ positionieren. Gelingt diese Schärfung des Profils und schlagen sich die angekündigten Budgeterhöhungen der NATO-Partner ab Januar in neuen Buchungen nieder, dürfte die fundamentale Bewertung die heutige Statistikdebatte schnell verdrängen.
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