Die europäische Chemieindustrie durchlebt derzeit ihre schwerste Phase seit vier Jahrzehnten, und der Spezialchemiekonzern Evonik steht im Zentrum dieses Sturms. Eine neue Analyse der Schweizer Großbank UBS zeichnet ein düsteres Bild für die Branche und senkt die Erwartungen für den MDAX-Konzern. Anleger müssen sich fragen: Ist das aktuelle Kursniveau bereits der Boden oder droht weiterer Abverkauf?
Das schwerste Fahrwasser seit 40 Jahren
Am Dienstag reagierte die UBS auf die anhaltend schlechte Stimmung im Sektor. Analyst Geoff Haire korrigierte das Kursziel für Evonik von 14 auf 13 Euro nach unten. Zwar bleibt die Einstufung auf „Neutral“, doch die Begründung wiegt schwer: Der Sektor manövriere durch das „schwerste Fahrwasser der vergangenen 40 Jahre“.
Diese drastische Einschätzung trifft eine Aktie, die ohnehin bereits angeschlagen ist. Mit einem aktuellen Kurs von 13,33 Euro notiert das Papier nur noch knapp über dem neuen Kursziel. Seit Jahresanfang summieren sich die Verluste auf über 20 Prozent, was die Skepsis des Marktes deutlich widerspiegelt.
Die zentralen Belastungsfaktoren im Überblick:
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- Preisverfall: Globale Überkapazitäten drücken massiv auf die Margen.
- Standortrisiko: Rund 40 Prozent der Produktion finden in Deutschland statt, wo hohe Energiekosten belasten.
- Handelsrisiken: Drohende Zölle gefährden das Exportgeschäft.
- Finanzkennzahlen: Im dritten Quartal brach das bereinigte EBITDA um 22 Prozent ein.
Blick nach China und strukturelle Schwächen
Die Probleme sind laut der Analyse nicht nur zyklischer, sondern auch struktureller Natur. Besonders die hohe Abhängigkeit vom Standort Deutschland erweist sich in Kombination mit einer stagnierenden industriellen Nachfrage als Bremsklotz. Die Hoffnungen der Experten richten sich nun auf das Jahr 2026. Marktbeobachter warten auf Signale aus China bezüglich eines Kapazitätsabbaus. Ohne eine solche Bereinigung des globalen Angebots dürfte eine nachhaltige Erholung der Margen kaum realisierbar sein.
Die technische Verfassung der Aktie unterstreicht den Ernst der Lage. Mit einem RSI von 15,8 ist der Titel extrem überverkauft, was kurzfristig oft auf eine Gegenbewegung hindeuten könnte. Allerdings liegt der Kurs gefährlich nahe am 52-Wochen-Tief von 12,83 Euro. Ein Rutsch unter diese Marke würde das charttechnische Bild weiter eintrüben.
Abhängigkeit von globalen Impulsen
Die Senkung des Kursziels durch die UBS ist mehr als nur eine kosmetische Anpassung; sie ist ein Symptom der fundamentalen Branchenschwäche. Für eine nachhaltige Trendwende benötigt Evonik entweder eine signifikante Belebung der globalen Nachfrage oder eine Entspannung bei den Energiekosten. Solange die angekündigten Bereinigungen auf dem chinesischen Markt ausbleiben, ist das Aufwärtspotenzial für die Aktie streng begrenzt.
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