Die Nvidia-Aktie steht im Zentrum einer brisanten geopolitischen Weichenstellung. Am 8. Dezember erlaubte Präsident Trump den Export der leistungsstarken H200-Chips nach China – gegen eine 25-prozentige Abgabe an die US-Regierung. Die Entscheidung löste einen Ansturm chinesischer Tech-Konzerne aus und zwingt Nvidia nun, über Kapazitätserweiterungen nachzudenken. Doch in Washington formiert sich parteiübergreifender Widerstand.
Kehrtwende mit Sprengkraft
Die Trump-Administration hat mit der H200-Freigabe eine bemerkenswerte Abkehr von der bisherigen Exportkontrollpolitik vollzogen. Der H200-Chip ist zwar nicht Nvidias neueste Generation – diese Rolle übernehmen Blackwell und das kommende Rubin-Modell –, aber immer noch rund sechsmal leistungsfähiger als der bisher für China konzipierte H20.
Die Rahmenbedingungen des Deals:
– Verkauf nur an „genehmigte Kunden“
– Prüfung durch das US-Handelsministerium
– 25 Prozent Abgabe an die US-Regierung
– Ähnliche Regelungen für AMD und Intel
Innerhalb weniger Tage meldeten sich chinesische Technologiegiganten wie Alibaba und ByteDance bei Nvidia, um Großbestellungen aufzugeben. Nach Reuters-Informationen vom 12. Dezember prüft der Chipkonzern bereits eine Ausweitung der Produktionskapazitäten, da die Nachfrage das aktuelle Angebot übersteigt.
„Cloud-Anbieter und Unternehmenskunden setzen aggressiv auf große Bestellungen“, erklärt Nori Chiou, Investment Director bei White Oak Capital Partners. Die Rechenleistung des H200 übertreffe die fortschrittlichsten chinesischen Eigenentwicklungen um das Zwei- bis Dreifache.
Bipartisaner Gegenwind
Die Export-Entscheidung sorgt für scharfe Kritik aus beiden politischen Lagern. Am Freitag forderte John Moolenaar, Vorsitzender des China-Ausschusses im Repräsentantenhaus, Handelsminister Howard Lutnick zu einem Briefing bis Mitte Januar auf.
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„Die Genehmigung hochmoderner Chips für chinesische Unternehmen gefährdet den strategischen Vorteil, den Präsident Trump in seiner ersten Amtszeit erzielte“, schrieb Moolenaar. Die Demokratin Elizabeth Warren bezeichnete die Entscheidung als „kolossales Versagen“ und forderte, dass Nvidia-CEO Jensen Huang unter Eid vor dem Kongress aussagen müsse.
Peking zögert noch
Während chinesische Tech-Firmen sofort Interesse signalisierten, steht eine offizielle Genehmigung durch die chinesische Regierung noch aus. Reuters berichtet von Krisensitzungen am 10. Dezember, bei denen Beamte über eine mögliche Kopplungsregelung diskutierten: Für jeden gekauften H200 müsste eine bestimmte Anzahl einheimischer Chips erworben werden.
China setzt stark auf heimische Chipentwicklung, etwa durch Huawei. Die inländischen Alternativen bleiben jedoch deutlich leistungsschwächer – ein Dilemma zwischen Industriepolitik und den praktischen Bedürfnissen chinesischer KI-Entwickler.
Analysten sehen Milliardenpotenzial
Wells Fargo schätzt, dass die H200-Exporte Nvidias Jahresumsatz um 25 bis 30 Milliarden Dollar steigern könnten – sofern Peking grünes Licht gibt. Die Analystengemeinschaft bleibt optimistisch: 50 von 53 Experten raten zum Kauf, das durchschnittliche Kursziel liegt bei 258,65 Dollar. Morgan Stanley hob das Ziel auf 250 Dollar an, Melius Research sogar auf 320 Dollar.
Indirekte Unterstützung kam vom Wettbewerber Broadcom, der am 12. Dezember starke Quartalszahlen vorlegte. Der KI-bezogene Umsatz schoss um 74 Prozent in die Höhe, CEO Hock Tan sprach von weiter beschleunigenden KI-Ausgaben im Jahr 2026.
Die nächsten Wochen werden zeigen, wie viele H200-Chips tatsächlich nach China fließen dürfen und ob Peking den Import genehmigt. Für Nvidia steht ein Umsatzschub in Milliardenhöhe auf dem Spiel – allerdings gepaart mit erheblicher politischer Unsicherheit. Mitte Januar dürfte das Handelsministerium erste Details zur Umsetzung liefern.
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