Puma steht zwischen zwei Gegensätzen: Auf der einen Seite stärkt der Sportartikelhersteller seine Liquidität mit einem großen Kreditpaket, auf der anderen Seite zieht sich ein prominenter Großinvestor spürbar zurück. Für die Aktie ergibt sich damit ein Spannungsfeld aus finanzieller Absicherung, operativem Druck und anhaltenden Übernahmespekulationen.
Heute notiert der Titel mit rund 22,14 Euro leicht unter dem Schlusskurs vom Freitag und liegt damit weiterhin deutlich unter dem Niveau der vergangenen zwölf Monate.
Goldman Sachs zieht sich teilweise zurück
Ein zentraler Punkt der aktuellen Nachrichtenlage ist die Veränderung in der Aktionärsstruktur. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat ihre Beteiligung an Puma am 9. Dezember 2025 unter die Meldegrenze von 5 Prozent gesenkt.
Nach der jüngsten Stimmrechtsmitteilung hält Goldman Sachs nun:
- Insgesamt 4,90 % der Stimmrechte
- Davon rund 0,12 % direkt in Form von Aktien
- Rund 4,78 % über Finanzinstrumente
Noch am 5. Dezember war die Position leicht ausgebaut worden. Die nun erfolgte Reduzierung unter die 5-Prozent-Schwelle signalisiert eine bewusste Anpassung des Engagements in einem von hoher Schwankungsbreite geprägten Umfeld.
Für den Markt ist diese Bewegung deshalb relevant, weil ein institutioneller Investor seine Rolle sichtbar zurückfährt – gerade in einer Phase, in der die Aktie seit Jahresbeginn deutlich an Wert verloren hat (YTD: rund -50 %).
700 Millionen Dollar für mehr finanzielle Flexibilität
Parallel zu den Veränderungen auf der Aktionärsseite hat Puma seine Finanzierung deutlich verbreitert. Ende letzter Woche meldete das Unternehmen, sich frisches Kapital in Höhe von über 600 Millionen Euro (etwa 705 Millionen US-Dollar) gesichert zu haben.
Kernpunkte der neuen Finanzierungsstruktur unter Führung von Santander CIB:
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- Brückenkredit (Bridge Loan) über 500 Mio. Euro
- Zusätzliche bestätigte Kreditlinien von 108 Mio. Euro
- Laufzeiten von bis zu zwei Jahren
Laut Finanzvorstand Markus Neubrand sollen diese Mittel vor allem zwei Ziele erfüllen:
erstens die Abhängigkeit von der bestehenden revolvierenden Kreditfazilität über 1,2 Mrd. Euro reduzieren, zweitens die finanzielle Beweglichkeit für den geplanten „Reset“ im Jahr 2025 erhöhen.
Angesichts der hohen Volatilität der Aktie – auf 30-Tage-Basis annualisiert rund 59 % – wirkt der Aufbau zusätzlicher Liquidität wie ein Sicherheitsnetz für die anstehende Phase der Neuausrichtung.
Übernahmefantasie trifft auf operative Schwäche
Die Kapitalmaßnahmen stehen vor dem Hintergrund anhaltender Übernahmegerüchte. Im Markt kursieren Spekulationen, dass chinesische Sportartikelanbieter wie Anta Sports oder Li Ning Interesse an Puma haben könnten. Diese Fantasie hat den Kurs in den vergangenen Wochen zeitweise stabilisiert.
Gleichzeitig bleibt die operative Entwicklung belastend:
Das dritte Quartal 2025 schloss Puma mit einem Rückgang beim Umsatz und einem Verlust ab. Damit passt das Bild zur Kursentwicklung der vergangenen zwölf Monate: Die Aktie liegt mehr als 50 % unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 45,25 Euro, obwohl sie sich seit dem jüngsten Tief bei 15,48 Euro wieder spürbar erholt hat.
Die aktuelle Ausgangslage lässt sich damit so zusammenfassen:
- Institutionelle Investoren: Goldman Sachs reduziert auf 4,90 %
- Finanzierung: Rund 700 Mio. USD an neuen Kreditlinien sichern Liquidität
- Geschäftsentwicklung: Q3 2025 mit Umsatzrückgang und Verlust
- Kursbild: Deutlicher Rückgang im Jahresverlauf, zuletzt Erholung über den 50-Tage-Durchschnitt (aktuell rund 19,12 Euro), RSI bei 73,2 mit Hinweis auf ein recht heiß gelaufenes Niveau
Fazit: Reset-Jahr unter besonderer Beobachtung
Puma geht mit einem klaren Doppelgesicht in das Jahr 2025: Einerseits schafft der Konzern mit dem neuen Kreditpaket finanziellen Spielraum, um den angekündigten „Reset“ umzusetzen. Andererseits unterstreicht der Teilrückzug von Goldman Sachs und die schwache Ergebnislage, dass das Vertrauen in eine schnelle operative Trendwende begrenzt ist.
Entscheidend für die weitere Entwicklung wird, ob es dem Management gelingt, im Laufe des Jahres 2025 die Ertragslage nach dem verlustreichen dritten Quartal spürbar zu stabilisieren und den Rückenwind aus gestärkter Liquidität und möglicher Übernahmefantasie in eine nachhaltigere Kursbasis zu überführen.
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