Große Adressen sortieren ihre IBM-Positionen neu – und das ausgerechnet an einem traditionell ruhigen Handelstag an Heiligabend. Frische Meldungen aus Pflichtmitteilungen zeigen: Während einige Investoren deutlich aufstocken, nehmen andere nach der starken Kursentwicklung Gewinne mit. Was steckt hinter dieser auffälligen Neuordnung im Vorfeld des Jahres 2026?
Deutliche Verschiebungen im Anlegerlager
Mehrere institutionelle Investoren haben in den jüngsten Berichten teils kräftige Anpassungen ihrer IBM-Bestände offengelegt. Die Spannbreite reicht von aggressiven Zukäufen bis zu deutlichen Reduzierungen.
Besonders ins Auge fällt GLOBALT Investments LLC GA. Der Vermögensverwalter hat seine IBM-Position im dritten Quartal 2025 um rund 1.143,6 % ausgebaut. Konkret kamen 14.123 Aktien hinzu, sodass der Bestand nun bei 15.358 Papieren liegt, mit einem Volumen von rund 4,33 Mio. US-Dollar. Das signalisiert nach Einschätzung vieler Marktbeobachter ein hohes Vertrauen in den derzeitigen Kurs der Unternehmensführung.
Weitere Adressen haben ebenfalls auf der Kaufseite zugegriffen:
- Farther Finance Advisors LLC erhöhte seinen Bestand um 8 % und besitzt nun 2.368 zusätzliche IBM-Aktien mit einem Gesamtwert von knapp 9 Mio. US-Dollar.
- Cape ANN Savings Bank stieg neu ein und erwarb 2.519 Aktien im Gegenwert von rund 711.000 US-Dollar.
Auf der anderen Seite des Spektrums steht Exchange Traded Concepts LLC. Der Anbieter kappte seine IBM-Position um 52,9 % und trennte sich von 37.796 Aktien. Dennoch verbleibt ein beträchtlicher Restbestand von nahe 9,5 Mio. US-Dollar im Portfolio. Auch Green Alpha Advisors LLC reduzierte, hier um 11 % – bemerkenswert bleibt jedoch, dass IBM mit einem Anteil von 5,4 % weiterhin die größte Einzelposition des Hauses ist.
Zusammengefasst zeigt sich: Es gibt keinen einheitlichen Trend, sondern eine klare Aufspaltung zwischen Investoren, die auf weiteren Rückenwind setzen, und jenen, die nach dem Kursanstieg taktisch absichern.
Rückenwind durch starke Zahlen und Branchenumbruch
Die Umschichtungen finden nicht im luftleeren Raum statt, sondern vor dem Hintergrund solider Geschäftszahlen und eines sich wandelnden Technologiesektors.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei IBM?
IBM konnte im dritten Quartal 2025 die Erwartungen übertreffen. Der Gewinn je Aktie lag mit 2,65 US-Dollar über dem Konsenskurs von 2,45 US-Dollar. Der Umsatz erreichte 16,33 Mrd. US-Dollar – ein Plus von 9,1 % im Jahresvergleich. Damit bestätigt der Konzern seinen Kurs, sich stärker auf Software, Cloud und Beratung zu fokussieren.
Gleichzeitig verdichtet sich in der gesamten Enterprise-IT-Branche das Bild einer Konsolidierungswelle. Am 23. Dezember meldete der Wettbewerber ServiceNow die Übernahme des Cybersicherheits-Spezialisten Armis für 7,75 Mrd. US-Dollar. Der Deal unterstreicht den Trend zu großen Plattformanbietern, die ihr Angebot über Zukäufe verbreitern – eine Strategie, die IBM im Bereich Hybrid Cloud und KI seit Jahren verfolgt.
Hinzu kommt der enorme Kapitalbedarf für Künstliche Intelligenz. Ein Bericht der Financial Times vom 24. Dezember zeigt, dass Technologiekonzerne rund 120 Mrd. US-Dollar an Schulden für KI-Rechenzentren ausgelagert haben. IBM gilt hier als vergleichsweise diszipliniert bei der Bilanzsteuerung, bewegt sich aber im selben Umfeld aus hohen Investitionen und Wettbewerbsdruck, während der Konzern seine Watsonx-Plattform im Markt positioniert.
Die aktuelle Kursregion spiegelt diese Entwicklung wider: IBM notiert in der Nähe der Jahreshochs und damit deutlich über früheren Analystenzielen, die noch zu Beginn des Quartals ausgegeben wurden. Das deutet darauf hin, dass der Markt der bisherigen Transformation einen spürbaren Vertrauensvorschuss einräumt.
Eingebettet in diese strategische Geschichte zeigt sich die Aktie in den vergangenen Wochen zwar leicht schwächer, bleibt auf Jahressicht aber klar im Plus. Mit einem Schlusskurs von 256,70 Euro gestern liegt der Titel knapp 5,5 % unter dem 52‑Wochen-Hoch, aber rund 27 % über dem Jahrestief.
Ausblick auf 2026: Wachstum und Dividende im Fokus
Für das kommende Jahr rückt vor allem eine Frage in den Mittelpunkt: Kann IBM das Umsatzwachstum von rund 9 % aus dem dritten Quartal halten oder sogar ausbauen? Die jüngsten Umschichtungen im institutionellen Lager deuten darauf hin, dass hier die Meinungen auseinandergehen – von Zuversicht auf weitere operative Fortschritte bis hin zu vorsichtigem Gewinnmitnahmeverhalten nach der Rally.
Fundamental bietet der Titel nach wie vor einen verlässlichen Ertragsbaustein. IBM zahlt aktuell eine Quartalsdividende von 1,68 US-Dollar, also 6,72 US-Dollar im Jahr, was beim derzeitigen Kursniveau einer Rendite von etwa 2,2 % entspricht. Entscheidend für die weitere Bewertung dürfte das nächste Zahlenwerk sein: Gelingt es IBM, das Wachstumstempo zu bestätigen und die KI-Strategie rund um Watsonx sichtbar zu monetarisieren, dürfte sich zeigen, ob die starken Zukäufe einzelner Fonds im dritten Quartal ein guter Vorgriff auf die Entwicklung des Jahres 2026 waren.
IBM-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue IBM-Analyse vom 24. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten IBM-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für IBM-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 24. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
IBM: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...
