Commerzbank Aktie: Riskantes Pokerspiel!

Der Commerzbank-Kurs wird trotz fundamentaler Schwächen von Übernahmegerüchten um die UniCredit gestützt. Analysten sehen ein hohes Risiko bei einer möglichen Korrektur.

Kurz zusammengefasst:
  • Kursziel von JPMorgan bereits deutlich überschritten
  • Gewinnrückgang im dritten Quartal um fast 8 Prozent
  • Aktie notiert im massiven Widerstandsbereich um 35 Euro
  • Massives Aktienrückkaufprogramm von einer Milliarde Euro

Die Commerzbank Aktie trotzt derzeit jeder fundamentalen Schwerkraft und lässt Anleger staunend zurück. Während die operativen Zahlen Risse zeigen und Analysten zur Vorsicht mahnen, klettert der Kurs unaufhaltsam weiter. Ist das noch eine gesunde Entwicklung oder hält hier nur eine einzige, vage Hoffnung das Kartenhaus zusammen? Anleger müssen sich jetzt fragen: Wie lange trägt der „UniCredit-Put“ noch, bevor die Realität zuschlägt?

Fundamentale Warnsignale ignoriert

Normalerweise wäre die aktuelle Situation ein klares Alarmsignal. JPMorgan bestätigte am heutigen Mittwoch die Einstufung auf „Neutral“, doch der Aktienkurs hat das Kursziel der US-Bank längst hinter sich gelassen. Selbst in einem für 2026 als „perfekt“ beschriebenen Marktumfeld für europäische Banken gehört das Frankfurter Geldhaus für die Experten nicht zu den Top-Favoriten.

Die Diskrepanz ist offensichtlich: Während der Kurs eilt, fielen die Zahlen zum dritten Quartal mit einem Gewinnrückgang von fast 8 Prozent eher ernüchternd aus. Belastet durch hohe Steuer- und Personalkosten wirkt die Bewertung im Branchenvergleich inzwischen äußerst ambitioniert. Doch warum fällt die Aktie nicht?

Die italienische Lebensversicherung

Die Antwort lautet UniCredit. Die aggressive Positionierung der italienischen Großbank fungiert als unsichtbares Sicherheitsnetz für den Kurs. Der Markt preist eine massive „M&A-Prämie“ ein, getrieben von der Spekulation, dass die Italiener ihren Anteil ausbauen oder ein offizielles Übernahmeangebot vorlegen könnten. Diese Fantasie verhindert derzeit jegliche Korrektur auf ein faires Bewertungsniveau.

Zusätzlich verknappt das Management das Angebot künstlich:
* Massiver Rückkauf: Ein Programm über 1 Milliarde Euro läuft bis Februar 2026.
* Kurspflege: Der systematische Entzug von Liquidität stützt den Gewinn je Aktie.
* Prognose: Der Zinsüberschuss für 2025 wurde immerhin auf 8,2 Mrd. Euro angehoben.

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Charttechnik: Tanz auf dem Vulkan?

Doch die Luft wird dünner. Mit einem aktuellen Kurs von 34,26 Euro kämpft das Papier mit dem massiven Widerstandsbereich um 35 Euro. Charttechniker warnen hier eindringlich vor der Ausbildung eines „Doppeltops“.

Zwar liegt die Aktie mit einem beeindruckenden Plus von 121,17% seit Jahresanfang extrem gut im Rennen und notiert noch über dem 50-Tage-Durchschnitt von 32,09 Euro, doch die Volatilität bleibt mit rund 34 Prozent hoch. Sollte der Ausbruch über die 35-Euro-Marke erneut scheitern, droht eine schmerzhafte charttechnische Gegenbewegung.

Das Fazit ist eindeutig: Die Commerzbank ist derzeit eine politische Börse. Wer jetzt investiert, setzt nicht auf operative Exzellenz, sondern wettet primär auf den Ausgang des Pokerspiels mit der UniCredit. Solange die Übernahmefantasie lebt, ist der Kurs nach unten abgesichert – platzt sie jedoch, könnte die Fallhöhe enorm sein.

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