Absturz im September?

Der September gilt historisch als schwächster Börsenmonat. US-Zölle treffen Verbraucher, Fed-Zinspolitik bleibt unsicher und Edelmetalle gewinnen an Attraktivität.

Kurz zusammengefasst:
  • September als schwächster Monat für Aktien
  • US-Zölle führen zu höheren Verbraucherpreisen
  • Fed behält sich Zinsänderungen vor
  • Edelmetalle erreichen mehrjährige Höchststände

Bei langfristiger Betrachtung zeigt sich der Börsenmonat September als der mit Abstand am schlechteste, der zudem neben dem August auch der einzige ist, welcher im Durchschnitt ein negatives Ergebnis hervorgebracht hat. Die Gefahr eines Abschwungs nach dem Monatswechsel sollte daher nicht unterschätzt werden!

Auswirkungen der US-Zölle?

Bei den US-Einzelhändlern lässt sich erkennen, dass die US-Verbraucher aufgrund steigender Preise vermehrt zu günstigeren Produkten greifen oder Käufe insgesamt reduzieren. Damit machen sich die Auswirkungen der US-Zölle allmählich auch im Geldbeutel der US-Bürger bemerkbar. Da viele Unternehmen vor der Verkündung der US-Zölle ihre Lager gefüllt hatten, hat sich der preistreibende Effekt zunächst noch etwas abgeschwächt. Es ist allerdings davon auszugehen, dass dieser nun mit etwas Verzögerung zu Tage tritt. Auch dürfte es vielen Unternehmen zunehmend schwerer fallen, die Kosten für die anfallenden US-Zölle selbst zu tragen. Vielmehr dürften diese nach und nach an die US-Verbraucher weitergegeben werden. Dies sollte sich in den kommenden Monaten auch in der US-Inflationsrate erkennen lassen!

Zinssenkungen in den USA?

Bislang zeigt sich die US-Notenbank trotz immensem Druck durch die US-Regierung standhaft und blieb im Hinblick auf die preistreibenden Auswirkungen der US-Importzölle zurückhaltend. Nun hat US-Notenbankchef Jerome Powell zuletzt zwei Zinssenkungen in den verbleibenden Monaten in diesem Jahr in Aussicht gestellt. Sollten sich die Auswirkungen der US-Zölle allmählich aber deutlicher in der Preisentwicklung erkennen lassen, dürfte Powell auch rasch wieder auf die geldpolitische Bremse treten. Damit könnte der Zinsoptimismus am Aktienmarkt einen Dämpfer erhalten.

Edelmetalle gefragt!

Der Silberpreis stieg zum Monatswechsel auf das höchste Niveau seit 2011, der Goldpreis steht kurz vor einem neuen Allzeithoch. Und auch Platin und Palladium werden hinsichtlich eines weiteren Anstiegs wieder interessant. Man darf daher gespannt sein, ob die Anleger auch in den kommenden Monaten aus Furcht vor einer zunehmenden Geldentwertung wieder verstärkt in diese Anlegerklasse aktiv sind!

Stephan Feuerstein
Hebelzertifikate-Trader
http://www.hebelzertifikate-trader.de

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