Der Pharmariese aus Indianapolis steht vor einem Spagat: Einerseits jagt die Aktie von einem Rekord zum nächsten und nimmt Kurs auf die psychologisch wichtige 1.000-Dollar-Schwelle. Andererseits verliert das Unternehmen im Kampf um lukrative Übernahmeziele gegen die Konkurrenz – und muss zusehen, wie Novo Nordisk wichtige Kunden zurückerobert.
Die Citigroup hat ihr Kursziel für Eli Lilly angehoben und damit am Dienstag und Mittwoch für kräftige Kursgewinne gesorgt. Das allgemein freundliche Umfeld im Biotech- und Pharmasektor spielt dem Titel zusätzlich in die Karten. Doch hinter den Kulissen brodelt es gewaltig.
Novo schlägt zurück – und wie
Im Mai hatte CVS Health, einer der größten Arzneimittelversorger der USA, Lillys Abnehmmittel Zepbound von der Liste bevorzugter Medikamente gestrichen. Stattdessen setzte der Konzern auf Wegovy von Novo Nordisk – ein schwerer Schlag für die Amerikaner. Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: Lilly beendet die Zusammenarbeit mit CVS komplett und zieht den Versorgungsplan für seine rund 50.000 Mitarbeiter ab dem 1. Januar ab.
Ein symbolträchtiger Rückzug, der zeigt, wie verhärtet die Fronten im milliardenschweren Adipositas-Markt sind. CVS bevorzugt Wegovy – Lilly nimmt seine Leute und geht. Doch was bedeutet das für die Marktposition?
Novo zeigt neue Risikobereitschaft
Während Lilly im US-Heimatmarkt Marktanteile an Novo Nordisk verliert, versuchte der dänische Konkurrent im Hintergrund, seine Pipeline mit aggressiven Übernahmen zu stärken. CEO Mike Doustdar, seit August im Amt, wollte im September unbedingt das Biotech-Unternehmen Metsera kaufen – und bot bis zu 10 Milliarden Dollar.
Das Problem: Pfizer hatte bereits im späten September ein Angebot über 7,3 Milliarden Dollar auf dem Tisch. Doustdar legte nach, bot eine unkonventionelle Struktur mit Vorauszahlungen für 50 Prozent der Anteile an. Die US-Kartellbehörde FTC warnte Metsera jedoch vor möglichen wettbewerbsrechtlichen Risiken bei einem Novo-Deal. Am 7. November kapitulierte Novo – Pfizer schnappte sich Metsera mit einem erhöhten Gebot.
Zwei Giganten, zwei Strategien
Analysten wie Kerry Holford von Berenberg sehen Novos gescheiterten Deal-Versuch kritisch: „Es war immer sehr knifflig, das über die Ziellinie zu bringen.“ Doch der aggressive Vorstoß sendet ein Signal. Henrik Hallengreen Laustsen von der Jyske Bank wertet den Versuch positiv: „Sie greifen den Markt an, anstatt sich verteidigen zu müssen.“
Für Lilly bedeutet das: Der Vorsprung im lukrativen US-Markt für Gewichtsverlustmedikamente ist nicht in Stein gemeißelt. Novo zeigt unter dem neuen CEO eine Dringlichkeit, die das Unternehmen zuvor vermissen ließ. Analysten schätzen den Markt auf bis zu 150 Milliarden Dollar bis Anfang der 2030er Jahre.
Lilly steht damit vor der Herausforderung, seine dominante Position zu verteidigen – während die Aktie weiter gen Norden marschiert und Investoren auf weitere Impulse hoffen.
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