Die Nerven der Großaktionäre liegen blank: Nach Jahren der Wertvernichtung fordern sie bei Delivery Hero eine radikale Kehrtwende – bis hin zum kompletten Verkauf des Unternehmens. Die jüngste Kursrallye war nur ein Vorgeschmack auf den Druck, der jetzt auf dem Management lastet. Steht dem Essenslieferdienst eine Zerschlagung oder Übernahme bevor?
Düstere Bilanz treibt Investoren in die Offensive
Der Funke, der die Explosion am Freitag auslöste, war ein Bloomberg-Bericht. Mehrere namhafte Großaktionäre, darunter der Hedgefonds Aspex Management mit über fünf Prozent der Anteile, drängen das Management zu einer umfassenden strategischen Überprüfung. Die Forderung ist eindeutig: Alles muss auf den Prüfstand, inklusive des Verkaufs von Geschäftsbereichen oder des gesamten Konzerns.
Der Grund für diesen drastischen Schritt ist ebenso einfach wie vernichtend: eine anhaltende katastrophale Aktienperformance. Die Zahlen sprechen für sich:
* Seit Jahresanfang verlor die Aktie über 24% an Wert.
* Verglichen mit dem Allzeithoch von Ende 2021 sind sogar fast 90% des Kurses vernichtet.
* Das aktuelle Niveau von rund 20 Euro liegt noch immer über 40% unter dem 52-Wochen-Hoch.
Diese Bilanz ist für die Investoren nicht länger hinnehmbar. Der Status quo, so scheint es, ist gescheitert.
Analysten sehen Bewegung – und enormes Potenzial
Die Revolte der Aktionäre überrascht die Finanzwelt nicht. Andrew Ross, Analyst bei Barclays, bekräftigte zwar sein „Overweight“-Rating mit einem Kursziel von 38,10 Euro, betonte aber: „Ich habe seit Monaten darauf hingewiesen, dass der Status quo bei Delivery Hero nicht mehr tragfähig sei.“ Die aktuellen Forderungen sind für ihn ein klares Signal, dass sich endlich etwas bewegt.
Auch bei JPMorgan spekuliert man seit Wochen, dass das niedrige Bewertungsniveau strategische Investoren anlocken könnte. Die Kernfrage lautet: Könnte ein Verkauf oder eine branchenweite Konsolidierung den eingeschlafenen Riesen wecken und verstecktes Wertpotenzial freisetzen?
Branche unter Schock: Die treibenden Kräfte im Hintergrund
Der Druck auf Delivery Hero entsteht nicht im luftleeren Raum. Die gesamte Lebensmittel-Lieferbranche befindet sich in einem schmerzhaften Konsolidierungsprozess, der von regulatorischen Hürden und strategischen Manövern geprägt ist.
Ein entscheidender Faktor ist der Großaktionär Prosus. Die Europäische Kommission hat diesem die Übernahme des Konkurrenten Just Eat Takeaway nur unter einer harten Bedingung erlaubt: Prosus muss seinen Anteil an Delivery Hero innerhalb eines Jahres auf einen einstelligen Prozentsatz reduzieren. Diese Zwangsveräußerung ab August 2025 hängt wie ein Damoklesschwert über dem Markt und erhöht den Verkaufsdruck massiv.
Hinzu kommen gescheiterte Deals, wie der geplante Verkauf des Foodpanda-Geschäfts in Taiwan an Uber, der an Kartellbedenken scheiterte. Die Botschaft ist klar: Einfache Auswege gibt es nicht. Der Ruf der Aktionäre nach einem fundamentalen Strategiewechsel ist daher nicht nur laut, sondern auch dringend notwendig. Die jüngste Kursrallye war erst der Anfang – die eigentliche Schlacht um die Zukunft von Delivery Hero hat gerade erst begonnen.
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