Die Kapitalerhöhung des Satellitenbetreibers Eutelsat ist am Freitag formal geglückt, hinterlässt jedoch tiefe Spuren im Kursbild. Zwar überstieg die Nachfrage das Angebot deutlich, doch der extrem niedrige Ausgabepreis der neuen Aktien zwingt Bestandsaktionäre zu schmerzhaften Anpassungen.
- Kapitalspritze: Bruttoerlös von rund 670 Millionen Euro erzielt.
- Überzeichnung: Hohe Nachfrage mit einer Quote von 133 Prozent.
- Preisdruck: Bezugspreis von 1,35 Euro liegt weit unter den letzten Notierungen.
Discount drückt Bewertung
Die finalen Zahlen belegen das Dilemma der Altaktionäre. Eutelsat konnte zwar erfolgreich frisches Kapital einsammeln, musste dafür aber tief in die Tasche greifen. Der Ausgabepreis von 1,35 Euro beinhaltet einen massiven Abschlag gegenüber dem Kursniveau vor der Ankündigung, das sich noch zwischen 1,94 und 2,09 Euro bewegte.
Dieser Discount führt zu einer rechnerischen Neubewertung des Unternehmens. Obwohl die hohe Zeichnungsquote von 133 Prozent das grundsätzliche Interesse institutioneller Investoren bestätigt, wiegt der technische Effekt der Verwässerung kurzfristig schwerer. Der Markt preist den Wertverlust durch die Flut an günstigen neuen Papieren unmittelbar ein.
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Strategie und Analystenecho
Hinter der schmerzhaften Maßnahme steht ein klarer Plan zur Bilanzsanierung. Zusammen mit einer vorangegangenen Finanzierungsrunde hat Eutelsat nun rund 1,5 Milliarden Euro Eigenkapital aufgenommen. Das Management verfolgt damit zwei primäre Ziele:
- Schuldenabbau: Der Verschuldungsgrad soll auf das 2,5-fache des bereinigten EBITDA sinken.
- Zukunftsprojekte: Die Mittel fließen in den Ausbau der LEO-Satellitenflotte (Low Earth Orbit) und das IRIS²-Projekt.
Diese finanzielle Stabilisierung findet auch bei Analysten Anklang. Experten der Deutschen Bank stuften das Papier zuletzt auf „Hold“ hoch, da das akute Liquiditätsrisiko durch die geglückte Kapitalaufnahme als gebannt gilt.
Handelsstart am Dienstag
Für Anleger richtet sich der Blick nun auf den kommenden Dienstag. Die neuen Aktien werden am 16. Dezember 2025 geliefert und nehmen am selben Tag den Handel an der Euronext Paris auf. Da die Papiere ab sofort voll dividendenberechtigt sind, wird die Verwässerung mit der Aufnahme des Handels auch im Volumen vollständig technisch vollzogen sein.
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