Standard Lithium rückt mit seinem Lithiumprojekt in Arkansas einen wichtigen Schritt näher an die kommerzielle Produktion. Der Joint Venture-Partner Smackover Lithium meldet starkes Interesse an einer Milliardenfinanzierung – ein deutliches Signal institutionellen Vertrauens in das Vorhaben. Entscheidend ist nun, ob das Unternehmen diesen Rückenwind in verbindliche Zusagen und einen planmäßigen Projektstart ummünzen kann.
Milliardeninteresse an Projektfinanzierung
Smackover Lithium ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Standard Lithium (55 %) und dem norwegischen Energieunternehmen Equinor (45 %). Für das South West Arkansas Project (SWA) strebt das JV eine besicherte, nicht rückgriffsbasierte Projektfinanzierung von bis zu 1,1 Milliarden US-Dollar an. Die Mittel sollen geschätzte Gesamtinvestitionen (CAPEX) von 1,45 Milliarden US-Dollar abdecken, basierend auf abgeschlossener Front-End Engineering Design (FEED) und Definitiver Machbarkeitsstudie.
Besonders wichtig: Drei große Exportkreditagenturen (Export Credit Agencies, ECAs) haben unverbindlich Interesse signalisiert, darunter die US-Export-Import-Bank (EXIM) und Export Finance Norway (Eksfin). Damit erhält das Projekt Rückendeckung von Institutionen, die häufig bei strategisch relevanten Großprojekten eine zentrale Rolle spielen.
Die bisherigen Finanzierungseckpunkte:
- Über 1 Mrd. US-Dollar an unverbindlichen Interessensbekundungen
- Drei große Exportkreditagenturen eingebunden
- Angestrebtes Fremdkapitalpaket: bis zu 1,1 Mrd. US-Dollar
- Gesamt-CAPEX SWA-Projekt: 1,45 Mrd. US-Dollar
- Bereits gesicherter DOE-Zuschuss: 225 Mio. US-Dollar (Januar 2025)
CEO David Park betont, dass die Interessensbekundungen zu „wettbewerbsfähigen indikativen Konditionen“ vorliegen und das anvisierte Schuldenvolumen sogar übertreffen. Aus Sicht des Managements unterstreicht dies sowohl die Verfügbarkeit von Kapital als auch die strategische Bedeutung des Projekts.
Zeitplan bis zur ersten Produktion
Das Unternehmen peilt den Produktionsstart in der zweiten Jahreshälfte 2028 an. Eine finale Investitionsentscheidung (Final Investment Decision, FID) wird für Anfang 2026 erwartet. Gelingt dieser Schritt, soll das SWA-Projekt jährlich 22.500 Tonnen batterietaugliches Lithiumkarbonat liefern und Standard Lithium zu einem bedeutenden Anbieter in der US-inländischen Lieferkette machen.
Die Aktie spiegelt die hohe Erwartungshaltung bereits deutlich wider: Seit Jahresbeginn liegt das Plus bei rund 172 %, in den vergangenen 30 Tagen beträgt der Zuwachs knapp 39 %, ausgehend von einem aktuellen Kursniveau von 4,12 Euro. Damit preist der Markt einen erfolgreichen Projektverlauf zunehmend ein – mit entsprechendem Enttäuschungsrisiko bei Verzögerungen.
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Wettbewerb im Arkansas-Lithiumgürtel
Standard Lithium setzt auf die Smackover Formation, eine unterirdische geologische Struktur, die sich von Florida bis Texas erstreckt und laut U.S. Geological Survey mehr als 5 Millionen Tonnen Lithium enthält. In Arkansas tritt das Unternehmen gegen Schwergewichte wie ExxonMobils Tochter Saltwerx und Albemarle an, die ebenfalls an der Erschließung der dortigen Lithiumressourcen arbeiten.
Technologisch setzt das SWA-Projekt auf Direct Lithium Extraction (DLE), also die Gewinnung von Lithium aus Sole-Reservoirs. Da es in Arkansas bislang noch keine aktive Lithiumproduktion gibt, könnte Standard Lithium im Erfolgsfall zum frühen Anbieter in dieser Region werden.
Frisches Kapital und Ressourcen-Update
Zur Finanzierung seiner Entwicklungspläne hat Standard Lithium im Oktober 2025 rund 130 Millionen US-Dollar über eine aufgestockte, fest übernommene Kapitalerhöhung eingeworben. Etwa 30 Millionen neue Aktien wurden zu 4,35 US-Dollar je Anteilsschein platziert; die Emission war überzeichnet und stieß auf reges Interesse institutioneller Investoren.
Parallel meldete das Unternehmen eine erste („Maiden“) abgeleitete Ressource für das Franklin Project in Osttexas. Dort wurden 2,2 Millionen Tonnen Lithiumkarbonat-Äquivalent mit einem durchschnittlichen Gehalt von 668 mg/L ausgewiesen – nach Unternehmensangaben die höchsten gemeldeten Lithium-in-Sole-Gehalte in Nordamerika. Das erweitert die Projektpipeline jenseits von Arkansas und stärkt die Wachstumsstory zusätzlich.
Wichtige Hürden auf dem Weg zur Produktion
Trotz der positiven Finanzierungssignale bleibt Standard Lithium ein vorumsatzliches Entwicklungsunternehmen. Bis zur ersten Produktion stehen noch mehrere zentrale Meilensteine an:
- Abschluss von Umweltprüfungen und Genehmigungsverfahren
- Detailplanung und Vorbereitung der Bauphase
- Abschluss von Abnahmeverträgen (Offtake Agreements) mit Kunden
- Umwandlung der aktuellen Interessensbekundungen von ECAs und Banken in verbindliche Kreditverträge
Die bislang geäußerten Finanzierungsinteressen stehen unter dem Vorbehalt der üblichen Due-Diligence-Prüfungen, Kreditfreigaben und der Verhandlung endgültiger Vertragsdokumente. Für Anleger ist damit klar: Der nächste entscheidende Prüfstein wird die finale Investitionsentscheidung Anfang 2026 sein – sie zeigt, ob das milliardenschwere Finanzierungsgerüst tatsächlich trägt und der Weg Richtung Produktionsstart 2028 frei wird.
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