Jahrelang galt das Geldhaus als Wackelkandidat, doch nun wendet sich das Blatt entscheidend. Mit S&P Global und Goldman Sachs liefern gleich zwei Schwergewichte gewichtige Argumente für die operative Stärke des Instituts. Die jüngsten Bewertungen stärken dem Management im Abwehrkampf gegen eine Übernahme durch UniCredit massiv den Rücken.
- Rating-Upgrade: S&P Global hebt den Ausblick auf „Positiv“ an.
- Analysten-Wende: Goldman Sachs gibt Verkaufsempfehlung auf.
- Kurs-Performance: Seit Jahresanfang liegt der Titel über 120 % im Plus.
S&P liefert Rückenwind für die Eigenständigkeit
Die wichtigste Nachricht zum Wochenende kommt von der Ratingagentur S&P Global. Entgegen kursierender Gerüchte über eine mögliche Abstufung bestätigten die Bonitätswächter das langfristige Emittentenrating glasklar bei „A“. Mehr noch: Der Ausblick wurde von „Stabil“ auf „Positiv“ angehoben. Für die Refinanzierungskosten der Bank ist diese Bestätigung essenziell.
Hintergrund der Entscheidung sind die greifbaren Fortschritte der „Strategie 2027“. Die Analysten honorieren, dass die Bank ihre Profitabilität nachhaltig steigert. Mit einer bereinigten Eigenkapitalrendite (RoTE) von 10,0 Prozent in den ersten neun Monaten 2025 liefert der Konzern nicht nur Versprechen, sondern harte Zahlen. S&P stellt sogar eine weitere Heraufstufung in Aussicht, sollten diese Ziele in den kommenden zwei Jahren konsequent erreicht werden.
Goldman Sachs gibt Widerstand auf
Fast zeitgleich vollzog Goldman Sachs einen bemerkenswerten Stimmungswandel. Die US-Investmentbank, die lange zu den schärfsten Kritikern gehörte, strich ihre Verkaufsempfehlung („Sell“) und stuft die Papiere nun auf „Neutral“ ein. Mit einem Kursziel von 35,50 Euro sehen die Experten kaum noch Abwärtspotenzial gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag (34,17 Euro).
Begründet wird dieser Schritt mit dem verbesserten Wachstumsmomentum und einer robusten deutschen Konjunktur. Dass selbst skeptische Marktbeobachter nun „weniger Spielraum für eine Underperformance“ sehen, verdeutlicht die veränderte Wahrnehmung am Markt. Auch RBC Capital Markets (Kursziel 36,00 Euro) und JPMorgan (33,00 Euro) positionieren sich in direkter Nähe des aktuellen Kursniveaus.
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Starke Performance trifft auf Übernahmefantasie
Die operative Verbesserung spiegelt sich eindrucksvoll im Chartbild wider. Mit einem Zuwachs von 120,59 Prozent seit Jahresanfang (YTD) gehört die Commerzbank zu den stärksten Titeln im deutschen Handel. Der Kurs notiert aktuell mit 34,17 Euro deutlich über dem 50-Tage-Durchschnitt von 32,15 Euro, was den kurzfristigen Aufwärtstrend technisch untermauert.
Diese fundamentale Stärke erschwert die Argumentation der italienischen UniCredit, die weiterhin Zugriff auf rund 29 Prozent der Stimmrechte hält. Eine Übernahme aus einer Position der Schwäche heraus lässt sich angesichts der Bestätigung durch S&P kaum noch begründen.
Fazit
Die Kombination aus verbessertem Rating-Ausblick und der Aufgabe der skeptischen Haltung durch Goldman Sachs schafft eine neue Realität für die Commerzbank. Das Institut wird zunehmend als profitabler, eigenständiger Akteur wahrgenommen. Gelingt es dem Management, die von S&P geforderten Profitabilitätsziele in den kommenden Quartalen zu bestätigen, dürfte der Druck auf die UniCredit steigen, ihre Übernahmepläne entweder deutlich attraktiver zu gestalten oder zu überdenken.
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