Es brodelt gewaltig im Machtzentrum von Wolfsburg. CEO Oliver Blume, einst als Hoffnungsträger gefeiert, verliert offenbar den Rückhalt der mächtigen Eigentümerfamilien Porsche und Piëch. Statt Ruhe kehrt massive Nervosität ein, denn Berichte über interne Zerwürfnisse dominieren zum Wochenstart die Stimmung. Wackelt jetzt aufgrund der riskanten Strategie sogar der Stuhl des Konzernchefs?
Milliarden-Wetten in der Kritik
Auslöser für die Unruhe sind Berichte, wonach der aktuelle Kurs des Vorstands intern auf wachsende Ablehnung stößt. Im Fadenkreuz der Kritik stehen die extrem kostenintensiven Zukunftswetten, die Blume forciert hat. Insbesondere die Milliarden, die in die Batteriesparte PowerCo und das Software-Joint-Venture mit dem US-Start-up Rivian fließen, sorgen bei den Großaktionären für Unmut.
Der Vorwurf wiegt schwer: Während die Kernmarke VW weiterhin mit sinkenden Margen kämpft, verbrennt die Führungsebene Kapital für riskante Technologie-Abenteuer. Die Sorge ist greifbar, dass diese Projekte die Liquidität so stark belasten, dass sogar die Dividendenfähigkeit in Gefahr geraten könnte. Doch ist der Konzern überhaupt noch in der Lage, diesen kostspieligen Spagat zwischen Sparen und Investieren durchzuhalten?
Folgende Punkte verschärfen die Lage drastisch:
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- Verkaufspläne: Um die Kassen zu füllen, wird offenbar der Verkauf von „Kronjuwelen“ wie der Tochter Everllence (ehemals MAN Energy Solutions) erwogen.
- Job-Kahlschlag: Bei der Tochter MAN sollen rund 2.300 Stellen wegfallen – ein düsterer Vorbote für mögliche harte Einschnitte bei der Kernmarke.
- Strategie-Zweifel: Der Rivian-Deal, gedacht als Befreiungsschlag für die Software-Probleme, wird nun als unnötiges finanzielles Wagnis hinterfragt.
Bodenbildung oder Bullenfalle?
Trotz des drohenden Führungschaos zeigte sich der Titel zum Wochenausklang überraschend widerstandsfähig. Mit einem Schlusskurs von 95,38 € konnte die Aktie zumindest die psychologisch wichtige Marke verteidigen. Dennoch bleibt die Luft dünn: Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von fast 110 € zeigt deutlich, wie viel Vertrauen in den letzten Monaten verspielt wurde.
Ein Blick auf die technischen Indikatoren verrät jedoch, dass der Ausverkauf womöglich übertrieben war: Der RSI (Relative Strength Index) notiert mit einem Wert von 27,8 tief im überverkauften Bereich, was kurzfristig oft eine Gegenbewegung signalisiert. Doch Vorsicht ist geboten – in einem von politischen Ränkespielen dominierten Umfeld spielt die Charttechnik oft nur die zweite Geige.
Diese Woche dürfte zur Schicksalswoche für Oliver Blume werden. Anleger warten nun gebannt auf ein Dementi der Familien oder eine Klarstellung des Aufsichtsrats. Bleibt diese Rückendeckung aus, steht nicht nur die technologische Roadmap, sondern die gesamte Führungsetage zur Disposition.
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