Ein Millionen-Settlement, vier inhaftierte Mitarbeiter, beschlagnahmtes Gold und ein plötzlich abgesetzter CEO – der Konflikt zwischen Barrick Gold und der Militärregierung Malis hatte das Zeug zum Albtraum-Szenario. Doch am Montag kam die Wende: Der kanadische Goldproduzent verkündete einen 430-Millionen-Dollar-Deal mit der Regierung in Bamako. Die Aktie explodierte prompt um 8 Prozent und markierte ein neues 52-Wochen-Hoch. Aber was steckt wirklich hinter diesem dramatischen Durchbruch – und welche Folgen hat er für die Zukunft von Barrick?
430 Millionen Dollar für den Frieden
Am 24. November 2025 gab Barrick die umfassende Einigung mit der Republik Mali bekannt. Für 244 Milliarden CFA-Francs (etwa 430 Millionen US-Dollar) werden sämtliche Streitigkeiten rund um den Loulo-Gounkoto-Minenkomplex beigelegt. Binnen sechs Tagen nach Unterzeichnung fließen 144 Milliarden CFA-Francs an die Regierung, weitere 50 Milliarden werden über VAT-Guthaben verrechnet, zusätzliche 50 Milliarden hatte Barrick bereits im Vorjahr gezahlt.
Die Vereinbarung bringt für Barrick entscheidende Vorteile:
– Alle Strafvorwürfe gegen das Unternehmen und seine Mitarbeiter werden fallengelassen
– Vier inhaftierte Barrick-Manager werden freigelassen
– Die staatliche Zwangsverwaltung des Komplexes endet
– Barrick erhält die volle operative Kontrolle zurück
– Das laufende Schiedsverfahren vor dem Internationalen Zentrum zur Beilegung von Investitionsstreitigkeiten wird zurückgezogen
Zwei Jahre Machtkampf um Afrikas Gold-Juwel
Der Konflikt gehörte zu den heftigsten juristischen Auseinandersetzungen der Bergbauindustrie der letzten Jahre. Der Loulo-Gounkoto-Komplex – zu 80 Prozent im Besitz von Barrick, zu 20 Prozent von Mali – produzierte 2024 stolze 723.000 Unzen Gold und zählt damit zu den zehn größten Goldminen weltweit.
Der Streit begann 2023, als Malis Militärregierung einen neuen Bergbau-Kodex durchsetzte, der die staatliche Beteiligung an Minenprojekten auf 35 Prozent anheben sollte. 2024 eskalierte die Situation dramatisch: Malische Behörden verhafteten vier hochrangige Barrick-Manager wegen angeblicher Finanzdelikte, erließen einen Haftbefehl gegen den damaligen CEO Mark Bristow wegen Geldwäsche-Vorwürfen, beschlagnahmten 3 Tonnen Gold aus der Mine und blockierten alle Goldexporte. Im Juni 2025 stellten sie die Anlage schließlich unter provisorische Staatsverwaltung.
Barrick musste den Betrieb im Januar 2025 aussetzen und leitete ein internationales Schiedsverfahren ein. Der Umsatzausfall: eine Milliarde Dollar.
CEO-Wechsel und neue Unsicherheiten
Die Mali-Krise trug maßgeblich zum überraschenden Abgang von CEO Mark Bristow im September 2025 bei. Bristow hatte Barrick durch aggressive Expansion in Hochrisiko-Länder zum zweitgrößten Goldproduzenten der Welt aufgebaut – und damit auch das Risikoprofil drastisch erhöht. Sein Nachfolger Mark Hill, zuvor Chef der süd- und zentralamerikanischen sowie asiatisch-pazifischen Aktivitäten, steht nun vor der Aufgabe, die Mine wieder hochzufahren. Analysten von Jefferies schätzen, dass es sechs bis zwölf Monate dauern wird, bis Loulo-Gounkoto wieder die volle Produktionskapazität erreicht.
Elliott Management mischt mit
Brisante Randnotiz: Der aktivistische Hedgefonds Elliott Management hat laut Financial Times eine bedeutende Beteiligung an Barrick aufgebaut – geschätzt über 700 Millionen Dollar. Elliott zählt damit zu den Top-10-Aktionären. Branchenbeobachter erwarten, dass der Fonds auf eine strategische Aufspaltung drängen wird: ein „gutes Barrick“ mit stabilen Minen in Nevada, getrennt von den Hochrisiko-Assets in Afrika und Asien.
Ausblick: Befreiungsschlag mit Fragezeichen
Die Mali-Einigung beseitigt einen massiven Unsicherheitsfaktor für Barrick. Die Aktie hat sich 2025 mit einem Plus von über 143 Prozent deutlich besser entwickelt als Konkurrenten wie Newmont oder Agnico Eagle. Doch die grundsätzliche Frage bleibt: Wie viel Risiko ist Anlegern zumutbar? Mit Elliott Management im Rücken und anhaltendem Druck von Investoren dürfte die Diskussion über Barricks geografische Aufstellung weitergehen – trotz des jüngsten Verhandlungserfolgs.
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