Liebe Leserinnen und Leser,
an der Börse hat sich in den letzten 24 Stunden eine gefährliche Asymmetrie eingeschlichen. Nachdem wir gestern Morgen beim Blick auf Oracle lernen mussten, was die KI-Revolution kostet, lehrt uns der heutige Handelstag, dass selbst phantastische Einnahmen nicht mehr genügen, wenn die Marge nicht Schritt hält.
Wir erleben einen Freitag der paradoxen Reaktionen. Ein Tech-Gigant liefert Zahlen, die in der „Old Economy“ für Schnappatmung sorgen würden, und wird dafür abgestraft. Ein CEO wirft hin, und die Anleger feiern eine Party. Es scheint, als hätten sich die Koordinaten verschoben: In der aktuellen Marktphase zählt nicht mehr das bloße Versprechen von Wachstum – der Markt verlangt nun Perfektion in der Ausführung.
Lassen Sie uns diesen turbulenten Wochenausklang sortieren.
Wenn ein 73-Milliarden-Polster nicht weich genug ist
Der Name des heutigen Sorgenkindes lautet Broadcom. Dabei lesen sich die nackten Zahlen wie eine Erfolgsgeschichte aus dem Lehrbuch: Der Chip-Gigant sitzt auf einem Auftragsbestand von 73 Milliarden US-Dollar für die kommenden 18 Monate. Allein Anthropic hat Bestellungen im Wert von 11 Milliarden Dollar platziert, und der Umsatz mit KI-Chips soll sich im nächsten Quartal auf 8,2 Milliarden Dollar verdoppeln.
Eigentlich Stoff für neue Allzeithochs. Doch die Aktie rutschte im US-Handel um über 5 Prozent ab und zog den Nasdaq mit in die Tiefe.
Was ist passiert? Broadcom sprach eine unbequeme Wahrheit aus, die Investoren derzeit fürchten wie der Teufel das Weihwasser: KI-Hardware ist teuer in der Herstellung. Das Management warnte vor sinkenden Margen, da sich der Umsatzmix zunehmend zu den kostenintensiven KI-Systemen verschiebt.
Die Analyse: Die Lektion von Oracle setzt sich nahtlos fort. Der Markt realisiert, dass der KI-Boom zwar reale Umsätze generiert – anders als manche Luftnummer der Dotcom-Ära –, aber die Profitabilität unter dem massiven Investitionsbedarf leidet. Wir sehen hier ein klassisches „Growing Pains“-Szenario: Selbst exzellente Auftragsbücher schützen nicht vor Abverkäufen, wenn die Profitabilität wackelt. In diese Sippenhaft wurden heute auch Nvidia und Alphabet genommen.
Während Broadcom und andere Tech-Werte mit Margendruck und Volatilität kämpfen, eröffnen genau diese Kursschwankungen interessante Trading-Chancen. In einem kostenlosen Webinar wird ein System vorgestellt, das gezielt solche Marktbewegungen nutzt: Der Cash-Alarm kombiniert technische Ausbruchssignale mit Volumenanalyse und fundamentalen Auslösern, um zweimal pro Woche konkrete Trade-Empfehlungen zu liefern. Die bisherigen Ergebnisse zeigen durchschnittlich 62,5% Gewinn pro Trade – von Rheinmetall (+136,5%) über Siemens Energy (+96,9%) bis zu Broadcom selbst (+37,4%). Das System funktioniert branchenübergreifend in Aktien, Rohstoffen und Kryptos, sodass Sie immer dort investieren, wo gerade die größte Bewegung stattfindet. Sie erhalten klare Ein- und Ausstiegssignale und müssen keine eigenen Analysen durchführen. Details zur Cash-Rallye und kostenlosem ersten Trade
Lululemon: Der goldene Abschied
Ein diametral entgegengesetztes Bild bot sich heute bei Lululemon. Die Aktie des „Athleisure“-Pioniers sprang um über 10 Prozent an. Der Katalysator war keine operative Glanzleistung, sondern eine Personalie: CEO Calvin McDonald wird seinen Posten im Januar 2026 räumen.
Auf den ersten Blick wirkt der Jubel zynisch. McDonald hat die Marke fast sieben Jahre geprägt. Doch die Börse handelt die Zukunft, nicht die Dankbarkeit. Zuletzt wirkte die Strategie des Konzerns ausgefranst, Gründer Chip Wilson äußerte öffentlich seinen Unmut, und die Wachstumskurve flachte ab.
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Der Markt interpretiert den Rücktritt als Chance für einen radikalen „Reset“. Dass Lululemon diesen Schritt mit einer angehobenen Gewinnprognose und einem erweiterten Aktienrückkaufprogramm garnierte, bediente die Reflexe der Wall Street perfekt: Unsicherheit ist Gift, aber ein klarer Schnitt – versüßt mit Financial Engineering – ist ein Kaufsignal.
Krypto: Die Klempner sind am Werk
Während Bitcoin nach der Fed-Zinssenkung vom Mittwoch eine Atempause einlegt und im Bereich von 92.000 US-Dollar konsolidiert, findet die eigentliche Revolution im Maschinenraum statt. Der Fokus verschiebt sich vom reinen Preisspekulieren hin zur institutionellen Infrastruktur.
Heute wurde bekannt, dass Hex Trust eine regulierte Version von XRP („wrapped XRP“) auf die Solana-Blockchain bringt. Das klingt technisch, ist aber ökonomisch hochrelevant: Es verbindet die Liquidität isolierter Krypto-Ökosysteme. Parallel dazu integriert Coinbase Solana-Token tiefer in seine Plattform.
Die Botschaft ist eindeutig: Während Kleinanleger auf die Kurstafeln starren, bauen die großen Akteure – darunter auch die Schweizer AMINA Bank – die Autobahnen für den Geldverkehr von morgen. Solana positioniert sich dabei, wie von Anthony Scaramucci heute betont, immer aggressiver als ernstzunehmender Ethereum-Herausforderer.
Ein Signal der Resilienz aus dem Ahrtal
Erlauben Sie mir zum Schluss, den Blick von den Milliarden-Bewertungen des Silicon Valley auf ein Ereignis in der Heimat zu lenken, das heute Symbolkraft besitzt.
Vier Jahre nach der verheerenden Flutkatastrophe im Sommer 2021 ist die Ahrtalbahn wieder komplett befahrbar. Heute wurde das letzte Teilstück feierlich in Betrieb genommen. In Zeiten, in denen wir oft und zu Recht über den Zustand der deutschen Infrastruktur klagen, ist dies ein wichtiger Moment. Es beweist, dass Wiederaufbau und Resilienz möglich sind, auch wenn der Weg steinig ist. Es ist ein Sieg der Ingenieurskunst und des Durchhaltewillens über die Zerstörungskraft der Natur.
Was das für Ihr Depot bedeutet
Die Woche endet mit einem gespaltenen Marktbild. Während die Blue Chips im Dow Jones neue Rekorde markieren, müssen die Tech-Werte im Nasdaq ihre Bewertungen gegen die Realität der Margen verteidigen. Die Fed hat geliefert, die EZB wird nächste Woche voraussichtlich abwarten.
Für Sie heißt das: Lassen Sie sich von der Volatilität bei Werten wie Broadcom nicht aus der Ruhe bringen – die Nachfrage ist real und gigantisch. Aber behalten Sie die Profitabilität im Auge. Gleichzeitig zeigt sich, dass „Old Economy“ und solide Infrastrukturwerte – oder auch Finanzwerte wie die UBS, die heute dank eines Kompromisses bei den Kapitalregeln auf ein Mehrjahreshoch kletterte – das nötige Gegengewicht im Depot bilden.
Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende – vielleicht nutzen Sie es ja für eine Zugfahrt oder eine Yoga-Session, ganz im Geiste der heutigen Nachrichten.
Herzlichst,
Ihr
Eduard Altmann
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