Die Zahlen enttäuschen, doch die Börse feiert – ein typisches Bild bei Biotech-Unternehmen kurz vor dem großen Wurf. Während Ocugen im dritten Quartal erneut rote Zahlen schrieb, konzentrieren sich Anleger voll auf die klinischen Fortschritte. Der Gen-Therapie-Spezialist steht kurz vor entscheidenden Meilensteinen, die das Unternehmen 2027 zur Kommerzialisierung führen könnten.
Gemischte Signale aus dem Quartalsbericht
Am 5. November präsentierte Ocugen durchwachsene Ergebnisse: Der Verlust pro Aktie lag mit 0,07 US-Dollar über den Erwartungen von 0,06 US-Dollar. Doch die Umsätze von 1,75 Millionen US-Dollar übertrafen die Prognosen deutlich – ein Plus von 54 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Diese Einnahmen stammen vor allem aus Kooperationsvereinbarungen, was den Erfolg der Partnerschaftsstrategie unterstreicht.
Allerdings zeigen die gestiegenen Betriebsausgaben von 19,4 Millionen US-Dollar die hohen Investitionen in die klinische Entwicklung. Die Forschungs- und Entwicklungskosten kletterten auf 11,2 Millionen US-Dollar, während die liquiden Mittel auf 32,9 Millionen US-Dollar schrumpften. Durch eine Kapitalerhöhung im August konnte sich das Unternehmen jedoch Luft bis ins zweite Quartal 2026 verschaffen.
Klinische Pipeline nähert sich entscheidenden Phasen
Hier liegt der eigentliche Grund für die Anlegerbegeisterung: Ocugens Flaggschiff-Produkt OCU400 für Retinitis pigmentosa steht kurz vor Abschluss der Phase-3-Rekrutierung. Die Einreichung der Zulassungsanträge in den USA und Europa ist für 2026 geplant.
Noch bedeutender: Die Europäische Arzneimittel-Agentur akzeptierte eine einzige US-Studie für den europäischen Zulassungsantrag – eine enorme Vereinfachung des behördlichen Prozesses. Parallel erreichte die OCU410ST-Studie für Stargardt-Erkrankung bereits 50 Prozent der Teilnehmer, was eine Zulassung für 2027 in Aussicht stellt.
Strategische Partnerschaften öffnen globale Märkte
Im September sicherte sich Ocugen durch eine exklusive Lizenzvereinbarung mit Kwangdong Pharmaceutical den Zugang zum südkoreanischen Markt. Das Deal-Volumen könnte sich auf bis zu 180 Millionen US-Dollar summieren, plus 25 Prozent Lizenzgebühren – bei gleichzeitiger Bewahrung der Rechte an größeren Märkten.
Der gen-agnostische Ansatz von OCU400 könnte den Markt revolutionieren: Während die einzige aktuell zugelassene Gentherapie nur 1-2 Prozent der Patienten hilft, adressiert Ocugens Lösung potenziell die verbleibenden 98-99 Prozent. Bei geschätzten 300.000 Betroffenen in den USA und Europa ergibt sich ein gewaltiges kommerzielles Potenzial.
Alles steht und fällt mit den Zulassungen
Die nächsten zwölf Monate werden entscheidend: Erste Quartalsdaten zu OCU410, Zwischenergebnisse Mitte des Jahres und Phase-3-Daten zu OCU400 im vierten Quartal 2026. Die geplante rollierende Zulassungseinreichung in der ersten Jahreshälfte 2026 könnte den Weg für die Kommerzialisierung 2017 ebnen.
Trotz der aktuellen Verluste hat die Aktie seit Jahresbeginn etwa 78 Prozent zugelegt – ein klares Signal, dass Anleger den klinischen Erfolg höher gewichten als kurzfristige Zahlen. Die Frage bleibt: Schafft Ocugen den entscheidenden Schritt vom Forschungsunternehmen zum kommerziellen Anbieter?
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