Ethereum: Richtungsfrage vertagt

Ethereum notiert in einer engen Seitwärtsphase, während große Adressen ihre Bestände deutlich aufstocken. Die Diskrepanz zwischen pessimistischem Sentiment und langfristiger Akkumulation bestimmt das Bild.

Kurz zusammengefasst:
  • Kurs bewegt sich in enger Seitwärtsspanne
  • Whales akkumulieren 800.000 ETH in 30 Tagen
  • ETH-ETFs verzeichnen deutliche Mittelabflüsse
  • Technische Indikatoren signalisieren Fragilität

Zum Jahresende tritt Ethereum auf der Stelle. Unter der Oberfläche passiert jedoch deutlich mehr, als der seit Tagen enge Kurskorridor vermuten lässt. Während kurzfristig orientierte Produkte Mittelabflüsse verzeichnen, stocken große Adressen ihre Bestände spürbar auf. Die Spannung entsteht genau aus diesem Gegensatz: pessimistische Stimmung nach außen, Aufbau von Positionen im Hintergrund.

Zäher Markt, technischer Gegenwind

Ethereum notiert aktuell knapp unter der Marke von 3.000 US-Dollar bei rund 2.904 US-Dollar und liegt damit etwa 38 % unter dem 52-Wochen-Hoch. In den vergangenen Wochen bewegte sich der Kurs überwiegend in einer Spanne zwischen 2.700 und 3.300 US-Dollar – ein Bild der Unentschlossenheit.

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Charttechnisch ist die Lage fragil. Ein bärisches Signal kam durch einen „Death Cross“-ähnlichen Move auf Tagesbasis zustande: Der 100-Tage-EMA ist unter den 200-Tage-EMA gefallen und verstärkt damit den Widerstand nach oben. Gleichzeitig liegt der Kurs rund 5 % unter dem 50-Tage-Durchschnitt, der RSI bei 42 signalisiert eher neutrale bis leicht schwache Momentumverhältnisse.

Die Handelsvolumina auf zentralisierten Börsen sind zum Jahresende deutlich ausgedünnt. Die niedrige Liquidität verstärkt Seitwärtsphasen und kann künftige Bewegungen sowohl nach oben als auch nach unten beschleunigen, sobald größere Orders in den Markt kommen.

On-Chain-Daten: Große Adressen gegen ETF-Ströme

Langfristige „Whales“ bauen auf

On-Chain-Daten zeigen in den vergangenen 30 Tagen eine klare Akkumulation durch große Halter. Wallets mit erheblichen ETH-Beständen haben rund 800.000 ETH zusätzlich aufgenommen. Das deutet darauf hin, dass langfristig orientierte Investoren das aktuelle Kursniveau und die schwache Stimmung nutzen, um Positionen aufzustocken – in Erwartung höherer Kurse in der Zukunft.

ETF-Produkte mit Abflüssen

Auf der anderen Seite fließt Geld aus börsengehandelten Ethereum-Produkten ab. Kurz vor dem Wochenende wurden Abflüsse von rund 52,7 Millionen US-Dollar aus ETH-ETFs registriert. Diese Entwicklung passt zu einem breiten „Risk-off“-Modus an den traditionellen Märkten zum Jahresende, in dem viele institutionelle Anleger Risikoengagements eher reduzieren als ausbauen.

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Derivate-Markt nach Rekord-Expiry bereinigt

Ein weiterer wichtiger Faktor war das rekordhohe Optionsverfall-Event am 26. Dezember: Auf der Plattform Deribit liefen Ethereum-Optionen im Umfang von rund 23 Milliarden US-Dollar aus. Mit dieser Abrechnung wurde ein großer Block an Absicherungspositionen aus dem Markt genommen.

Analysten sehen darin eine Art „Reset“ im Derivatesegment. Viele zuvor gebundene Strategien sind aufgelöst, sodass sich im Januar neue, klarere Trendbewegungen herausbilden könnten. Kurzfristig hat dieses Ereignis jedoch nicht zu einem richtungsweisenden Ausbruch geführt – die Patt-Situation im Kurs hält an.

Stimmung, Sicherheit und Umfeld

Sentiment klar im negativen Bereich

Die Marktstimmung bleibt schwach. Der Crypto Fear & Greed Index steht bei etwa 24 Punkten und signalisiert damit „Extreme Fear“. Dieses Stimmungsbild speist sich aus mehreren Quellen: der wiederholten Unfähigkeit, wichtige Widerstände zu überwinden, der technisch angeschlagenen Struktur und der allgemeinen Unsicherheit im makroökonomischen Umfeld.

Sicherheitsrisiken im Kryptosektor

Die Ethereum-Blockchain selbst läuft stabil, doch einzelne Vorfälle im weiteren Ökosystem belasten das Vertrauen: Zuletzt sorgte ein Hack bei Trust Wallet im Umfang von rund 7 Millionen US-Dollar für Schlagzeilen. Hinzu kommt erhöhte Volatilität bei Projekten wie der Flow-Blockchain. Solche Meldungen treffen vor allem Privatanleger und verstärken die Zurückhaltung bei riskanteren Positionen – Ethereum leidet hier indirekt mit.

Entscheidende Marken für den Jahresstart

Für den Start ins neue Jahr sind zwei Kurszonen besonders wichtig:

  • Unterseite: Die Unterstützung um 2.700 US-Dollar gilt als zentrale Haltezone. Ein Bruch dieser Marke würde den Blick auf tiefere, übergeordnete Nachfragebereiche um etwa 2.200 US-Dollar lenken.
  • Oberseite: Erst ein überzeugender Ausbruch über 3.300 US-Dollar würde das aktuell bärische Chartbild deutlich entschärfen und Raum für eine Bewegung in Richtung 3.700 US-Dollar eröffnen.

Damit prägt derzeit vor allem die Diskrepanz zwischen schwachem Preisverlauf, pessimistischer Stimmung und gleichzeitig deutlicher Whale-Akkumulation das Bild. Ob sich zum Jahresauftakt 2026 eher die skeptischen ETF-Ströme oder die langfristigen Großinvestoren durchsetzen, dürfte den nächsten größeren Trend bei Ethereum bestimmen.

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